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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg
Autoren: John Ringo
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Braun – genau genommen eine seltsame Kombination. Entweder trug sie überhaupt kein Make-up, oder sie beherrschte die Kunst des Make-ups besser, als er das jemals an einer Frau gesehen hatte. Sie bemerkte, dass er sie beobachtete, und lächelte, wobei ihre Lippen sich ein wenig öffneten.
    Die Lady hatte ausgezeichneten Geschmack. Die Bluse war aus echter Seide und makellos geschneidert; die obersten beiden Knöpfe standen offen, sodass man die Andeutung ihres Dekolletees sehen konnte. Sattes Dunkelgrün kleidete sie perfekt. Er spürte, wie ihm warm wurde, als sie ihr Glas nahm, um die Bar herumkam, sich neben ihn setzte und dabei, während sie sich auf den Barhocker schob, in den Tank blickte
    »Sie haben sich einen guten Platz ausgesucht. Von hier
aus sieht man die Bank von Zürich besser. Darf ich mich zu Ihnen setzen?«
    »Mit dem größten Vergnügen.« Er deutete auf ihr beinahe leeres Glas. »Guinness?« Eindeutig Natur, ihre Haut. Und der Duft ihres Parfüms tat beinahe weh.
    Sie lächelte und nickte abwesend, ohne dabei den Blick vom Tank zu wenden.
    Er winkte einem Kellner und wies auf ihr Glas. Gleich darauf kam ein frisches Guinness. Er drückte dem Kellner sofort das Geld für den Drink und ein reichliches Trinkgeld in die Hand und ließ dem Jungen damit keine Gelegenheit, sich näher mit der Frau zu befassen, von der Worth hoffte, dass sie ihn nach Hause begleiten würde.
    »Danke.« Sie trank einen Schluck aus dem frischen Glas und leckte sich den Schaum von der Oberlippe.
    »Dann sind Sie also ein großer Fan von Zürich?«, fragte er.
    »Nee. Toronto.« Sie grinste. »Na ja, und wer auch immer eben gegen Montreal spielt.«
    Wieder dieses Gefühl in der Magengrube. Dasselbe Team wie das meine. Zu bequem? Oder macht mich bloß die Warnung aus dem Büro des Tir so paranoid?
    Die Sendung wurde für ein Commercial unterbrochen. Es gab Dinge, an denen auch die modernste Technik nichts ändern konnte. Zwei kleine Schwarzweiß-Holos in einer Ecke des Tanks zeigten einen Mann um die sechzig mit einem Stock und eine ein wenig ältere Frau im Rollstuhl. Im Hauptteil des Tanks sah man dasselbe Paar voll in Farbe und in Bewegung, gesund und fit und aussehend wie zwanzig in gut geschnittenem Battle Dress, jeder mit einem nagelneuen Gravkarabiner in der Hand wie sie Hand in Hand durch ein wogendes Weizenfeld gingen.
    »Sind Sie’s leid, alt zu sein?«, fragte eine kühle, aber doch irgendwie freundlich wirkende Frauenstimme. »Langweiliger Job und keine Romantik mehr in der Beziehung? Die Epetar-Gruppe sucht menschliche Kolonisten mit Schwung für eine multirassische Weltenrückge-winnungsexpedition.
Alter und Gesundheitszustand sind kein Problem. Standardvertrag …«
    »Die mit ihrer verdammten Verjüngung.« Einer der Gäste warf eine Salzbrezel durch die Holoprojektion.
    »Hi, ich bin Sarah Johnson.« Die Blondine hatte sich Worth zugewandt und streckte ihm die Hand hin. Ihr Händedruck war warm und fest.
    »Jude Harris. Freut mich, einen Fan von Toronto kennen zu lernen.« Er lächelte und ließ ihre Hand los, obwohl er sie gern länger gehalten hätte.
    »Oh? Also, dann muss ich sagen, haben Sie einen ausgezeichneten Geschmack für Teams. Was machen Sie beruflich?«, fragte sie.
    »Ich bin das, was man einen Troubleshooter nennt. Im Grunde genommen bin ich viel auf Reisen und kümmere mich um alle möglichen Probleme für große Firmen, die gut bezahlen«, sagte er.
    »Klingt nach einem interessanten Job. Troubleshooter, wie? Schießt der Trouble manchmal auch zurück?« Sie grinste.
    »Nicht, wenn ich meinen Job richtig erledige.« Er grinste ebenfalls. »Und was machen Sie, Sarah?«
    »Ich bin Anwaltssekretärin.« Sie verzog das Gesicht. »Nicht gerade aufregend, aber man kann mit dem Geld seine Rechnungen bezahlen. Sie reisen viel, sagen Sie? Muss ’ne feine Sache sein, wenn man so rumkommt.« Sie blickte zu ihm auf und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Stout.
    »Na ja, ein Hotel nach dem anderen eben. Hey, das Spiel geht weiter.« Sein Blick fiel auf die gepflegte Hand, die ihr Glas hielt. »Hübsche Nägel für eine Sekretärin.«
    »Was?« Sie blickte auf ihre makellos manikürte Hand, als müsse sie überlegen, was er meinte. »Oh, Sie meinen von wegen tippen. Heutzutage tippt man kaum mehr. Die meisten wollen bloß, dass man eine klare Aussprache hat. Und dann muss man alles Mögliche organisieren und dabei die Einzelheiten nicht aus dem Auge lassen. Solches Zeug.«

    »Trotzdem, ein wenig
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