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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg
Autoren: John Ringo
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Tage überlebt, indem er sich dabei sehen ließ, wie er Bars mit seinen Opfern verließ. Die Nachtluft duftete würzig, als er an zwei anderen Bars vorbei zum Parkplatz ging, und dieser würzige Duft überlagerte die schwachen Anflüge von abgestandenem Urin, Erbrochenem und Sex, die stets in den Straßen mit populären Etablissements des Nachtlebens in der Luft hängen. Bei ihm setzte jetzt der Adrenalinstoß ein, und er fragte sich, wie er das immer tat, ob er den Haken richtig gesetzt hatte und die Angelschnur richtig einzog. Würde sie kommen oder nicht?
    Das Timing war perfekt. Er hatte gerade seinen Wagen an den Randstein am Hinterausgang der Bar bugsiert, wo ihn auf der einen Seite die Bar und auf der anderen der große Abfallcontainer vor neugierigen Blicken schützte, als sie durch die kleine Hintertür herauskam. Ein weiteres Plus für ihn – die Beleuchtung hier hinten war ausgebrannt, und er konnte die Blondine nur im schwachen Schein seiner eigenen Scheinwerfer sehen, als sie leicht ins Torkeln kam. Vielleicht war sie auf lockeren Kies getreten? Er öffnete die Tür auf der Beifahrerseite.
    Übervorsichtig ließ sie sich auf den Beifahrersitz seines niedrigen Detroit Raver sinken, während er so tat, als würde er nach einem Musikwürfel suchen. Seine Nervenenden prickelten in der Mischung aus Triumph und Vorfreude, die ihm einen eisigen Schauder über den Rücken jagte, als sich die Tür seines Wagens klickend hinter ihr schloss. Der Beat von Blue Öyster Cult’s »Godzilla« dröhnte
durch das Fahrzeug, als er sich in den nächtlichen Verkehr von Chicago einreihte.

    Worth löste die Blondine lange genug von seinem Hals, um vom Aufzug zu seinem Apartment im Loft eines alten Lagerschuppens zu gelangen. Er stieß die Tür auf und blieb einen Augenblick lang stehen, um ihr Gelegenheit zu geben, die ganze Wirkung in sich aufzunehmen. Beträchtliche Brocken seines durchaus großzügigen Gehalts hatte er dafür aufwenden müssen, um das Zimmer in dem von ihm geschätzten Stil der Siebzigerjahre auszugestalten. Worth’ Stolz war, dass er es geschafft hatte, sämtliche nötigen Möbelstücke in schwarzem Leder, Glas und Chrom zu besorgen, die einen beeindruckenden Kontrast zu dem blütenweißen Shag-Teppichboden bildeten, den er speziell hatte anfertigen lassen. Drei Wände waren in Eichenlaminat vertäfelt – echte Eiche war selbst ihm zu teuer. Die vierte bedeckten schwarze Samtvorhänge, die von der Decke bis zum Boden reichten. Die frei stehende Bar parallel zu einer der vertäfelten Wände hatte eine schwarze Marmorplatte sowie Schubladen und Regale ebenfalls aus Eichenlaminat, was exakt zu den Wänden passte.
    Farblich darauf abgestimmte rote Lava-Lampen – Originale, nicht etwa Reproduktionen – beleuchteten den Raum und erzeugten die gewünschten Farbtöne. Deckenspots hoben die Dalí- und Escher-Drucke an den Wänden hervor. Fichtennadelduft mischte sich in die schwachen Spuren von abgestandenem Schweiß, Sex, Rost und Leder, konnten sie aber nicht ganz überdecken.
    Sie blieb einen Augenblick lang stehen und sah sich im Raum um. Dann schenkte sie ihm ein blendend perfektes Lächeln und vergrub das Gesicht an seinem Hals, schmiegte sich an ihn. Herrgott, die musste wirklich heiß sein …
    »Einen Drink? Ich nehme einen Martini.« Er grinste ein leider nur vermeintlich wissendes Grinsen und knödelte: »Natürlich geschüttelt, nicht gerührt.« Er trat an die Bar und nahm diverse Flaschen von dem Glasregal dahinter.

    »Warum nicht?« Sie lachte, ließ ihre Handtasche auf die Couch fallen.
    Er schenkte ihr ein und reichte ihr das Glas. »Cheers.«
    Sie nahm einen Schluck, stellte das Glas dann auf dem Beistelltisch aus Chrom und Glas ab, schmiegte sich an ihn und ließ ihre Hände an seiner Brust emporwandern. Er schlang die Arme um sie und küsste sie aufs Kinn, um gleich darauf an ihrem Ohr zu knabbern. Als er spürte, wie ihre Knie ein wenig nachgaben, verlagerte er sein Gewicht, um sie zu stützen. Während ihre Hüften, so schien es zumindest, unbewusst gegen die seinen drängten, spürte er, wie ihm zwischen den Beinen heiß wurde. Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar und atmete den sauberen, frischen Duft ein, der sich in ihren Körpergeruch mischte.
    Seine Finger zitterten leicht, als er ihre Seidenbluse aufknöpfte, vorsichtig, zärtlich, jeden Augenblick dieser Ouvertüre genießend, die in so viel Lärm und Wut enden würde. Ganz sanft, jetzt das Vertrauen aufbauen, das sie
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