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Intruder 4

Intruder 4

Titel: Intruder 4
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gegen die Wand neben der Tür und brach zusammen.
    Mittlerweile war Frank wieder auf den Beinen, und er beging nicht den Fehler, seinen Gegner noch einmal zu unterschätzen.
    Als sich Strong schwer atmend zu ihm umdrehte, schoss er einen Fausthieb nach dessen Gesicht ab, der Strong mit fürchterlicher Gewalt traf und ihn rücklings aufs Bett schle uderte. Sofort setzte Frank ihm nach, doch auch wenn Strong angeschlagen war, so war er dennoch keineswegs besiegt. Den Schwung seiner eigenen Bewegung ausnutzend, kam er mit einer Rolle rückwärts auf der anderen Seite des Bettes wieder auf die Beine und hob die Fäuste vors Gesicht.
    Frank setzte ihm mit einem Sprung übers Bett nach und prügelte mit beiden Armen wie mit Dreschflegeln auf ihn ein: eine recht unkonventionelle Art zu kämpfen, die aber ihre 114
    Wirkung zeigte. Er brachte bestimmt drei oder vier Treffer an, die Strong schwanken ließen, bevor es ihm gelang, sich zu fangen und zurückzuschlagen.
    Mike beobachtete die beiden mit verschleierten Augen.
    Täuschte er sich, oder war da plötzlich wirklich ein dritter Schatten zu sehen? Eine dunkle, gebeugte Gestalt mit Feder-schmuck? Mike schüttelte den Kopf, sein Blick klärte sich, und da waren wieder nur Frank und Strong, die wie entfesselt weiterkämpften.
    Für eine Weile verlegten sich beide auf klassisches Boxen, bei dem der eine dem anderen nichts schuldig blieb. Dann schien sich Frank endlich auf den mehrjährigen Taekwon-Do-Kurs zu besinnen, den er und Mike vor einer halben Ewigkeit gemeinsam absolviert hatten. Er vollführte eine blitzartige halbe Drehung, riss das Knie an den Leib und schoss einen Fußtritt nach Strongs Kopf ab, der diesen vollkommen überraschend an der Schläfe traf.
    Halb benommen torkelt e Strong zurück und ließ die Arme sinken. Frank führte die begonnene Drehung zu Ende, federte in den Knien ein und sprang senkrecht in die Luft, wo sein Körper eine weitere Drehung vollführte, bis er nahezu waage-recht lag. Dann trat er wie eine plötzlich entspannte Stahlfeder mit beiden Beinen nach Strongs Brust.
    Die Wirkung war nicht ganz so spektakulär wie in den zahllosen Kung-Fu-Filmen, die sie als Jugendliche zusammen gesehen hatten, aber sie war dramatisch genug. Frank wurde von der Wucht des eigenen Tritts zurückgeschleudert, fiel jedoch glücklicherweise auf das Bett. Es nahm seinem Sturz den allergrößten Teil der Wucht, auch wenn es dabei zu Bruch ging. Strong wurde mit so entsetzlicher Gewalt gegen die Wand geschleudert, dass Mike seine Rippen knirschen hörte.
    Seinem Mund entrang sich ein atemloses Ächzen.
    Noch im Zusammenbrechen versuchte Strong nach seinem Colt zu greifen, doch im nächsten Augenblick war Stefan über 115
    ihm. Als Strong die Magnum zog, packte Stefan seinen Arm und verdrehte ihn mit einem solchen Ruck, dass die verchromte Waffe in hohem Bogen davon flog. Gleichzeitig rammte er ihm das Knie gegen die Brust, genau dorthin, wo ihn Sekunden zuvor Frank getroffen hatten.
    Strong keuchte rasselnd nach Atem. Irgendwie brachte er das Kunststück fertig, Stefan von sich zu stoßen und sogar auf die Beine zu kommen, aber er taumelte und schien Probleme damit zu haben, seine Bewegungen zu koordinieren. Im gleichen Moment war Frank wieder da und warf sich auf ihn.
    Mike, der sich mittlerweile wieder mühsam hochgerappelt und seine Benommenheit abgeschüttelt hatte, war der festen Überzeugung, dass der Kampf damit entschieden wäre, doch er sah sich getäuscht. Er wäre es wohl gewesen, hätte Frank ebenso unfair und gemein gekämpft wie Strong, aber er beging den schlichtweg dämlichen Fehler, so etwas wie sportlichen Anstand zu zeigen. Statt seinem hilflos und breitbeinig vor ihm stehenden Gegner kurzerhand in die Eier zu treten (genau das hätte Mike in diesem Moment getan), riss er ihn an der Schulter herum und holte zu einem Kinnhaken aus.
    Unglückseligerweise erwies sich Strong als nicht halb so ehrenhaft wie Frank. Er tat genau das, womit Mike gerechnet hatte: Er riss das Knie in die Höhe und rammte es Frank genau in die empfindlichste Körperregion.
    Frank quiekte wie ein abgestochenes Schwein, krümmte sich in eine fast komische, grätschbeinige Haltung und fiel wie in Zeitlupe auf die Knie. Strong fuhr derweil mit einem wütenden Zischen herum und versetzte Stefan, der sich von hinten auf ihn werfen wollte, eine schallende Ohrfeige, die ihn zu Boden schleuderte.
    Als Strong sich umdrehte, war Mike heran. Es war ein sonderbares Gefühl: Ein Teil von
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