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Intruder 4

Intruder 4

Titel: Intruder 4
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Indianerin schmerzhaft in die Rippen und krallte dann die Hand in ihr langes, strähnig- graues Haar. Die Alte keuchte vo r Schmerz und versuchte mit den zusammengebun-denen Füßen nach ihm zu treten (sie traf auch, und Mike konnte sich hinlänglich genug an die »Pferdeküsse« aus seiner Grundschulzeit erinnern, um zu wissen, wie weh ein solcher Tritt gegen den Oberschenkel tat), aber Strong ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern zerrte sie grob vom Bett und schleuderte sie zu Boden.
    »Lassen Sie das!«, sagte Frank aufgebracht.
    Quasi als Antwort darauf ließ sich Strong wieder auf die Bettkante sinken und trat der alten Frau wuchtig in die Rippen.
    Sie keuchte vor Schmerz, aber unter dem Knebel aus Klebeband klang es eher wie das Zischen einer wütenden Schlange.
    »Tut euch die arme alte Frau etwa Leid?« Strong lachte abermals und versetzte seinem wehrlosen Opfer einen zweiten, noch heftigeren Tritt. »Das ist wirklich nicht nötig. Versucht euch einfach vorzustellen, was ihre Kids mit euch anstellen würden, wenn sie euch in die Finger bekämen.« Ein weiterer Tritt. Die Indianerin krümmte sich zu einer fötalen Haltung zusammen und bega nn zu wimmern. »Und wenn das nicht reicht, dann denkt einfach daran, dass diese herzlose alte Frau wahrscheinlich ein Dutzend Menschenleben auf dem Gewissen hat. Von den Existenzen, die sie und ihre Brut zerstört haben, einmal ganz zu schweigen.«
    »Das geht uns nichts an«, sagte Frank. »Wir haben sie. Okay.
    Warten wir ab, bis der Sturm vorbei ist und die Telefone 112
    wieder funktionieren, und dann übergeben wir sie der Polizei.
    Aber hören Sie verdammt noch mal auf, sie zu misshandeln!«
    »Mir bricht das Herz«, sagte Strong gehässig und trat die alte Frau erneut; diesmal gegen den Oberschenkel. »Aber so leicht ist das nicht, Freunde. Was glaubt ihr wohl, warum sie hier auf euch gewartet hat? Sie war das Vorauskommando, mehr nicht.
    Die beiden anderen sind garantiert schon auf dem Weg hierher, wenn sie nicht schon draußen im Wald herumlungern und uns belauern. Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass sie tatenlos zusehen werden, wie wir sie an die Cops ausliefern, oder?«
    »Und was haben Sie jetzt vor?«, erkundigte sich Frank misstrauisch. »Wollen Sie sie umbringen?«
    »Ich habe daran gedacht«, sagte Strong, und so, wie er es sagte, klang es durchaus überzeugend. »Aber lebend ist sie viel wertvoller für uns. Die beiden werden garantiert hier auftauchen, um sie rauszuhauen. Und dann schnappen wir die ganze Bande.«
    »Um was zu tun?«, fragte Frank. »Sie umzubringen?«
    »Das wäre die einfachste Lösung, oder?«
    »Ohne uns«, sagte Frank entschieden. »Wir haben mit Mord nichts am Hut.«
    »Das kommt ein bisschen spät«, sagte Strong kalt. »Ich kann nicht mehr zurück. Sie wissen jetzt, dass ich hinter ihnen her bin. Und ich habe sie nicht fünf Jahre lang gejagt, um jetzt einen Rückzieher zu machen.«
    »Das ist Ihr Problem«, antwortete Frank. »Wir haben Sie nicht gebeten, sich einzumischen.«
    »Aber ihr hattet auch keine Hemmungen, meine Hilfe anzu-nehmen, wie?« Strong verlieh seinem Ärger Ausdruck, indem er der alten Frau abermals und noch wuchtiger in die Rippen trat. Sie begann lauter zu wimmern und krümmte sich zu einem Ball zusammen. Frank schrie: »Hören Sie auf! Sie bringen sie ja um!«
    Strong lachte und versetzte der Alten einen weiteren Tritt. Im 113
    gleichen Augenblick stürzte Frank sich auf ihn. Strong hatte offensichtlich damit gerechnet, denn er rollte sich blitzschnell über die Bettkante und zur Seite ab, sodass Franks Angriff ins Leere ging, empfing ihn aber gleichzeitig mit einem gestreckten Fußtritt in den Leib, der Frank keuchend auf die Knie fallen ließ.
    Praktisch gleichzeitig stürzten sich Stefan und Mike auf Strong. Die Schmerzen, unter denen Stefan zweifellos litt, versetzten ihn nicht nur in rasende Wut, sondern verliehen ihm auch für einen Moment die Kräfte eines Berserkers. Während Mike ebenso ungeschickt wie vergebens versuchte, Strong irgendwie zu packen, deckte Stefan diesen mit einem Hagel wütender Fausthiebe ein, der ihren Gegner haltlos zurücktau-meln ließ.
    Schließlich aber überwand Strong seine Überraschung, fing Stefans Arm mit einer ausholenden Bewegung ab und konterte mit einem blitzartigen Haken in Stefans Leib, der diesen um Atem ringend auf die Knie fallen ließ. Praktisch in der gleichen Bewegung schüttelte er Mike ab und schleuderte ihn quer durch den Raum. Mike prallte schwer
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