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Intensity

Intensity

Titel: Intensity
Autoren: Dean R. Koontz
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Zögern zum vorderen Teil des Fahrzeugs – wo er Chyna und Ariel entdeckt, böse Mädchen, die gerade durch die Windschutzscheibe geklettert sind.
    Sie drehen ihm den Rücken zu und gehen davon, zum Straßenrand, wo ein Kiefernwäldchen nicht weit entfernt vom Asphalt Schutz verspricht. Sicher hoffen sie darauf, sich dort verstecken zu können, bevor er sie findet. Die Frau humpelt. Sie hat eine Hand auf den Rücken des Mädchens gelegt und schiebt es voran.
    Der Sheriff konnte den Revolver zwar nicht finden, hat aber das Gewehr, das er mit beiden Händen am Lauf hält. Er läuft ihnen hinterher. Die Frau hört das komische Quietschen, das er erzeugt, indem er in einem Stiefel ohne Absatz über die stinkende, nasse Straße humpelt, bekommt aber keine Gelegenheit mehr, sich vollständig umzudrehen und ihm ins Auge zu sehen. Vess schwingt das Gewehr wie eine Keule, legt alles, was er hat, in den Schlag und drischt die flache Seite des Griffs auf ihre Schulterblätter.
    Die Frau wird von den Füßen gerissen, der Atem wird aus ihren Lungen getrieben, sie kann nicht mal aufschreien. Sie kippt vornüber und fällt bäuchlings auf das Pflaster, vielleicht bewußtlos, aber auf jeden Fall zu benommen, um sich noch zu bewegen.
    Ariel trottet in die Richtung weiter, in die sie geschoben wurde, als habe sie nicht mitbekommen, was mit Chyna geschehen ist, und vielleicht hat sie das auch nicht. Vielleicht sehnt sie sich verzweifelt nach Freiheit, wahrscheinlicher ist aber, daß sie mit nicht mehr Bewußtsein über den Asphalt stolpert als eine Aufziehpuppe.
    Die Frau rollt sich auf den Rücken und schaut zu ihm hoch. Sie ist nicht benommen, aber schneeweiß im Gesicht, und in ihren Augen ist nackte Wut auszumachen.
    »God fears me«, sagt er, Gott fürchtet mich, Worte, die man aus den Buchstaben seines Namens bilden kann.
    Aber die Frau scheint nicht beeindruckt zu sein. »Leck mich am Arsch!« sagt sie schnaufend, entweder wegen der Dämpfe oder wegen des Schlags auf den Rücken.
    Wenn er sie tötet, wird er ein Stück von ihr essen müssen, wie er die Spinne gegessen hat, weil er in den schwierigen Tagen, die vor ihm liegen, vielleicht einen Teil ihrer außergewöhnlichen Kraft braucht.
    Ariel ist fünfzehn oder zwanzig Meter entfernt, und der Sheriff überlegt, ob er ihr hinterhergehen soll. Er entscheidet sich, zuerst die Frau zu erledigen, weil das Mädchen in seinem Zustand nicht weit kommen kann.
    Als Vess wieder hinabschaut, zieht die Frau einen kleinen Gegenstand aus einer Tasche ihrer Jeans.
    Chyna hielt das Butanfeuerzeug fest, das sie bei sich trug, seit sie es in der Tankstelle an sich genommen hatte, in der Vess die Verkäufer ermordete. Sie schob die Kindersicherung des Gashebels zurück und legte den Daumen auf das Drehrad. Sie hatte schreckliche Angst, es zu entzünden. Sie lag in Benzin, und ihre Kleidung und ihr Haar waren damit getränkt. In den erstickenden Dämpfen konnte sie kaum atmen. Auch ihre zitternde Hand war feucht von Benzin, und sie befürchtete, daß die Flamme direkt zu ihrem Daumen springen, die Hand und den Arm entlangrasen und in wenigen Sekunden ihren gesamten Körper einhüllen würde.
    Aber sie mußte darauf vertrauen, daß es Gerechtigkeit im Universum und Bedeutung in den Mammutbaumnebeln gab, denn ohne dieses Vertrauen wäre sie nicht besser als Edgler Vess, nicht besser als ein geistlos suchender Palmetto.
    Sie lag zu Vess’ Füßen. Selbst wenn es zum Schlimmsten kommen sollte, würde sie ihn mitnehmen.
    »Forever«, sagte sie, in alle Ewigkeit, denn das war ein weiteres Wort, das man aus den Buchstaben seines Namens bilden konnte, und drehte am Zündrad.
    Eine reine Flamme schoß aus dem Bic hervor, sie sprang nicht direkt an ihren Daumen, und so hielt sie das Feuerzeug über Vess’ Stiefel und ließ es fallen, und die Flamme ging sofort wieder aus, aber erst, nachdem sie das benzingetränkte Leder entzündet hatte.
    Noch während Chyna das Feuerzeug losließ, rollte sie sich von Vess fort, die Arme gegen die Brüste gedrückt, wirbelte geradezu über den Asphalt, schockiert, wie schnell das Feuer hinter ihr mit einem Zischen und einer plötzlichen Hitzewelle hoch in die Nacht explodierte. Ätherisch schöne blaue Flammen mußten über die nasse Straße in ihre Richtung züngeln, und sie wappnete sich gegen die tödliche Raserei des Feuers – doch dann war sie aus dem Benzin heraus und rollte über trokkenen Asphalt.
    Nach Luft schnappend, erhob sie sich mühsam und wich noch
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