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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht
Autoren: K. H. Scheer
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»Ver­schwin­det. Die Spreng­schal­tung läuft. Nicht mehr zu stop­pen. Han­ni­bal, Be­fehl an Cor­ne­li­us. Er soll auf kei­nen Fall, wie vor­ge­se­hen, Schmelz­la dun­gen an­brin­gen. Da­mit ar­re­tiert er uns den ge­sam­ten Schie be­me­cha­nis­mus. Die Po­sitro­nik wird jetzt ord­nungs­ge­mäß öff­nen.«
    »Zu spät«, er­klär­te Al­li­son mit an­oma­ler Ru­he. »Wäh­rend Ih­rer lan­gen Ab­we­sen­heit hat Cor­ne­li­us schon an­ge­fan­gen. Mehr als me­ter­große Lö­cher konn­te er aber nicht ein­schmel­zen. Da kom­men wir mit der NEP­TUN nie hin­durch.«
    Ich schlug die Hän­de vors Ge­sicht. Auch das noch!
    »Der Be­fehl kam von Re­ling«, be­stä­tig­te Han­ni­bal. »Du warst auch Stun­den lang ver­schwun­den. By­e­nu­e­ra hat sich mit dem Rest sei­ner Leu­te wie­der in die Zen­tra­le zu­rück­ge­zo­gen. Er bet­telt um Gna­de.«
    Ich zog den Ko­da­tor aus der Ta­sche. Jetzt gab es nur noch einen Aus­weg!
     
    Es war ge­nau­so ge­kom­men, wie ich es er­war­tet hat­te. Die Po­sitro­nik hat­te die großen Pan­zer­to­re zum ehe­ma­li­gen Schiffs­han­gar an­stands­los ge­öff­net, doch da­mit war es auch vor­bei ge­we­sen.
    Durch die ato­ma­re Schmelz­spren­gung un­se­rer Aqua-At­mer wa­ren drei Lö­cher ent­stan­den, durch die die ei­gent­li­che Schleu­se voll­ge­lau­fen war. In­fol­ge­des­sen gab es für die Po­sitro­nik kei­ne Mög­lich­keit mehr, die un­te­ren Schleu­sen­to­re zu öff­nen, denn das Was­ser der Tief­see wä­re in die Han­ga­r­an­la­gen ge­schos­sen. So et­was ver­mied aber je­der Kon­struk­teur. Schleu­sen, die nicht ge­lenzt, oder ent­gif­tet wa­ren, konn­ten nie­mals mehr be­nutzt wer­den, wenn der Scha­den an den äu­ße­ren Tü­ren nicht vor­her be­ho­ben wur­de. Da­zu hat­ten wir aber kei­ne Zeit mehr.
    Wir stan­den dicht ge­drängt im druck­fes­ten Turm­raum der NEP­TUN. Je­der von uns hat­te sei­nen dort zu­rück­ge­las­se­nen Va­lo­pu­rit-Tief­see­pan­zer an­ge­zo­gen, den Helm ge­schlos­sen und auf Aut­ark­ver­sor­gung ge­schal­tet. Die Funk­ver­bin­dung war aus­ge­zeich­net.
    Vier­hun­dert Me­ter über uns hat­te Cor­ne­li­us mit sei­nen fünf Aqua-At­mern ei­ne wei­te­re Schmelz­spren­gung vor­be­rei­tet. Wir stan­den stän­dig in Funk­kon­takt.
    »Fer­tig zur Zün­dung, Ka­pi­tän«, ver­nahm ich sei­ne gur­geln­de Stim­me in mei­nem Helm­laut­spre­cher. »Wir ha­ben vier ge­ball­te La­dun­gen kreis­för­mig an­ge­legt, und zwar ganz links an der Schleu­sen­tür. Da­mit Ih­nen das un­ter zwei­hun­dert atü ste­hen­de Was­ser nicht di­rekt auf die NEP­TUN kracht. Hof­fent­lich hält sie das aus. Schie­ßen Sie auf je­den Fall ei­ni­ge mög­lichst große Ent­lüf­tungs­öff­nun­gen in die Han­gar­wan­dun­gen, dort, wo sie vor­aus­sicht­lich am dünns­ten sind. Wenn sich die Luft staut, steht das Was­ser in hal­ber Hö­he still. Dann kom­men Sie mit den Pan­zern nie­mals an un­ser Spreng­loch her­an.«
    Das war ein kla­res, tech­ni­sches Pro­blem, das wir zu lö­sen hat­ten. Oh­ne Schnel­lent­lüf­tung wa­ren wir ver­lo­ren.
    Fris­co, Han­ni­bal, Al­li­son und wei­te­re zwölf Mann der Be­sat­zung stan­den drau­ßen vor dem Turm. Sie konn­ten not­falls blitz­schnell im un­te­ren Mann­luk ver­schwin­den. Ich rief sie an.
    »Punkt­feu­er aus je fünf Mar­ss­trah­lern auf die drei mar­kier­ten Ziel­ge­bie­te. Engs­te Strahl­bün­de­lung wäh­len, dann Fo­kus er­wei­tern, bis mög­lichst große Öff­nun­gen ent­ste­hen. Ver­brennt mir nicht. Feu­er.«
    Fünf­zehn mar­sia­ni­sche Hoch­ener­gie­strah­ler be­gan­nen zu dröh­nen. An der ge­gen­über­lie­gen­den Wan­dung bil­de­ten sich au­gen­blick­lich hell­gel­be Fle­cken, die schließ­lich rot wur­den und dann weiß­gelb.
    Es schi­en Ewig­kei­ten zu dau­ern, bis sich die vier­hun­dert­tau­send Grad hei­ßen Ener­gie­strah­len ih­ren Weg durch das MA-Me­tall ge­fres­sen hat­ten. Dann aber, als die ers­ten Glut­bä­che da­von­lie­fen, ging es we­sent­lich schnel­ler. Als die Luft in dem rie­si­gen Han­gar be­reits koch­te und die Män­ner oh­ne die Pan­zer längst ver­brannt ge­we­sen wä­ren, hat­ten wir die drei
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