Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
hie­si­gen Zen­tra­le so­fort blo­ckie­ren, um­schal­ten auf mei­ne Ko­da­tor-An­wei­sun­gen. Mel­den, CRUT­CO­LAT­LA-Ge­hirn.«
    By­e­nu­e­ra lach­te plötz­lich wie ein Wahn­sin­ni­ger. Has­tig be­gann er zu schal­ten. Er setz­te al­les auf ei­ne Kar­te, doch er war aber­mals zu lang­sam ge­we­sen.
    Auf dem De­ckel­bild­schirm mei­nes Kom­man­do­ge­rä­tes er­schi­en das Sym­bol des Stütz­punkt-Groß­ro­bo­ters. Es stell­te den Erd­teil At­lan­tis dar.
    »Ich hö­re, Ge­ne­ral Thor Kon­nat. Ih­re Im­puls­ge­bung ist ein­wand­frei. Ich un­ter­bre­che al­le Ver­bin­dun­gen zur hie­si­gen Schalt­zen­tra­le.«
    By­e­nu­er­as Schreie und die Aus­ru­fe vie­ler an­de­rer Män­ner wa­ren noch zu hö­ren, nur ver­dun­kel­ten sich plötz­lich die Bild­schir­me.
    »Pri­mär­be­fehl aus­ge­führt, Ge­ne­ral Kon­nat«, rief mich das re­la­tiv klei­ne aber leis­tungs­fä­hi­ge Po­sitro­nik­ge­hirn an. »Wei­te­re An­wei­sun­gen, die den mir an­ver­trau­ten Stütz­punkt be­tref­fen, sind ent­we­der schalt­tech­nisch von der zur Zeit still­ge­leg­ten Zen­tra­le aus durch­zu­füh­ren, oder mit Bil­li­gung des ›Schla­fen­den Got­tes‹.«
    Ich hielt die Luft an. Wer war das?
    »Be­deu­tet das, daß du trotz mei­nes über­ge­ord­ne­ten Be­fehls die Han­gar­tü­ren nicht öff­nen und die Schleu­se flu­ten kannst?« frag­te ich be­stützt.
    »Ja. Mei­ne Si­cher­heits­schal­tung ist von dem ›Schla­fen­den Gott‹ nach dem Un­ter­gang der In­sel ein­ge­schal­tet wor­den. Ich kann Ih­nen nur ge­hor­chen, wenn Sie mit der so­for­ti­gen To­tal­zer­stö­rung des Stütz­punk­tes ein­ver­stan­den sind.«
    Ich hör­te Al­li­son flu­chen. Er dach­te wohl dar­an, daß wir es auch dies­mal mit ei­nem starr­sin­ni­gen Groß­ro­bo­ter zu tun hat­ten, der im Ge­gen­satz zu an­de­ren Kon­struk­tio­nen sei­ner Art wie­der völ­lig an­de­re Grund­be­feh­le er­hal­ten hat­te.
    »Nicht ein­ver­stan­den«, ent­geg­ne­te ich has­tig. »Ist der ›Schla­fen­de Gott‹ in der La­ge, oh­ne Be­nut­zung der da­für vor­ge­se­he­nen Schalt­zen­tra­le Schleu­sen und Han­gars zu be­tä­ti­gen, so­wie dei­ne Ver­nich­tungs­schal­tung auf­zu­he­ben?«
    »Da­für lie­gen kei­ne Spei­cher­da­ten vor. Be­nut­zen Sie die Schalt­zen­tra­le.«
    »Sie ist von Fein­den be­setzt. Ich möch­te den ›Schla­fen­den Gott‹ spre­chen, so­fort!«
    Das Ge­hirn schwieg. Es schi­en vor enor­men schalt­tech­ni­schen Pro­ble­men zu ste­hen.
    »Wir soll­ten bes­ser ver­su­chen, in die Zen­tra­le ein­zu­drin­gen«, flüs­ter­te Al­li­son auf­ge­regt. »Die Ker­le müs­sen doch aus­zuräu­chern sein.«
    »Hin­ter me­ter­star­ken Wän­den aus MA-Me­tall? Wenn wir hier, un­ten ato­mar spren­gen, denn an­ders gin­ge es nicht, fliegt Crut­co­lat­la in die Luft. Das füh­le ich.«
    »Der ›Schla­fen­de Gott‹ wird au­to­ma­tisch er­wa­chen, wenn ihn die Hand ei­nes ›In­ter­es­sen­be­wah­rers des Rei­ches‹ be­rührt«, gab die Po­sitro­nik schließ­lich durch. »Das kann aber Ih­ren or­ga­ni­schen Tod be­deu­ten. Ich ha­be kei­nen Kon­takt mehr.«
    »Wo ist er zu fin­den?«
    »In der Kon­ser­vie­rungs-Ener­gie­g­ruft hin­ter dem ›Strah­len­den Feld‹.«
    »Ist der Gott mensch­lich oder mar­sia­nisch?« woll­te ich wis­sen.
    »At­lan­tisch!« lau­te­te die la­ko­ni­sche Ant­wort.
    »Be­fehl für Crut­co­lat­la-Kom­man­dant: So­fort den Schutz schirm öff­nen. Ich wer­de die Gott­heit be­rüh­ren.«
    Wie­der Schwei­gen. Drau­ßen lausch­ten fas­sungs­lo­se Män­ner. Über die noch funk­tio­nie­ren­de Ton­ver­bin­dung zur Haupt­schalt­zen­tra­le schrie By­e­nu­e­ra stän­dig mei­nen Na­men. Es klang im­mer ver­zwei­fel­ter.
    Ich ant­wor­te­te ihm.
    »Was wol­len Sie, Dok­tor? Ich ha­be Ih­nen doch ge­sagt, daß Sie vor ein GWA-Ge­richt kom­men. Ich wer­de als Kron­zeu­ge auf­tre­ten.«
    »Las­sen Sie uns lau­fen«, schrie er. »Ich ma­che Sie zum in­tel­li­gen­tes­ten Men­schen al­ler Zei­ten! Ich …«
    »In­tel­li­genz un­er­wünscht«, un­ter­brach ich ihn er­neut.
    »Ich we­cke jetzt die ›Schla­fen­de Gott­heit‹ hin­ter dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher