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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts
Autoren: Keith Laumer
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wirbelnde Bilder vorbeizogen. Er hörte das Quietschen von Bremsen, das Öffnen einer Autotür, und Jerry die Adresse wiederholen, die er Louella gegeben hatte.
    »Das ist der städtische Müllplatz«, sagte eine fremde Stimme erstaunt.
    »Er will jedenfalls zu dieser Adresse, also fahren Sie ihn gefälligst dort hin. Hier sind fünf Dollar …«
    »Armer Adam.« Louellas Stimme schien von weit, weit her zu kommen. »Er schaut furchtbar aus. Jerry, bist du sicher …« Dann schlug die Wagentür zu und Adam wurde gegen den Rücksitz gedrückt, als das Auto abfuhr. Halb schlafend beobachtete er die wechselnden Lichtmuster …
    Harte Hände zerrten ihn aus dem Taxi. Die Tür wurde zugeschlagen, der Motor heulte auf, und der Wagen verschwand. Adam fühlte um sich und erkannte die Richtung, in die er zu gehen wünschte. Er humpelte mühsam über Abfallhaufen, herumliegenden Bauschutt, vorbei an schwarzen Öllachen, während unter seinem Fuß und den Krücken Glas zersplitterte und ihm Gestank in die Nase stieg.
    Der Unterschlupf war noch so, wie er ihn beim letztenmal gesehen hatte. Er schob die verrottende Zeltleinwand zur Seite, tastete sich zu der rostigen Bettstelle und sank auf die modrigen Decken. Eine Ratte huschte davon. Adam zitterte heftig am ganzen Körper. Er kauerte sich zur Fötusstellung zusammen – und wartete …
    Geräusche brachten ihn wieder zu sich: das Knarren einer Planke, das schabende Rascheln steifen Zelttuchs. Ein kalter Luftzug streifte ihn. Die Umrisse einer kleinen, grotesken Gestalt hoben sich gegen den jetzt dunklen Himmel ab, an dem ein einzelner Stern funkelte. Der Strahl einer Taschenlampe bahnte sich durch die Finsternis und blieb auf ihm haften.
    »Adam?« fragte eine vage vertraute Stimme unsicher. »Sind Sie Adam?«
    »Ja«, murmelte Adam.
    »Gott sei Dank! Endlich habe ich Sie gefunden! Ich bin Arthur Poldak. Ich muß mit Ihnen sprechen.«
     

 
16.
     
    Der Fremde zündete eine Petroleumlampe an, die er in dem Durcheinander gefunden hatte. Ihr gelbes Glühen zeigte Adam einen kleinen, kräftigen Mann mit krummem Rücken. Er hatte einen graumelierten, borstigen Bart und eine Brille mit dicken Gläsern. Er trug einen Tweedanzug. Seine Finger waren kurz und dick, seine Lippen wulstig. Er hatte sich auf eine umgedrehte Apfelkiste neben Adams Bett gesetzt und blickte ihn aufgeregt an.
    »Als Sie sich zum erstenmal mit mir in Verbindung setzten – in jener unglaublichen Nacht –, wußte ich nicht, was ich davon halten sollte. War es ein Traum? Vielleicht eine Halluzination? Ein Hypnagogomerlebnis? Aber ich hatte den Namen dieser Frau – Mrs. Knefter –, und ich beschloß, dieser phantastischen Spur nachzugehen. Und tatsächlich, ich fand heraus, daß sie existierte. Da hatte ich endlich Gewißheit, daß der Kontakt ein echtes, objektives Erlebnis gewesen war. Ich versuchte, sie anzurufen, aber niemand beantwortete ihr Telefon. Daraufhin fuhr ich zu ihrem Haus. Es war leer. Ich erkundigte mich bei der Polizei in Jasperton, der nächsten Stadt, nach Ihnen. Aber sie konnten mir nicht helfen. Im Gegenteil, sie hielt mich auch noch fest, stellte mir die unmöglichsten Fragen. Ich mußte meine Anwälte einschalten, um frei zu kommen. Aber ich gab nicht auf. Ich entdeckte Spuren, die mich nach und nach hierher, in diese Stadt, führten. Das war vor etwa zwei Monaten. Endlich stieß ich auf einen Mr. Baturian, der Sie kannte, ein netter, hilfsbereiter Mann. Ich wußte, ich war Ihnen schon ganz nahe. Ich nahm mir einen Privatdetektiv. Er spürte Sie im Krankenhaus auf – aber ehe ich selbst dorthin kam, waren Sie schon wieder verschwunden. Doch von da ab hatte ich mehr Glück. An einen Einbeinigen erinnert man sich leichter. Der Taxichauffeur, der Sie hierhergefahren hatte, brachte auch mich zum Müllplatz. Und endlich habe ich Sie gefunden!«
    »Bitte, gehen Sie wieder«, murmelte Adam.
    »Aber weshalb, Mr. Adam? Warum versuchten Sie, mir auszuweichen? Und weshalb haben Sie sich an diesem grauenvollen Ort verkrochen? Mann, Sie werden hier ja erfrieren! Und …«
    »Bitte, gehen Sie fort!« wiederholte Adam.
    »Ist Ihnen klar, wie lange ich nach Ihnen suchte? Wieviel Zeit und Kosten ich aufwendete? Welche Schwierigkeiten ich zu überwinden hatte?«
    »Warum taten Sie es?« fragte Adam.
    »Weil Sie der bedeutendste Fortschritt in der menschlichen Evolution seit der Entdeckung des Feuer sind«, sagte Mr. Poldak ernst. »Nein, bedeutender noch!«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Überlegen
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