Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Apartment weiter zu vermieten. In unserem Mietvertrag steht …«
    »Nun, ich werde mich einstweilen auch mit einem anderen Apartment zufriedengeben. Bitte lassen Sie meine Sachen dorthin schaffen und …«
    »Mr. Adam, bitte verstehen Sie doch, ich hatte keine andere Wahl. Ihre – ah – Sachen wurden verkauft, um zumindest für einen Teil der überfälligen Miete aufzukommen. Selbstverständlich überlassen wir Ihnen gern ein anderes Apartment. Aber ich bin überzeugt, Sie möchten sicher zuerst den Restbetrag begleichen. Ich werde nachschauen, um sicher zu gehen, aber ich glaube, es war alles in allem sechshundert Dollar.«
    »Ich besitze noch sieben Dollar und fünfzig Cent«, erklärte Adam.
    Fünf Minuten später standen Adam und Chitwood in der Einfahrt, während Clarence sie finster anstarrte.
    »Was nun?« fragte Chitwood. »Wo finden Sie jetzt einen Unterschlupf?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Adam.
    »Dann kommen Sie eben mit mir«, lud Chitwood ihn ein. »Ich hause zwar in einer Bruchbude, aber sie ist besser als nichts. Ich hab’ auch noch eine Dose Bohnen, und vielleicht fällt uns noch irgend was ein …«
     

 
15.
     
    Bruder Chitwood führte Adam zu einem alten Ziegelgebäude in einer engen Straße mit Pfandleihern, billigen Kneipen, Trödelläden und kleinen Gemüseständen auf dem Bürgersteig. Sein Zimmer lag im obersten Stockwerk. Er deutete auf einen klapprigen Holzstuhl und warf sich selbst auf das ungemachte Bett. Adam entfernte eine leere Ginflasche und setzte sich. Er fühlte sich schwach und schwindelig. Seine Hände waren feucht und eiskalt.
    »Ich hab’ mich gefragt, woher Sie das Geld zum Verschenken hatten, Adam«, murmelte Chitwood. Er hob eine Flasche neben dem Bett auf, betrachtete sie stirnrunzelnd und warf sie, als er sich vergewissert hatte, daß sie auch wirklich völlig leer war, auf den Boden.
    »Aus verschiedenen erfolgreichen Transaktionen«, erwiderte Adam. Seine Stimme klang schwach. »Entschuldigen Sie mich bitte, Bruder, Chitwood, aber ich bin zu müde, jetzt zu sprechen …«
    »Was bezweckten Sie eigentlich – ich meine, weil Sie das Geld so verteilten.«
    »Ich versuchte Leid zu lindern, das durch das Fehlen schon kleinerer Beträge entstand.«
    »Warum?«
    »Ich empfinde – das Vorhandensein von Leid – als störend.«
    »He – Sie sollten sich lieber niederlegen!« Chitwood stand auf und half Adam zum Bett, wo er auf die Matratze sank. Er fühlte sich entsetzlich elend.
    »Können Sie vielleicht wieder an Geld heran?« Chitwood ließ nicht locker.
    »Ja, selbstverständlich. Aber – im Augenblick bin ich – nicht in der Lage – die notwendigen – Maßnahmen zu ergreifen.«
    »Ich verstehe. Schlafen Sie jetzt. Wir unterhalten uns später darüber.«
    Während Adam auf dem Bett lag, versuchte er sich klar zu werden, was in seinem Körper vorging. Er stellte fest, daß er am ganzen Leib heftig bebte, als schüttle ihn jemand, und ihm eiskalt war. Bruder Chitwood stand mit erschrockener Miene über ihn gebeugt.
    »Adam – was ist los? Sie sehen ja entsetzlich aus – wie roher Teig – und Sie sind schweißnaß und zittern wie Espenlaub!«
    »Mir ist nicht gut«, preßte Adam mühsam heraus. Automatisch suchte er nach dem nötigen Rat.
    »Schock«, krächzte er. »Schnell, wickeln Sie mich in Decken – meinen Kopf tiefer legen – rufen Sie Dr. Meyer-Roskop, 234 Perry Street.«
    »Decken? Sie schwitzen ja sowieso wie ein Schwein! Was haben Sie denn getrunken?«
    »Arzt …«
    »Ich hab’ kein Geld für einen Doktor …« Chitwoods Stimme klang immer weiter entfernt. »Hören Sie, Adam – das Geld – wo haben Sie das Geld her? Haben Sie mehr?« Chitwood rüttelte ihn jetzt, aber er spürte es kaum, und das Brausen in seinem Kopf überdröhnte die hartnäckige Stimme.
    Als Adam wieder zu Bewußtsein kam, sagte Bruder Chitwood drängend: »Sie dürfen hier nicht sterben! Sie hätten Sie überhaupt nicht aus dem Krankenhaus entlassen dürfen, diese Schweine! Aber jetzt müssen Sie schauen, daß Sie auf die Füße kommen, hören Sie? Ich muß Sie ins Krankenhaus zurückschaffen, verstehen Sie?«
    »Ich verstehe.« Adam erhob sich zittrig. »Aber sie werden mich dort nicht haben wollen. Ich besitze kein Geld.« Er sank zurück auf das Bett.
    »Sie dürfen hier nicht sterben, Adam«, wiederholte Chitwood. »Kommen Sie – Sie wollen doch nicht, daß ich Schwierigkeiten kriege? Wo ich doch soviel für Sie getan habe, das Geld verteilt, und dann habe ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher