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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts
Autoren: Keith Laumer
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es dort aus? Erzählen Sie.«
    »O Gott, o Gott«, stöhnte der Mann auf dem Bett.
    »Hören Sie, Ferd Malone. Sie haben das Zeitliche gesegnet. Sie sind jetzt drüben. Berichten Sie. Wie ist es dort?«
    »Zeitliche? Tot? Ich bin nicht tot!«
    »Finden Sie sich damit ab, Ferd. Sie haben die Welt der Lebenden verlassen, aber der Tod ist nur eine Tür in eine höhere Welt …«
    »Sie sind verrückt! Ich will einen Rechtsbeistand …«
    »Sie müssen Ihren Frieden finden, Ferd. Sie starben, und nun sprechen Sie durch Mr. Harkinson hier …«
    Zuck . »Harkinson«, sagte er mit veränderter Stimme. »Mein Name ist Harkinson. J. W. Harkinson.«
    »Verdammt! Jetzt haben wir Ferd verloren.« Schwester Louella richtete sich auf ihrem Stuhl auf. »Aber jetzt ist es mir klar, auch Mr. Harkinson ist eine Geisterstimme.«
    »Hör doch, Lou …«
    »Ich hab’ dir schon gesagt, wenn du nicht still sein kannst, dann verschwinde!« fauchte Louella. »Und Sie, Mr. Harkinson, entspannen Sie sich, nehmen Sie die Verbindung mit drüben wieder auf.«
    »Mir ist nicht gut. Meine Blase ist angegriffen, ich brauche meine Medizin …«
    »Ich kümmere mich darum, sobald wir die Botschaft von drüben aufgenommen haben. Wer spricht jetzt? Wer will mit wem in Verbindung treten?«
    »Ich werde Sie reich für Ihre Mühe entschädigen. Aber bitte rufen Sie jetzt meine Frau an. R-Gespräch, 345-2349. Sagen Sie ihr bitte, ich hatte einen Anfall. Wachte hier auf … Erinnere mich an nichts. Sie soll meine Medizin bringen, Dr. Ferguson anrufen …«
    »Wer ist Ihre Frau, Mr. Harkinson? Wo finde ich sie?«
    »Hier in St. Louis. Parkside Terrace. Beeilen Sie sich, rufen Sie sie an. Sie soll ganz schnell mit der Medizin kommen.«
    »Mach’ ich, Mr. Harkinson. Möchten Sie ihr sonst noch was sagen? Oder irgendwelche Botschaften von anderen Verblichenen an ihre Lieben?«
    »Nein, nein … Ich benötige meine Medizin …«
    »Les, hast du die Nummer. Ruf sie an, sag ihr, wir haben eine ausgezeichnete Verbindung mit ihrem Seligen.«
    »Sie wird denken, ich spinne.«
    Schwester Louella blickte ihren Partner triumphierend an. »Nicht, wenn es wirklich eine Mrs. Harkinson unter dieser Nummer gibt. Verstehst du es denn nicht, Les? Wir sind auf etwas ganz Großes gestoßen – so groß, daß es mir den Atem raubt!«
    Schwester Louella redete beruhigend auf den Mann ein, der nun wieder ausgestreckt auf dem Bett lag und die Augen geschlossen hatte. Nach einer Weile öffnete er sie verschlafen, doch plötzlich wirkten sie hellwach. »Erstaunlich!« murmelte er.
    »Was ist erstaunlich, Mr. Harkinson?«
    »Weshalb nennen Sie mich Harkinson?« Der Mann stützte sich auf, blickte sie scharf an. »Wer sind Sie eigentlich?«
    »Schwester Louella. Louella Knefter.« Sie lachte verlegen.
    »Wo wohnen Sie? In welcher Stadt, welchem Staat?«
    »Paar Kilometer außerhalb Springfield. Hören Sie, Mr. Hark …«
    »Mein Name ist Arthur Poldak.« Er setzte sich auf, schwang die Beine über den Bettrand und starrte verdutzt auf die dünnen Schenkel und verbundenen Knie. Er zuckte zurück, als er sie berührte.
    »Absolut wirklichkeitsgetreu«, murmelte er. »Erstaunlich!«
    »Was ist so erstaunlich?«
    »Daß ich hier sitze und mich mit einer Hynagogum-Illusion unterhalte«, murmelte der Mann. »Fühlbar, hörbar, sichtbar …«
    »Mr. Poldak, wann sind Sie gestorben?«
    Er blickte sie forschend an. »Haben Sie wirklich gefragt, wann ich gestorben bin?«
    »Ja, richtig. In welchem Jahr?«
    »Ich bin so lebendig wie Sie, meine liebe Mrs. Knefter.« Er lächelte ein wenig schief. »Sie halten mich also für einen Geist?«
    »Ich bin ein Medium, Mr. Poldak. Ich kann mir vorstellen, daß es nicht leicht für Sie ist, sich mit Ihrem neuen Zustand abzufinden, und sicher möchten Sie jetzt eine Botschaft an Ihre noch lebenden Lieben übermitteln …«
    Der Mann auf dem Bett lachte erneut. »Ich träume Sie, und Sie glauben, ich sei ein Geist. Bemerkenswert! Welches Datum haben wir?«
    »Den 10. August …«
    »Nun, jedenfalls kurz vor Mitternacht des 9. lag ich noch lebendig in meinem Bett und las ein Buch zu Ende. Jetzt schlafe ich und träume dies hier alles. Ich bin Psychologe und spezialisiere mich auf Traumforschung. Ein Erlebnis wie dieses habe ich mir schon immer gewünscht, aber ich hatte keine Ahnung …«
    »Sie müssen während der Nacht gestorben sein. Sie sind ein Geist, Mr. Poldak. Sie sprechen durch meinen – uh, Assistenten. Er ist ein sehr sensitives Medium. Ich habe
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