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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts
Autoren: Keith Laumer
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hinter der Frau auf.
    »Er hat Angst vor dem Gewitter«, brummte sie. »Aber er hat mich zuerst ganz schön erschreckt, so wie er sich aufführt. Und jetzt stehen Sie endlich auf, Mr. Harkinson!«
    Er öffnete die Augen und rollte sie wie ein Pferd, das Rauch riecht.
    »Ich wollte es nicht, o Herr!« wimmerte er. »Ich bin noch nicht bereit, Herr!«
    »Bereit? Wozu?«
    »Bereit für deine Herrlichkeit, mein Gott.«
    »Mr. Harkinson, stehen Sie sofort vom Boden auf und hören Sie mit diesem Unsinn mitten in der Nacht auf!«
    »Ich bin der Falsche, Herr. Der Name deines armen Dieners ist Fürsorge Thompson.«
    »Der Kerl ist wirr im Kopf«, knurrte Les.
    »Einen Moment«, sagte die Frau scharf. »Er ist besessen, das ist es. Sie – Mr. Thompson?«
    »Ja, Ma’am.« Die Stimme des Mannes klang jetzt ein wenig ruhiger, aber er zitterte noch am ganzen Körper.
    »Wo wohnen Sie, Mr. Thompson.«
    »An Robesons vorbei, nah am Bach.«
    »In welcher Stadt?«
    »Nächste Station ist Dothan.« Seine Stimme bebte. Sein Blick wanderte durch das Zimmer. »Lieber Herr Jesus, was mach’ ich hier?« Er tat ein paar Schritte rückwärts. »Bei meiner Seele, ich hab’ niemals nichts mit ’ner weißen Frau … Nein, Sir! Nie nicht, Sir …«
    »Beruhigen Sie sich, Mr. Thompson«, sagte Schwester Louella streng. »Sie befinden sich unter Freunden. Niemand tut Ihnen etwas. Ich möchte mich nur mit Ihnen unterhalten. Setzen Sie sich dort aufs Bett.«
    Zögernd, unsicher, ließ er sich zusammengekauert auf dem Bett nieder und starrte die beiden verschreckt an. Schwester Louella rückte einen Stuhl neben das Bett und setzte sich ihm gegenüber.
    »Sie sind doch aus einem Grund hierhergekommen, nicht wahr, Mr. Thompson? Sie haben eine Botschaft für jemand, ja?« Ihre Stimme klang schriller und zitterte vor Erregung.
    »Nein, Ma’am, ich hab’ keine Botschaft nicht.«
    »Sie dürfen unbesorgt mit mir sprechen, Mr. Thompson. Sagen Sie mir ruhig, was Sie hierhergeführt hat. Was quält Sie?«
    »Ma’am, ich weiß nicht, wie ich hierhergekommen bin, Jesus, ich weiß es nicht!«
    »Sie haben nichts zu befürchten. Natürlich ist es anfangs verwirrend, ja chaotisch, aber Sie müssen sich nur entspannen. Sie haben etwas auf dieser Seite des Schleiers unerledigt gelassen. Erzählen Sie Schwester Louella, was es ist. Sprechen Sie!«
    »O Gott! O Jesus. Ich rühr’ nie mehr was zum Trinken an, Jesus. Nie wieder.«
    »Wann sind Sie gestorben, Mr. Thompson?« fragte Louella scharf.
    Zuck. Der Mann, der zitternd auf dem Bettrand kauerte, wich plötzlich furchterfüllt zurück und krächzte Unverständliches.
    »Er hat einen Anfall, Lou. Ein Irrer! Ein echter Irrer!«
    »Mr. Thompson! Sprechen Sie zu mir!«
    »Verdammt, Trish! Laß mich in Ruh’!«
    »Sprich, Geist!« wisperte Schwester Louella. »Wer bist du?«
    »Ich bin Dubie, verdammt! Als ob du das nicht wüßtest!«
    »Großer Gott!« hauchte Louella. »Ein anderer Geist hat von ihm Besitz ergriffen.« Dann, lauter: »Sprich, Dubie. Weshalb bist du hierhergekommen? Was willst du mir sagen?«
    »Ich bring’ dich um! Ich schwör’, ich …« Seine Stimme wurde zu einem Murmeln.
    »Du hast keine Macht über mich, Dubie. Also sprich jetzt. Mit wem willst du in Verbindung treten? Was ist deine Botschaft für diese Seite?«
    »Ich sag’ dir doch, er hat nicht alle, Lou!« knurrte Les.
    »Halt den Mund, Les! Siehst du denn nicht, daß er ein Medium ist, ein echtes, gottgegebenes Medium! Und vielleicht weiß er es noch gar nicht.« Sie schüttelte die schlaffe Gestalt auf dem Bett.
    »Sprich, Dubie. Du kannst uns deine Botschaft jetzt mitteilen.«
    »Du sollst meine Botschaft haben, verdammt: Laß mich in Ruh’, oder ich stech’ dir die Augen aus!«
    »Ich ruf jetzt den Sheriff!« schrie Les.
    »Du wirst nichts dergleichen tun, Lester Choate! Dubie, sprich endlich: welche Kunde bringst du uns aus dem Jenseits?«
    »Du willst doch nicht behaupten, daß du jetzt auch noch wahrhaftig an diesen Jenseitskram glaubst?«
    »Verschwinde, Lester Choate! Etwas Einmaliges bahnt sich an. Ich werde nicht zulassen, daß deine schwarzen Gedanken es vertreiben.«
    Der Mann auf dem Bett bewegte sich. Seine Lider hoben sich. Er starrte verwirrt auf Schwester Louella.
    »Wer sind Sie?« flüsterte sie.
    Zuck . »Ferd Malone. Aber – aber wo bin ich?« Benommen blickte er sich um, schüttelte den Kopf. »Ich brauch’ einen Drink!«
    »Später, Ferd Malone. Nachdem Sie mir von drüben berichtet haben. Wie sieht
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