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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein!
Autoren: Heike Wolter
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Treppe hinauf.
    Cooper Bradshaw sah ihnen kurz hinterher. Doch dann besann er sich auf seine Aufgaben und zückte sein Handy. »Hier spricht Detective Bradshaw, LAPD. Ich brauche sofort einen Krankenwagen zum Mariners Drive 197, ein Schwerverletzter mit starkem Blutverlust.« Dann kniete er sich neben Miguel und verschwendete keinen Gedanken mehr an das, was ein Stockwerk höher möglicherweise geschah.
    Er war es Rick schuldig, sich zuallererst um seinen Bruder zu kümmern.
    * * *
    Oben krachte und knirschte Holz.
    Während Rick versuchte, sich auf die Geräusche aus dem oberen Stockwerk zu konzentrieren, fiel ihm auf, wie lautlos sich Calessian bewegte. Dass ein Mann von seiner Größe dazu überhaupt in der Lage war, glich einem Wunder. Offenbar hatte Miguel bei seiner Beschreibung von Calessians Fähigkeiten nicht übertrieben.
    Als sie sich dem Treppenabsatz näherten, hielten sie beide kurz inne. In stummer Übereinstimmung übernahm Rick die Führung und presste sich an den schmalen Wandvorsprung zwischen Treppe und Flur. Nur für einen Moment streckte er den Kopf vor und lugte vorsichtig um die Ecke.
    Vor dem Schlafzimmer sah er Billings, der kraftvoll immer wieder gegen die Tür von Miguels Schlafzimmer ansprang. Billings war so auf seine Aufgabe konzentriert, dass er das Eintreffen der Polizei augenscheinlich überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Jedenfalls ließ er sich weder von den blinkenden Lichtern, die durch das Flurfenster zu sehen waren, noch von der heulenden Sirene des Krankenwagens stören, der gerade eintraf.
    Er hatte offenbar nur noch ein Ziel vor Augen … die Tür des Schlafzimmers einzutreten, das letzte Hindernis zwischen ihm und Bellinda. Und wenn Rick nicht alles täuschte, dann war Billings mit seiner Hartnäckigkeit fast an seinem Ziel angekommen.
    Rick gab Calessian einen Wink, und beide sprangen in den Gang, die Waffen schussbereit in den Händen. Billings musste die Bewegungen bemerkt haben, doch er warf nicht einmal einen Blick in ihre Richtung. Er war viel zu sehr in dem Bemühen gefangen, endlich zu seiner Traumfrau zu gelangen. Wieder nahm er Anlauf und rannte gegen das Holz.
    Die misshandelte Tür krachte und ächzte ein letztes Mal und gab schließlich dem Druck nach. Billings strauchelte kurz, fing sich und stand endlich an der Schwelle zu seinem Paradies. Er flüsterte etwas, das weder Rick noch Calessian verstehen konnten, und hob schließlich die rechte Hand. Im blau-roten Licht der Polizeiwagen blitze etwas Metallisches auf. Rick zog scharf die Luft ein. Ein Messer … der Kerl hatte ein Messer in der Hand …
    Plötzlich waren Rick alle Vorschriften egal, und auch dass Calessian – eine Zivilperson – Zeuge seines Handelns wurde, denn das, was Rick nun tat, war bestenfalls Notwehr, schlimmstenfalls Totschlag.
    Rick hob seine Dienstwaffe, zielte kurz und drückte wortlos ab.
    Billings hatte mindestens zehn Menschen auf dem Gewissen, möglicherweise Miguel tödlich verletzt und versuchte gerade, auch noch Bellinda zu ermorden.
    Was auch immer die Dienstaufsicht mit ihm anstellen würde, Rick würde die Folgen seines Handelns tragen. Notfalls würde er sogar ins Gefängnis gehen. Doch dieser Mörder hatte zum letzten Mal versucht, jemanden umzubringen.
    Beinahe unbeteiligt beobachtete Rick, wie Billings langsam in die Knie sank, beide Arme hilfesuchend in den Raum gestreckt, in dem sich offenbar Bellinda befand. Billings zitterte vor Anstrengung, sich aufrecht zu halten. Er schien überhaupt nicht realisiert zu haben, dass das Spiel für ihn vorbei war, dass ihm nur noch wenige Atemzüge auf dieser Welt blieben.
    Dann … endlich … sank er vornüber und rührte sich nicht mehr.
    Calessian klopfte Rick auf die Schulter, richtete sich auf und reichte Rick die Hand. »Besser hätte ich’s auch nicht machen können, du hast das Schwein richtig gut erwischt.« Blitzartig wusste Rick, dass ihm von dieser Seite keine Gefahr drohte. Calessian würde keinesfalls gegen ihn aussagen. Im Gegenteil, Ricks Schuss fand dessen vollste Zustimmung.
    Erleichtert ließ sich Rick auf die Füße ziehen und wankte kurz, als die Anspannung allmählich nachließ. Er straffte sich, ging zu Billings und überprüfte, ob er wirklich seinen letzten Atemzug getan hatte. Dann stieg er mit leicht wackligen Knien über den Leichnam des vielfachen Mörders.
    »Bellinda? Bist du hier drin? Ich bin‘s … Rick. Alles ist gut. Billings ist tot … wo steckst du denn? Bellinda …?«
    Das Zimmer schien
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