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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein!
Autoren: Heike Wolter
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Augenwinkel sah Miguel flackernde bunte Lichter, doch er konnte sie nicht richtig einordnen. Schließlich schrieb er das Phänomen einer beginnenden Besinnungslosigkeit zu. Er hörte schrille Töne, doch auch das drang nicht mehr bis in sein Gehirn vor, um ihm lebenswichtige Informationen zu geben. Miguel kam nicht einmal mehr auf die Idee, Bellinda eine Warnung zuzuschreien. Er hielt sich nur noch mit äußerster Willenskraft aufrecht, bis schließlich seine Beine einknickten.
    Und im Haus war es still … viel zu still.
    * * *
    Langsam und bedächtig schlich er nahezu lautlos die Treppe hinauf, wandte sich nach links, zum Schlafzimmer. Dorthin, wo sie sich befand …
    Den ganzen Nachmittag und Abend hatte er das Haus von seinem Versteck im Garten aus beobachtet. Hatte geduldig gewartet, die Fenster im Auge behalten. Und war belohnt worden.
    Zuerst hatte er ihn gesehen, den Störer , den Anderen … und schließlich sie , die Schönste unter den Schönsten , seine Göttin . Oben am Fenster, nur durch eine dünne Gardine vor seinen hungrigen Augen verborgen. Hatte die elektrisierende Spannung in seinem ganzen Körper gefühlt, die er immer verspürte, wenn er sie sah. Hätte fast voller Ungeduld sein Versteck verlassen und sich verraten. Doch er hatte sich beherrscht, mit großer Mühe, aber es war ihm gelungen.
    Und nun lag sein Ziel nur noch wenige Schritte entfernt. Das Objekt all seiner Begierde war nur noch durch eine dünne Holztür von ihm getrennt. Gleich war sie sein, endgültig und bis in alle Ewigkeit sein Eigen …
    Ein Fluchen aus dem Erdgeschoss riss ihn kurz aus seinen angenehmen Gedanken. Er , der Andere …
    Doch der Mann im Erdgeschoss war nicht einmal mehr ein Achselzucken wert. Keine Veranlassung, noch irgendeinen Gedanken an den tödlich Verletzten zu verschwenden. Schade war nur, dass er dem Sterben nicht beiwohnen konnte. Er hätte liebend gern beobachtet, wie das Lebenselixier den Körper des Störers verließ und nur noch die tote, leblose Hülle zurückließ.
    All das war aber plötzlich nicht mehr wichtig. Nur sie war wichtig. Sie mit ihren wundervollen Augen, ihren flammenden Haaren, ihrem Körper, der es einem Mann heiß werden ließ. Heiß wie die Hölle.
    Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Nein, nicht die Hölle … der Himmel würde es sein, die eigene Hitze in ihrer Gegenwart zu fühlen und ihr nachgeben zu dürfen. Ein einziges Mal, ein einziges und allerletztes Mal, bevor sie für immer und ewig sein Eigen wäre …
    Kurz überlegte er, ob es vielleicht einen anderen Ausweg gab, doch zu seinem Bedauern blieb für sie beide nur diese eine Möglichkeit. Er musste sich und seine Göttin im Tode vereinen! Das Risiko war viel zu groß, dass sie ihm wieder entzogen wurde.
    Seine Handflächen legten sich fast zärtlich auf die Tür, als wolle er ihre Gegenwart durch das Holz erfühlen. Seine Lippen verzogen sich zu einem strahlenden, entrückten Lächeln.
    »Bellinda, meine schöne Belle … ich bin da. Dein Bewunderer ist hier, um sich mit dir auf ewig zu vereinen. Fürchte dich nicht vor mir. Ich liebe dich, ehre dich und bewundere dich unendlich für alles, was du bist. Du wirst nicht lange leiden, das verspreche ich dir. Du wirst nicht lange leiden …«
    Und dann drehte er den Türknauf.
    * * *
    Bellinda zitterte vor Sorge wie Espenlaub. Trotzdem versuchte sie, ruhig zu bleiben. Hoffte darauf, dass Miguel wieder zurückkam und ihr berichtete, dass unten alles in Ordnung war. Dass Levingston auf seinem Posten saß und lediglich schmollte. Lauschte nach Geräuschen, die ihr verrieten, was Miguel gerade tat. Doch sie hörte nichts … absolut nichts.
    Sie rief sich in Erinnerung, dass Miguel es gewohnt war, mit gefährlichen Situationen umzugehen. Versuchte sich klarzumachen, dass sie in einem geschlossenen Raum saß, in den niemand ohne Mühe eindringen konnte. Sagte sich, dass Miguel schon längst eine Warnung gerufen hätte, wenn irgendjemand im Haus wäre.
    Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass sich ihre Unruhe immer mehr steigerte, sich wie ein Flächenbrand in ihr ausbreitete. Es bereitete ihr sichtlich Mühe, die große Pistole festzuhalten, die von Sekunde zu Sekunde schwerer wurde und drohte, aus ihren schweißnassen Händen zu gleiten. Sie legte die Waffe auf die Kommode und wischte sich erst einmal die Hände an den Jeans ab.
    Da … ein Geräusch. Was war das?
    Verzweifelt presst Bellinda ihr Ohr an die Tür, hoffte auf irgendetwas, doch es blieb alles ruhig. Zu
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