Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
töten, vielleicht auch nicht. Aber es ist nichts Neues für ihn. Denk doch nur mal, wie er uns reingelegt hat.«
      Annie holte ein billiges, kleines, in Pappe gebundenes Notizbuch hervor und tippte mit dem Zeigefinger darauf. »Das haben wir in seinem Cottage gefunden. Einer vom Erkennungsdienst hat eine doppelte Decke im Wandschrank entdeckt. Darin lagen dieses Notizbuch, ein Pass auf den Namen Ewan Collins und rund zwanzigtausend Pfund in Fünfern und Zehnern.«
      »Das heißt, er hatte keine Zeit mehr, um die Sachen abzuholen«, bemerkte Banks. »Das könnte bedeuten, dass er keinen Pass hat, jedenfalls keinen, den er benutzen kann.«
      »Was wiederum heißen könnte, dass er immer noch im Land ist.«
      Banks warf einen Blick auf das Notizbuch. »Was ist das?«, fragte er.
      »Roland Gardiners Tagebuch. Sieht so aus, als hätte er nach Keanes erstem Besuch damit angefangen. Es reicht bis zu dem Abend, an dem er gestorben ist. Geht einem ziemlich nahe. Elaine Hough meinte, damals am Poly hätte Gardiner schriftstellerische Ambitionen gehabt.«
      »Verrät es uns irgendwas?«
      »Das nicht. Es ist in erster Linie eine persönliche, poetisch gefärbte Erinnerung. Gardiner sprachen der Nervenkitzel und das Abenteuer an, das Keane in Aussicht stellte. Aber man kann nachvollziehen, warum er und McMahon sterben mussten. Es war hauptsächlich McMahons Schuld. Nicht nur, dass er den Hals nicht voll bekam, er hatte auch vor, den Turner als echt auszugeben. Glaubt man Gardiner, so war er verbittert. Er wollte sich an der Kunstwelt rächen, weil sie sein großes Talent nicht erkannte, und glaubte, das ginge am besten, wenn er die Leute reinlegte. Im großen Stil.«
      »Und Keane?«
      »Pragmatisch wie immer. McMahon wollte ihn erpressen, damit er den Turner für authentisch erklärte. Sonst würde er die Titel von allen Fälschungen, die er mit Keanes Hilfe verkauft hatte, an die Presse, die Polizei, die Galerien, die Händler weitergeben. Das wäre Keanes Ende gewesen, wahrscheinlich wäre er im Knast gelandet. McMahon hätte sich damit herausreden können, die Bilder ja nur gemalt und nicht als echt ausgegeben zu haben. Offenbar erkannte Keane, dass McMahon ihm großen Ärger bereiten würde, und so wurde der Maler zu einer Belastung. Und Gardiner wusste einfach zu viel.«
      »Warum hat Keane das Notizbuch behalten? Er hätte es doch verbrennen können.«
      »Eitelkeit. Sein Name wird darin zwar nicht erwähnt, aber eigentlich geht's nur um ihn.«
      »Welche Rolle spielte Gardiner?«
      »Er fälschte Provenienz, Briefe, alte Kataloge, Rechnungen. So was halt. Sprang ein für nicht existente Vorbesitzer, Händler und Auktionshäuser. McMahon malte die Bilder, aber das war auch alles.«
      »Wie wir vermutet haben«, sagte Banks.
      »Genau.« Annie hielt inne. »Wir haben auch mit Keanes Frau gesprochen, aber das war äußerst unergiebig. Außerdem haben wir uns sein Geschäft genauer angesehen. Es war klug gemacht, sehr klug. Er nahm nur weniger bekannte Maler. Englische Landschaftsmaler aus dem achtzehnten Jahrhundert. Holländische Minimalisten, unbekanntere Impressionisten. Und McMahon produzierte sie wie am Fließband: Skizzen, kleine Aquarelle, alles so bescheiden, dass es keine große Aufmerksamkeit auf sich zog. Hier zehntausend, da fünfzigtausend Pfund, mal zwanzigtausend hier und fünftausend da. Da kommt eine ordentliche Summe zusammen.«
      »Lieber Himmel. Weißt du, Keane hat uns das alles gesagt. Er hat uns alles erklärt, was wir wissen mussten. Wir haben nur nicht zugehört.«
      Annie schwieg.
      »Noch irgendwas von Whitaker?«
      »Ich hab noch mal mit ihm geredet. Er hat gestanden, für einen kleinen Obolus Papier und Leinwand besorgt zu haben, wahrscheinlich von McMahons Anteil. Er hat keine Vorstellung von den Dimensionen dessen gehabt, was da vor sich ging, er wusste nichts von Keane, aber ihm war schon klar, wofür McMahon das Material brauchte und was er damit machte. Er hat auch bestätigt, was Gardiner schreibt, dass McMahon verbittert war und behauptete, er würde es allen zeigen.«
      »Erheben wir Anklage gegen Whitaker?«
      »Weswegen? Weil er ein Arschloch ist?«
      Banks brachte ein schiefes Lächeln zustande, aber Annie merkte, dass es ihm wehtat. »Hast du irgendwas von Mark Siddons gehört?«, wollte er wissen.
      »Nein. Aber mit ihm sind wir doch quitt, oder?«
      »Ja«, erwiderte Banks. »Ich dachte nur.« Wieder sah er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher