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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt
Autoren: Peter Robinson
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Haus geparkten Wagen verursachten einen Rückstau.
      Müde und verwirrt zog Maggie eine Jeans und ein T-Shirt an und ging nach unten, um sich eine Tasse Tee und Toast zu machen. Als sie den Kessel mit Wasser füllte, merkte sie, dass ihre Hand zitterte. Die Polizei würde mit ihr sprechen wollen, ganz bestimmt. Und was würde sie dann sagen?
     
     

* 2
     
    Der kommissarische Detective Superintendent Alan Banks - »kommissarisch«, weil sein unmittelbarer Vorgesetzter, Detective Superintendent Gristhorpe, sich bei der Arbeit an seiner Trockenmauer den Knöchel gebrochen hatte und mindestens zwei Monate außer Gefecht gesetzt sein würde - schrieb sich um kurz nach sechs Uhr morgens in das Tatort-Logbuch an der Pforte von The Hill 35 ein, holte tief Luft und betrat das Grundstück. Eigentümer: Lucy Payne, zweiundzwanzig Jahre, Darlehensberaterin bei der Zweigstelle von NatWest oben in der Fußgängerzone, und Ehemann Terence Payne, achtundzwanzig Jahre, Lehrer an der Gesamtschule Silverhill. Keine Kinder. Keine Vorstrafen. Allem Anschein nach ein perfektes, erfolgreiches junges Paar. Erst seit einem Jahr verheiratet.
      Im Haus brannten alle Lichter, der Erkennungsdienst war schon an der Arbeit. Wie Banks trugen alle Beamten den vorgeschriebenen sterilen weißen Overall, Überschuhe, Handschuhe und Kapuze. Sie glichen einem geisterhaften Putztrupp, wie sie einstäubten, staubsaugten, Spuren sicherten, eintüteten, beschrifteten.
      Im Flur hielt Banks kurz inne, um ein Gefühl für das Haus zu bekommen. Es wirkte wie ein ganz normales gutbürgerliches Heim. Die korallenrote Textiltapete sah neu aus. Rechts führte eine mit Teppich bespannte Treppe zu den Schlafzimmern hoch. Wenn überhaupt, roch es hier ein bisschen zu stark nach Raumspray mit Limonenduft. Das einzig Störende war der rostrote Fleck auf dem beigen Teppich im Flur. Lucy Payne stand momentan im Allgemeinen Krankenhaus von Leeds unter Beobachtung von Ärzten und Polizei, während ihr Mann, Terence Payne, einige Zimmer weiter um sein Leben kämpfte. Besonders viel Mitleid hatte Banks nicht mit ihm; Police Constable Dennis Morrisey hatte den Kampf um sein Leben deutlich schneller verloren.
      Und im Keller lag ein totes Mädchen.
      Banks war auf dem Weg nach Leeds von Detective Chief Inspector Ken Blackstone über Handy informiert worden. Die übrigen Informationen hatten die Notärzte und Sanitäter beigesteuert. Der erste Anruf von Blackstone hatte Banks kurz nach halb fünf aus einem unruhigen, leichten Schlaf gerissen, momentan wohl sein Schicksal. Er hatte geduscht, war in seine Sachen geschlüpft und ins Auto gesprungen. Eine CD von Zelenka Trios hatte ihm geholfen, im Wagen die Ruhe zu bewahren und keine riskanten Fahrmanöver auf der A1 zu veranstalten. Insgesamt hatte er für die achtzig Meilen von seinem Cottage in Gratly bis nach Leeds ungefähr eineinhalb Stunden gebraucht, und wenn ihm nicht so viel durch den Kopf gegangen wäre, hätte er auf dem ersten Teil der Fahrt das Herandämmern eines herrlichen Maimorgens über den Yorkshire Dales bewundern können, in diesem Frühling bisher selten genug. Doch so sah er außer der Straße vor sich nur wenig, nahm nicht einmal die Musik wahr. Als er den Ring um Leeds erreichte, war der montägliche Berufsverkehr bereits in vollem Gange.
      Banks machte einen Bogen um die Blutflecke und Narzissen auf dem Teppich und ging in den hinteren Teil des Hauses. Jemand hatte sich in die Küchenspüle übergeben.
      »Einer von den Sanis«, erklärte der Beamte des Erkennungsdienstes, der Schubladen und Schränke durchsuchte. »War das erste Mal für ihn, der arme Kerl. Wir können von Glück sagen, dass er es noch nach oben geschafft hat und nicht quer über den Tatort gekotzt hat.«
      »Mensch, was hat der denn heute Morgen gegessen?«
      »Sieht aus wie rotes Thaicurry mit Pommes.«
      Banks stieg die Treppe zum Keller hinunter. Er registrierte die Tür zur Garage. Sehr praktisch, wenn man jemanden, den man entführt, möglicherweise betäubt oder bewusstlos geschlagen hatte, unbemerkt ins Haus bringen wollte. Banks öffnete die Tür und warf einen kurzen Blick auf das Auto. Ein viertüriger dunkler Vectra mit einem Nummernschild, das mit »S« begann, also 1998 ausgegeben worden war. Die letzten drei Buchstaben waren NGV. Nicht aus Leeds. Banks nahm sich vor, das Kennzeichen bei der Kfz-Meldestelle in Swansea überprüfen zu lassen.
      Aus dem Keller drangen Stimmen. Blitzlicht
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