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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab
Autoren: Peter Robinson
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mehr helfen«, sagte Banks.
      Rosalind machte einen Schmollmund. »Bitte?«
      »Es gibt nichts, was ich noch tun könnte.«
      »Doch. Sie sind ein netter Mann. Sie waren gut zu mir. Als Einziger.«
      Banks ging zur Haustür und öffnete sie. Sofort schlug ihm der kalte Wind entgegen. Rosalind lehnte an der Wand, den Drink in der Hand, Tränen in den Augen.
      »Tut mir Leid«, sagte Banks, zog die Tür hinter sich zu und rannte zum Auto. So sehr ihm Rosalind Riddle auch Leid tat, er wollte nicht mehr Teil ihres Lebens sein, wollte so viel Abstand wie möglich zwischen sich und sie bringen. Gratly würde für den Anfang reichen, und Barnstaple war noch besser.
      Bevor er einsteigen konnte, hörte er das Kristallglas an der Tür hinter sich zerbersten.
     
     

* Epilog: Weihnachtstag
     
    Banks wachte am Weihnachtstag früh auf und ging, nachdem er eine Weile ruhig in der Küche gesessen, seinen Tee getrunken und, wie immer, den Frieden dort genossen hatte, ins Wohnzimmer und legte die CD von Buena Vista Social Club auf. Dann kehrte er in die Küche zurück und summte »Chan Chan« mit, während er über das große Freilandhuhn gebeugt stand, eine Ausgabe von Delia Smiths Weihnachts-kochbuch aufgeschlagen neben sich.
      Er gedachte, die traditionelle Füllung aus Mett, Salbei und Zwiebeln zu machen, für die er gestern die Zutaten gekauft hatte. Erschrocken las er, dass Delia Smith empfahl, die Füllung schon am Heiligen Abend zuzubereiten, aber das lag wohl daran, dass die riesige Pute, für die das Rezept galt, vermutlich den ganzen Tag zum Garwerden brauchte. Er würde es schon schaffen. Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass ihm genügend Zeit blieb.
      Sein Rücken schmerzte, weil er auf dem kleinen Sofa unten geschlafen hatte. Das war jedoch ein geringer Preis dafür, beide Kinder über Weihnachten bei sich zu haben.
      Vor zwei Tagen hatte Brian angerufen und gesagt, er habe das Auto gekauft, von dem er geredet hatte, und ein paar Tage frei. Er bot an, Tracy auf dem Weg nach Gratly in Leeds abzuholen, falls Banks für sie beide Platz hatte. Banks war überglücklich. Natürlich hatte er Platz. Er zog sofort los und kaufte weitere Geschenke: eine aus drei CDs bestehende Geschichte des Blue Horizon Labels für Brian und einige der feinsten und teuersten Make-up-Pinsel, die er für Tracy finden konnte, dazu noch all die Kleinigkeiten für die Weihnachtsstrümpfe.
      Sie würden beide bis zum zweiten Feiertag bleiben, dann würde Brian zusammen mit Tracy nach London fahren, zu ihrer Mutter und Sean, die Weihnachten in Dublin verbrachten. Annie war bei ihrem Vater und dem Rest seiner Künstlerkolonie in Cornwall, aber das war in Ordnung. Sie würde bald zurückkommen, und sie hatten eine Verabredung für Silvester.
      Das war also sein unvollständiges Weihnachten mit seiner unvollständigen Familie, aber zumindest, sagte er sich, hatte er noch eine Familie, trotz allem, was während des letzten Jahres an Schaden angerichtet worden war. Rosalind Riddle hatte nur ihren kleinen Sohn, der ständig fragen würde, wohin sein Daddy und seine große Schwester gegangen waren, und eine vor langem aufgegebene Tochter, die des Mordes an ihrer Halbschwester angeklagt war, wobei Banks allerdings das Gefühl hatte, dass Ruth eher in der Nervenheilanstalt als im Gefängnis landen würde.
      In den vergangenen Wochen hatte Banks oft an den Ausdruck der Verzweiflung in Rosalinds Gesicht gedacht, während sie zwischen den Umzugskisten und den abgedeckten Möbeln saß und sich die ganze Geschichte über Ruths Besessenheit anhörte. Er dachte auch an das Geräusch des zerberstenden Kristallglases, als er gegangen war. Das hatte ihn so beunruhigt, dass er auf dem Heimweg bei Rosalinds Nachbarin Charlotte King vorbeigefahren war und sie gebeten hatte, ein Auge auf Rosalind zu haben.
      Er war bei Jimmy Riddles mit allen Polizeiehren durchgeführten Beerdigung gewesen, eine Woche vor Weihnachten. Rosalind war natürlich da, zusammen mit Benjamin und ihren Eltern, aber sie hatte ihn ignoriert. Noch ein Mensch, der sich ihm zu weit geöffnet und wie Jenny Füller zu viel von dem rohen, nackten Selbst unter der Oberfläche preisgegeben hatte; es dann bedauert und sich abgewendet hatte.
      Danach, hatte Banks gehört, waren sie alle nach Barnstaple gefahren, und die alte Mühle stand zum Verkauf. Er wünschte Rosalind alles Gute; sie hatte weiß Gott genug gelitten.
      Banks sah in das Rezept. Er
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