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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab
Autoren: Peter Robinson
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und ihm erzählt, dass sie mit Barry Clough schlief und ihr Vater ein Chief Constable sei. Der ist wie der Blitz nach Yorkshire gesaust. Hat den Rest der Lauferei selbst erledigt.«
      »Was war mit Barry Clough, nachdem Emily ihn verlassen hat? Haben Sie ihm gesagt, wo sie war, wo sie wohnte und wer ihr Vater war?«
      »Ja. Ich dachte, das würde ihn vielleicht interessieren. Er kam mir wie ein Mann vor, der gern andere besitzt. Ich dachte, es könnte interessant sein, die beiden zusammenzubringen, während keiner von beiden wusste, was sie tatsächlich verband.«
      »Clough weiß also nicht, dass Sie seine Tochter sind oder Emily Ihre Halbschwester war?«
      »Natürlich nicht. Die Zeit war noch nicht reif, so weit zu gehen.«
      »Ich muss noch mal fragen, warum?«
      »Sie dachten alle, sie seien so cool, so schön, so mächtig, hätten alles unter Kontrolle. Aber die ganze Zeit war ich diejenige, die die Fäden gezogen hat. Ich. Die sind nur wie kopflose Hühner rumgerannt.«
      »Und das hat Sie amüsiert?«
      »Ja. Ich bin nicht verrückt, falls Sie das denken. Ich versuche nicht, auf Unzurechnungsfähigkeit zu machen. Aber ich hätte doch gern ein bisschen Anerkennung für all die Arbeit, die ich da reingesteckt habe.«
      »Was ist mit Emily? Haben Sie ihr gesagt, dass Sie ihre Halbschwester sind?«
      »Das musste ich, sonst hätte sie mir nie vertraut oder wäre zu mir gezogen. Sie hätte gedacht, ich wäre hinter ihr her oder so was. Auf diese Weise ergab es mehr Sinn. Es war unser kleines Geheimnis.«
      Banks hielt kurz inne, wusste, dass er ein kritisches Stadium erreicht hatte. »Ruth, wir wissen, dass Sie für eine pharmazeutische Firma gearbeitet haben und Zugang zu Strychnin hatten. Kokain ist leicht zu bekommen. Haben Sie Emily die tödliche Mischung gegeben?«
      »Sie sollte nicht tödlich sein.«
      »Wie sollte sie dann wirken?«
      »Sie sollte ihr Angst machen. Sie zum Bibbern bringen. Ich wollte sie nicht damit umbringen. Ehrlich. Ich bin keine Mörderin.«
      »Was sind Sie dann?«
      Ruth zupfte am ausgefransten Rand ihres Sweatshirts. »Vielleicht habe ich gewisse Probleme. Die Leute mögen mich nicht. Aber ich bin keine Mörderin.« Tränen standen ihr in den Augen.
      »Na gut, Ruth. Was ist passiert?«
      »Wir haben ein paarmal telefoniert, und sie sagte immer wieder, sie wäre von dem Zeug weg. Zuerst wollte ich sehen, ob ich sie wieder dazu bringen konnte. Ich meine, die Leute behaupten alles Mögliche, nicht wahr, sagen, sie würden das Rauchen aufgeben, aber wenn man ihnen eine Zigarette anbietet, wenn man sie auch nur ein bisschen in Versuchung führt...«
      »Und das haben Sie getan?«
      »Ja. Hab mit der Karotte gewinkt. In dem Fall mit einem Gramm Koks. Sie hätte hier oben wahrscheinlich selbst was kriegen können, wenn sie rumgefragt hätte, aber das war ein bisschen zu nahe am Territorium ihres Vaters. Man weiß ja nie, ob der Dealer nicht ein getarnter Polizist ist, oder? Ich hab ihr sogar angeboten, es selbst zu bringen. Sagte, ich müsste Verwandte in Durham besuchen und würde unterwegs bei ihr Halt machen.«
      »Was hat sie gesagt?«
      »Sie sagte, sie würde zurückrufen. Ich wusste, dass sie ernsthaft darüber nachdachte. Auf jeden Fall arbeitete ich am Tag vor der Verabredung länger, und sie rief mich vom Handy irgendeines Typen auf der Arbeit an. Sagte, sie langweile sich und hätte nichts dagegen, am nächsten Tag ein bisschen was zu kriegen. Sie wolle mit ein paar Freunden durch die Clubs ziehen. Ich hatte mir schon vorgenommen, zwei Tage krank zu machen. Und direkt nachdem ich mit ihr telefoniert und mich für den nächsten Tag mit ihr verabredet hatte, musste ich in den überwachten Bereich und Produktcodierungen vornehmen, und da kam mir die Idee mit dem Strychnin. Ich wusste nicht, wie viel man nehmen musste. Ich hatte gehört, dass es manchmal als Basis für Straßendrogen verwendet wird und man davon einen steifen Hals und ein steifes Kinn bekommt. Ich wollte ihr nur einen Schreck einjagen. Es war bloß ein kleines bisschen. Ich dachte nicht, dass sie daran sterben würde, aber sie würde in der Öffentlichkeit vielleicht Zuckungen kriegen, sogar kotzen und sich vollpinkeln.«
      »Darauf waren Sie aus? Sie in der Öffentlichkeit zu blamieren?«
      »Es war ein Anfang.«
      »Selbst wenn Sie es nicht beobachten konnten?«
      »Aber ich würde es wissen. Dabei zu sein, war zu gefährlich. Verstehen
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