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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab
Autoren: Peter Robinson
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Cleveres Mädchen. Oder Frau. Vieles ergab allmählich einen Sinn. »Also war nichts, was seit Emilys Ankunft in London passiert ist, reiner Zufall ?«, fragte er.
      »Was wollen Sie damit sagen?«
      »Emilys Zusammenleben mit Clough, Cloughs Erkenntnisse über Riddle, der Artikel in der Zeitung, der die beiden in Verbindung brachte?«
      Triumph blitzte in Ruths Augen auf. »Nein«, bestätigte sie. »Nichts davon war Zufall. Das war alles ich. Ich habe die Dinge in Gang gesetzt. Danach haben sie ein Eigenleben bekommen. Ich fand bald heraus, dass Clough junge Mädchen mochte, und es war nicht zu schwer, eine Einladung zu einer seiner Partys zu bekommen. Was als Nächstes passierte, war der Lauf der Natur und hatte nichts mit mir zu tun. Craig war schrecklich sauer.«
      »Haben Sie sich je an Clough gewandt? Er ist ein wohlhabender Mann. Wohlhabender als Rosalind, würde ich meinen.«
      Ruth runzelte die Stirn. »Es geht nicht nur um Geld, wissen Sie. Nein, ich habe mich nie an ihn gewandt. Was sollte er denn auch sagen? Kann sich vermutlich nicht mal an Ros' Namen erinnern, ganz zu schweigen davon, dass er sie gebumst hat. Waren wahrscheinlich vollkommen stoned.«
      »Haben Sie Rosalind von Emily und Clough erzählt?«
      »Nein.«
      »Warum um alles in der Welt nicht? Er war ihr ...« Banks musste kurz überlegen. Egal, wie schlimm es schien, dass Ro-salinds Tochter mit dem Mann schlief, mit dem ihre Mutter geschlafen und dessen Kind sie geboren hatte, Emily war auf keine Weise mit Clough verwandt. »Emily war Ihre Halbschwester«, brachte er nur heraus.
      Ruth lächelte. »Informationsmanagement. Wissen ist Macht, wie Ihnen wahrscheinlich bekannt ist. Wenn man es sparsam einsetzt, kann es lange halten. Irgendwann hätte ich vielleicht Gebrauch von dieser Information gemacht. Aber ich hatte viel Spaß mit dem, was ich bereits erreicht hatte. Ich glaube, wenn ich Ros von ihnen erzählt hätte, wäre alles zusammengebrochen, und es war noch nicht die Zeit dafür.«
      Du hast verdammt Recht, dass das ganze Kartenhaus zusammengefallen wäre, dachte Banks. Bevor er antworten {"konnte, warf Annie ein: »Sie sagen, Sie hatten Spaß, Ruth. Auf welche Weise?«
      Ruth sah sie kurz an, bevor ihr Blick in eine andere Richtung schweifte. »Warum sollte ich keinen Spaß daran haben? Davon hab ich in meinem Leben weiß Gott wenig gehabt. Jetzt war ich mal dran.«
      »Spaß?«, wiederholte Annie. »Ruth, zwei Menschen sind deswegen gestorben. Emily und ihr Vater. Eine Familie ist auseinander gerissen worden. Und Sie halten das für Spaß?«
      »Ich wollte sie nicht umbringen.«
      Annie sah zu Banks und gab ihm mit dem Blick zu verstehen, dass er den Faden aufnehmen sollte. Es war der erste Ansatz zu einem Geständnis, den sie bisher von Ruth gehört hatten. Banks wollte sie jetzt nicht ablenken, wollte aber auch gleichzeitig keine Probleme wegen Grundrechtsverletzungen bekommen. »Wir begeben uns auf gefährliches Terrain, Ruth«, sagte er. »Ich weise Sie nochmals darauf hin, dass Sie das Recht auf einen Anwalt haben, und ich frage Sie, ob wir Ihnen einen besorgen sollen.«
      »Ich habe Ihnen schon mal gesagt«, brüllte Ruth direkt ins Mikrofon, »dass ich keinen verdammten Anwalt will. Ist das deutlich genug?«
      »Es reicht«, meinte Banks. »Dann lassen Sie mich noch mal rekapitulieren. Sie haben entdeckt, dass Barry Clough Ihr Vater ist, und haben weder ihm noch Rosalind davon erzählt. Stimmt das?«
      »Ja.«
      »Haben Sie es Emily gesagt?«
      »Natürlich nicht.«
      »Aber Sie haben ihm Emily auf einer Party vorgestellt.«
      »Mehr war nicht nötig.« Ruths Augen glänzten. »Das war ja das Schöne daran, verstehen Sie. Ich wusste, dass Clough auf junge Mädchen steht, und man musste nicht allzu lange mit Emily reden, um rauszufinden, was für einen verdrehten kleinen Elektrakomplex sie hatte. Sie wollte mit ihrem Vater vögeln. Tja, das konnte ich arrangieren, oder ich konnte ihr zumindest die Möglichkeit verschaffen, mit meinem zu vögeln. Es war perfekt.«
      »Warum?«
      »Weil ich die Einzige war, die die Wahrheit kannte. Der Spaß ging auf ihre Kosten, endlich mal nicht auf meine.«
      »Wie war das mit Barry Clough und Emilys Vater?«
      »Das war nur ein Bonus. Ich kenne einen jungen Reporter. Das war eine große Geschichte, hat ihm vermutlich zu einer Bombenkarriere verholfen. Ich hab ihm nur eines der Fotos von Emily in Partyklamotten gegeben
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