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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold
Autoren: Clive Cussler
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Lippen bebten, als sie ihn küßte.
    Die Tränen strömten ihr über das Gesicht. Sie ließ ihn los, lächelte und sagte: »Willkommen daheim, Seemann.«
    Dann ging das Gedränge los. Reporter und Kameraleute, die von beiden Seiten der Grenze angereist waren, wuselten herum, als Pitt Sandecker und Giordino begrüßte.
    »Diesmal war ich mir sicher, daß ich dir einen Grabstein kaufen muß«, sagte Giordino, der wie eine Neonreklame in Las Vegas strahlte.
    Pitt lächelte. »Wenn ich die
Wallowing Windbag
nicht gefunden hätte, wäre ich auch nicht hier.«
    »Ich hoffe, Ihnen ist klargeworden«, sagte Sandecker, während er so tat, als runzelte er mißbilligend die Stirn, »daß Sie allmählich zu alt werden, um in Höhlen herumzuschwimmen.«
    Pitt hob seine heile Hand, als wollte er einen Eid ablegen. »So helfe mir der Admiral. Wenn ich das nächste Mal auch nur einen Blick auf eine Höhle werfe, schießen Sie mir in den Fuß.«
    Dann kam Shannon zu ihm und drückte ihm einen langen Kuß auf den Mund, so daß Loren vor Wut kochte. Als sie ihn wieder losließ, sagte sie: »Sie haben mir gefehlt.«
    Bevor er etwas erwidern konnte, schüttelten ihm Miles Rodgers und Peter Duncan die unverletzte Hand. »Sie sind ein ganz schön harter Hund«, sagte Rodgers.
    »Ich habe den Computer kaputtgemacht und Ihre Daten verloren«, sagte Pitt zu Duncan. »Tut mir aufrichtig leid.«
    »Kein Problem«, erwiderte Duncan mit einem breiten Lächeln.
    »Jetzt, wo Sie bewiesen haben, daß der Fluß von Satan’s Sink zum Cerro el Capirote fließt und dann in den Golf mündet, können wir mit Sendern ausgerüstete geophysikalische Meßgeräte hinuntertreiben lassen und so seinen genauen Verlauf ermitteln.«
    Von der Menschenmenge unbemerkt, kam in diesem Augenblick ein heruntergekommenes mexikanisches Taxi mit qualmenden Reifen zum Stehen. Ein lediglich mit einem Bettlaken bekleideter Mann sprang heraus und rannte über den Kai und auf das Verladedeck. Mit gesenktem Kopf bahnte er sich einen Weg durch die Menschenmenge, bis er vor Pitt stand.
    »Rudi!« brüllte Pitt und schlang den Arm um die Schultern des kleinen Mannes. »Wo bist du denn runter gefallen?«
    Wie auf ein Stichwort entglitt das Bettlaken Rudis geschienten Fingern und fiel zu Boden, so daß er im Krankenhaushemdchen dastand. »Ich bin aus den Klauen der höllischen Schwester geflüchtet, weil ich herkommen und dich begrüßen wollte«, sagte er, ohne sich die geringste Scham anmerken zu lassen.
    »Geht’s denn wieder besser?«
    »Ich werde vor dir wieder an meinem Schreibtisch bei der NUMA sitzen.«
    Pitt drehte sich um und rief nach Rodgers. »Miles, haben Sie Ihre Kamera dabei?«
    »Ein guter Fotograf hat seine Kamera immer dabei«, schrie Rodgers über den Lärm der Menschen hinweg.
    »Dann schießen Sie ein Bild von den drei mitgenommenen Mistkerlen des Cerro el Capirote.«
    »Und von dem mitgenommenen Miststück«, sagte Loren und drängte sich zwischen sie.
    Rodgers konnte gerade dreimal auf den Auslöser drücken, bevor ihm die Reporter den Blick verstellten.
    »Mr. Pitt!« Einer der Fernsehjournalisten hielt ihm ein Mikrofon vor das Gesicht. »Was können Sie uns über den unterirdischen Fluß berichten?«
    »Nur, daß es ihn gibt«, antwortete er diplomatisch, »und daß er ziemlich naß ist.«
    »Wie groß ist er in etwa?«
    Er dachte einen Augenblick nach, legte den Arm um Loren und zog sie an sich. »Ich schätze, etwa zwei Drittel so groß wie der Rio Grande.«
    »So groß?«
    »Mit Leichtigkeit.«
    »Wie fühlen Sie sich, nachdem Sie hundert Kilometer weit durch Höhlen geschwommen sind?«
    Pitt reagierte jedesmal gereizt, wenn Reporter Mütter oder Väter, deren Haus gerade mitsamt der Kinder abgebrannt war, fragten, wie sie sich fühlten. Oder wenn sie wissen wollten, wie es jemandem ging, der gerade miterlebt hatte, wie jemand ohne Fallschirm aus einem Flugzeug fiel.
    »Wie ich mich fühle?« versetzte Pitt. »Im Augenblick habe ich das Gefühl, daß mir die Blase platzt, wenn ich nicht sofort aufs Klo komme.«

EPILOG
    Die Heimkehr
62
    4.November1998
San Felipe, Baja California
    Nachdem alle von der mexikanischen Kriminalpolizei eingehend vernommen worden waren, durften sie zwei Tage später ungehindert außer Landes reisen. Sie versammelten sich am Kai und nahmen voneinander Abschied.
    Dr. Peter Duncan brach als erster auf. Der Hydrologe stahl sich am frühen Morgen davon und war verschwunden, bevor ihn irgendwer vermißte. Als Leiter des »Sonora Water
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