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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman)
Autoren: Inka Mareila
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Spermieninjektionen sind so stark vergrößert, dass die aufgespießten Eizellen wie unappetitliche „Melonenlollis“ aussehen.
    „Endlich!“ Ein alter Kopf lugt aus einer aufgerissenen Labortüre, dann springt den Jungs der 1,75 m große, schlaksige Professor Freeman entgegen.  
    „Da seid ihr ja“, krächzt er mit seiner rauchigen Stimme.  
    „Kommt rein, ich muss euch etwas zeigen, sagen, oder so ähnlich Derartiges,...“  
    Nach kurzem Gestikulieren in Dirigentenmanier, reißt er Jonas mit seinen dürren Fingern die Mappe aus der Hand. Freemans schmale, lange Nase trägt eine kleine Brille mit quadratischen Gläsern, seine faltige, pergamentartige Gesichtshaut wird von einem hellgrauen Schnauzbart und buschigen, weißen Brauen verziert. Letztere machen den Anschein, als wüchsen sie ihm bald wie „Schimmelgardinen“ über die Augen. Freemans Haare stehen wirr zu Berge, sie haben mehr mit reinweißer Drahtwolle, als mit Menschenhaar gemeinsam.
    In dem Labor stehen überdimensionale Reagenzgläser, gefüllt mit gelblicher Flüssigkeit. Sie erinnern an hypermoderne Einweckgefäße. Von den 10 Behältern im Raum erkennt man nur in Zweien winzige, unscheinbare Föten. Einer ist gerade so groß wie eine Kidneybohne der Andere ist nur minimal weiter entwickelt.
    Wenn die Embryonen die ersten vier Wochen überstanden haben, bekommen sie Namenskärtchen auf ihr „Aquarium“ geheftet. Diese heißen Aiden und Keno . Beide blubbern, umgeben von zarten Schläuchen vor sich hin, es scheint als genössen sie die zarten Bläschen-Strudel die wild um sie herum wirbeln.  
    Ein seltsamer Anblick einem Ungeborenen beim Wachsen zuzusehen, während im Hinterkopf die Angst pocht, dass die Wahrscheinlichkeit seines Ablebens ungerecht hoch ist.
    Manchmal sieht die Entwicklung eines Versuchsobjektes viel versprechend aus, doch unberechenbar bleibt es immer. Mal kippt ein stabiler Zellhaufen plötzlich komplett um, ohne vorangegangenen Anzeichen oder ein völlig labiler Zustand scheint sich selbst zu regulieren. Wie auch immer: Bisher überstand noch kein genmanipuliertes Baby das erste halbe Jahr, doch der Gedanke „es“ endlich zu schaffen, hält die Forscher gefangen.
    Eine Wand des Labors besteht komplett aus einem riesigen Bildschirm und davor steht ein großer Schreibtisch; ein Pult mit einem Bedienelement. Von hier aus steuern die Ärzte die Versorgung der viel versprechenden Zellklöße, allerdings immer unter Beobachtung von Prof. Freeman, der gerne Jonas und Mayco als Helfer einspannt.
    „Hey, denen scheint's ja gut zu gehen“, sagt Jonas während Keylan an die Scheibe von Aiden klopft. Freeman wirft die Mappe mit den Unterlagen hastig auf den Schreibtisch, dann wendet er sich ungewohnt fiebrig den Jungs zu:  
    „Hört her: Wir werden jetzt einen Stock tiefer fahren, in meinen privaten Bereich. Ich möchte, dass alles was ich euch ab jetzt sage oder zeige, vorerst komplett unter uns bleibt und ich muss euch in die Pflicht nehmen, falls ihr euch dafür entscheidet.“ Dabei blitzen Freemans schiefe, kaffeegilben Zähne hervor.  
    „Jetzt habt ihr noch die Wahl, später gibt es kein Zurück mehr. Sobald ihr es seht wird es euch in den Bann ziehen. Ihr seid die einzige Gruppe in dem „Be Human“ Projekt, die mich hier im Labor unterstützt, ich kann euch vertrauen und ich glaube dass ihr der Sache gewachsen seid - genau jetzt brauche ich,... wir brauchen euch jetzt mehr denn je. Also, ja oder nein?“  
    Der ungeduldige Blick seiner kleinen hellblauen Augen, macht die Freunde stutzig. Für einen Augenblick ist es totenstill, allein das blubbernde Geräusch der Entwicklungsbassins ist hörbar. Jonas, Keylan und Mayco sehen sich an, sie wissen, dass sie das Gleiche denken: Freeman ist ein Genie, eine Koryphäe der Genforschung. Erst durch ihn rückte das Streben der Menschen in greifbare Nähe: gefährliche Mutanten durch eine Hybriden-Armee zu besiegen.
    Hat Freeman womöglich endlich den Durchbruch geschafft?
    Einfach unvorstellbar!
    Aber sie können es spüren: In der Luft prickelt eine seltsame Atmosphäre und der sonst so besonnene Professor scheint seinen klaren Verstand gegen pure Nervosität eingetauscht zu haben, allein sein Anruf heute Morgen: Absolut untypisch. Neugier zermalmt schließlich ihre Angst vor Konsequenzen.
    Die Jungs nicken sich angespannt zu und Jonas antwortet stellvertretend:
    „Gut, zeig uns dein Geheimnis.“  
    Mayco und Keylan sehen Freeman an, so als ob sie in seinen Augen
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