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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman)
Autoren: Inka Mareila
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vielleicht wieder aufmerksamer.“  
    „Das Institut gibt’s jetzt schon seit 2058 und - oh Wunder - es ist noch nie was Besonderes passiert, du degenerierte Gesichtsverschwendung“, antwortet ihm Mayco ungehalten. „Die aufgesammelten Mutantenkinder würde ja sowieso niemand freiwillig mitnehmen, die gibt’s ganz legal über „Be Human.“  
    Keylan verteidigt sich beleidigt. „Aber angenommen die Mafia besorgt sich dort neue Kämpfer?“
    Jonas und Mayco müssen lachen.
    „Keylan, Keylan, du bist echt mutiert!“, stöhnt Mayco und Jonas erklärt:  
    „Überleg' doch mal: Die Streuner hier sind alle harmlose Dregs, keine Screecher! Glaubst du da würde jemand zuschauen, wenn die sich mit Blümchen bewerfen und sich anschließend mit Heulkrämpfen am Boden wälzen?“  
    Mayco grölt:
    „Sei mal nicht so einfallslos Brüderchen, denk' an Hormontherapien! Dann wachsen ihnen Brüste und sie könnten sich mit voll gesogenen Tampons bewerfen, damit würd's schon blutrünstiger aussehen... eine neue Ära von Mutantenkämpfen sozusagen, ich lach mich schlapp!“  
    Fröstelnd steigen sie aus; was für eine eisige Kälte!
    „Hier, die Unterlagen“, sagt Keylan und reicht Jonas besorgt die Mappe.  
    “Meinst du Freeman hat was herausgefunden? Der hat doch noch nie morgens angerufen.“  
    „Davon geh' ich aus“, meint Jonas und zuckt mit den Schultern. Daraufhin verkündet Mayco seine Idee:  
    „Aber kann auch sein er hatte feuchte Träume und will uns von denen berichten solange sie noch frisch in Erinnerung sind.“ Keylan gluckst.  
    „Dregclown“, sagt Jonas und boxt seinem Bruder belustigt gegen die Schulter, dann stapfen sie gemeinsam die Stufen zum Eingang hoch. Keylan überkommt ein seltsames Gefühl, er dreht sich unbemerkt um und blickt nach oben: Der Himmel ist voller Wolken, es riecht nach Schnee. Fühlt er Anspannung, ist es Angst oder womöglich eine Ahnung? Sie wandern die Gänge entlang.  
    Ab und zu kommt ihnen ein bekanntes Gesicht entgegen, mal ein Arzt, mal eine Pflegerin.
    „Mach' dich nicht so penetrant an die Schwestern ran“, raunzt Mayco, nachdem Keylan schon zwei Assistenzärztinnen zugelächelt haben.  
    Der Schönling Keylan hat vor seinem Beitritt zu „Be Human“ einige Jahre seinen Vater, Richard Palmer, unterstützt. Der ist Clubbesitzer und Keylan verdiente durch seine Auftritte gutes Geld. Mittlerweile ist es für ihn zur Nebensache geworden, er tanzt nur noch um fit zu bleiben und ist im Team hauptsächlich für den Papierkram zuständig.
    „Tja Fettsack, werd' bloß nicht neidisch. Was kann ich denn dafür, wenn meine Erscheinung regelmäßig Glücksgefühle auslöst.“  
    Paroli bietet Mayco mit seinem Standartspruch, den er der nervigen Sportskanone des Öfteren entgegen schleudert:
    „Geh' tanzen! - Und von wegen ich ein „Fettsack“ - Das sind M-u-s-k-e-l-n, kapiert? Das sind die Dinger, die mir nachher helfen werden deine Visage platt zu machen du klappriges Screecherskelett. Auf die Art könnte ich deine Fassade endlich mal deinem Intellekt anpassen - dem entsprechend müsstest du nämlich aussehen wie'n Nacktmull...“  
    „Penner!“  
    „Reißt euch mal zusammen! Fällt euch nichts Besseres ein, eure Nervosität zu kompensieren?“, behelligt sie Jonas. Mayco tut erschrocken theatralisch:  
    “Auweia, hast du gehört Keylan? Es geht wieder los: unser Verhalten ist Herrn Hayman abträglich. Wir sollten uns also unserem Alter entsprechend benehmen und uns erwartungsvoll in vornehmes Schweigen hüllen.“ Mayco bleibt abrupt stehen:  
    „Hey Jonas, was sagst du eigentlich zu deinen Weibern, wenn du mal Bock auf Sex hast? Moment, lass mich raten...“ Er macht eine galante Verbeugung und spricht wie ein unterwürfiger Butler:  
    „Würden sie mir wohl die Ehre als Kopulationsgelegenheit erweisen?“  
    Keylan und Mayco prusten los, aber Jonas ist viel zu angespannt. Genervt funkelt er beide an und streicht sich nervös über seinen Drei-Tage-Bart. Mit einem Fahrstuhl geht es nun abwärts zum Labor.
    Umhüllt von einer Zinkoxid-Nelkenöl-Wolke, Gerüche die hier ungemein an eine Zahnarztpraxis erinnern, schreiten die Drei im Gleichschritt einen langen Flur hinunter. An den Wänden präsentieren Fotos, mikroskopisch kleine „Supermodels“ : Ein Bärtierchen räkelt sich auf einem überdimensionalen Moospolster, neuronale Zellen, mit eingefärbten fluoreszierenden Proteinen erscheinen wie außerirdische Grazien und Intrazytoplasmatische
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