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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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er sich entsetzt herum und flach auf das Deck.
    Die Granate explodierte am Vorschiff des U-Bootes, riß dort das Bordgeschütz in Stücke und hinterließ ein riesiges, glühendes Loch in den Panzerplatten. Ein gewaltiger Schlag schleuderte Indiana über das Deck, als ihn die Druckwelle traf. Er prallte gegen den Turm, suchte verzweifelt irgendwo nach Halt und klammerte sich fest. Seine Fingernägel brachen ab. Blut lief über seine Hände und wurde weggespült, als eine zweite Granate unmittelbar neben dem Rumpf des U-Bootes explodierte und kochende Gischt das Deck überflutete. Diesmal hatte er nicht mehr die Kraft, sich zu halten. Er wurde ins Wasser geschleudert, tauchte unter und kämpfte sich verzweifelt wieder an die Oberfläche zurück.
    Ein drittes Geschoß heulte heran, verfehlte den Turm um Haaresbreite und detonierte etliche Dutzend Meter entfernt im Meer. Die Druckwelle schleuderte Indiana gegen den Bootsrumpf und raubte ihm fast das Bewußtsein. Instinktiv griff er nach oben, konnte dort irgend etwas fassen und klammerte sich mit verzweifelter Kraft daran fest. Das Unterseeboot zitterte wie ein waidwundes Tier. Er sah Flammen und Gestalten, die hin und her rannten, über sich und spürte, wie die Dieselma-schinen im Rumpf des Schiffes anliefen, obwohl die Männer dort drinnen wissen mußten, wie sinnlos jeder Fluchtversuch war. Dann verschlang ein rotes flackerndes Licht den Himmel, und Indiana wandte mit einem Stöhnen den Blick ab und preßte die Augen zu.
    Sekunden vergingen, in denen er hilflos und fast blind an den Rumpf des U-Bootes geklammert hing und auf das Ende wartete. Aber die Kanonen der HENDERSON schwiegen.
    Überrascht und von einer furchtbaren Vorahnung erfüllt, hob Indiana den Kopf und sah zu dem Kriegsschiff hinüber. Die HENDERSON hatte eine zweite Narbe bekommen; ein scheunentorgroßes Stück ihrer Panzerplatten war schwarz verkohlt, und in dessen Mitte glühte es dunkelrot. Trotzdem war es nicht mehr als ein Nadelstich, der diesem Riesen vielleicht weh tat, ihn aber im Grunde nur um so wütender machen mußte. Wieso schossen sie nicht zurück?
    Als Indiana zum Turm hinaufblickte, wußte er die Antwort.
    Jonas war nicht mehr allein. Brenner und zwei seiner Offiziere waren neben ihm auf dem Turm erschienen und versuchten gemeinsam, ihn niederzuringen.
    Es gelang ihnen nicht. Jonas war rücklings gegen die Turmverkleidung getaumelt. Er blutete aus den beiden Wunden, die Indiana ihm zugefügt hatte, aber er schien die Verletzungen nicht einmal zu spüren. Er hielt den Kristall in hoch erhobenen Händen über den Kopf. Rotes Feuer floß träge wie leuchtender Nebel aus dem pulsierenden Stein, ergriff einen der Männer und ließ ihn schreiend und lichterloh brennend zurücktaumeln und zu Boden stürzen. Brenner und der zweite Offizier ließen von ihm ab, und Indiana sah, daß es in den Händen des Kapitänleutnants zweimal kurz hintereinander aufblitzte, als er aus unmittelbarer Nähe auf Jonas schoß. Er traf. Aber die Kugeln richteten keinen sichtbaren Schaden an. Irgend etwas schützte Jonas und bewahrte seinen Körper, der zu einem Werkzeug geworden war, vor allzu großem Schaden, weil er noch gebraucht wurde.
    Auf dem Deck der HENDERSON begann ein Maschinengewehr zu hämmern. Indiana zog instinktiv den Kopf zwischen die Schultern, als die Geschosse eine funkensprühende Spur über den Bootsrumpf zogen und sich dem Turm näherten. Drüben auf der HENDERSON hatte man offenbar gesehen, was geschah; und die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Aber es war zu spät. Die Geschoßspur erreichte den Turm, raste funkensprühend daran empor – und brach ab! Ein Geräusch wie das Zischen von Wassertropfen auf einer glühenden Herdplatte erklang, als die MG-Kugeln von einer unsichtbaren Macht aufgehalten wurden und zu Asche verbrannten.
    Jonas lachte; es war ein schriller, unmenschlicher Laut, der wie Hohngelächter in Indianas Ohren widerhallte. Hoch aufgerichtet und blutüberströmt stand er auf dem Turm, eine Gestalt wie der Dämon aus einem Alptraum, der Wirklichkeit geworden war, und der Stein in seinen Händen pulsierte in einem unerträglich hellen, gleißend roten Licht.
    Das Bordgeschütz der HENDERSON feuerte. Das Geschoß explodierte zwanzig Meter vor dem Turm des Unterseebootes und ließ Feuer und glühende Metallsplitter auf das Meer und die Polynesier-Flotte herabregnen. Jonas lachte wieder. Der Stein in seinen Händen pulsierte heller und rascher, aber der vernichtende Lichtblitz
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