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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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was es bedeutete, so schienen sie das Fremde, unaussprechlich Böse, das von Jonas Besitz ergriffen hatte und sich wie eine schleichende Krankheit allmählich über dieses ganze Boot ausbreitete, doch zu spüren. Und es war der Ausdruck in ihren Augen, der Indiana begreifen ließ, daß er recht gehabt hatte mit seinen Grübeleien vorhin unten im Lagerraum.
    Es war erst der Anfang. Die Macht des Kristalls begann gerade erst zu erwachen. Sie hatte geschlafen, ein Jahrtausend lang. Und was er mit Sandstein erlebt hatte, jenes Höllenfeuer, das Delanos Schiff und seine Männer verbrannt hatte, das böse Lodern in Jonas’ Augen, das alles war erst der Beginn. Es wurde stärker mit jeder Sekunde, und vielleicht würde es unaufhörlich an Macht gewinnen. Er mußte verhindern, daß dieses »Etwas« sich auf der Welt verbreitete, die doch keine Ahnung von seiner Existenz und keine Möglichkeit zur Gegenwehr hatte. Er mußte das verhindern, ganz egal, welchen Preis er dafür bezahlen mußte.
    Er ging zwischen den beiden Soldaten hindurch, wartete ab, bis sich das U-Boot unter dem Anprall einer neuen Welle leicht auf die Seite legte und tat so, als verliere er das Gleichgewicht.
    Die beiden Männer reagierten so, wie er erwartet hatte: Sie versuchten ihm zu helfen. Indiana packte einen Arm, der nach ihm griff, stolperte absichtlich einen weiteren Schritt zurück und riß den Mann mit sich, daß er das Gleichgewicht verlor. Er stieß einen überraschten Schrei aus und fiel, und Indiana ließ sich rücklings mit ihm auf das Deck fallen, riß ihm die Pistole aus dem Gürtel und schlug ihm den Griff über den Schädel. Der Soldat verdrehte die Augen und verlor das Bewußtsein. Sein Kamerad, den sie im Fallen umgerissen hatten, richtete sich mit einem erschrockenen Keuchen wieder auf und wollte seine eigene Waffe ziehen. Indiana trat ihm die Beine unter dem Leib weg, versetzte ihm noch im Fallen einen zweiten Stoß, der ihn hilflos mit den Armen rudernd nach hinten taumeln und über Bord stürzen ließ, und sprang auf die Füße.
    Jonas stand hoch aufgerichtet im Turm und sah zu ihm hinunter. Er hatte sich nicht gerührt, und er bewegte sich auch jetzt nicht, sondern stand einfach da und starrte Indiana an, während Indy die Pistole mit beiden Händen ergriff, auf ihn zielte – und abdrückte.
    Er traf. Er konnte sehen, daß Jonas wie unter einem Fausthieb zurücktaumelte und die Beine spreizte, um sein Gleichgewicht zu halten. Ein dunkler, rasch größer werdender Fleck breitete sich auf seiner Uniform aus. Aber er schien die Verletzung nicht einmal zu spüren. Langsam trat er wieder vor, blickte aus haßerfüllten Augen auf Indiana und hob den Kristall. Das rote Pulsieren in dessen Inneren war zu einem rasenden Flackern geworden, das sich in Jonas’ Augen brach und sie in einem dämonischen Licht glänzen ließ.
    »Also gut, Dr. Jones!« schrie er. »Sie haben es nicht anders gewollt!«
    Indiana drückte zum zweiten Mal ab. Die Kugel traf Jonas in die Schulter, aber diesmal schwankte er nicht einmal mehr unter dem Aufprall, sondern drehte sich mit einem höhnischen Lachen herum und hob den Feuerkristall höher.
    Das Licht und der letzte entsetzliche Schmerz, auf den Indiana wartete, kamen nicht. Der Feuerkristall stieß eine blenden-de, blutfarbene Woge aus Licht aus, aber sie bewegte sich nicht auf ihn zu – sondern auf die HENDERSON.
    Indiana sah, wie der Bug des Schiffes in einer Feuerwolke verschwand. Das dumpfe Donnern einer Explosion wehte über das Meer heran, dann Schreie und das Wimmern einer Sirene, die nach kaum einer Sekunde wieder verstummte. Flammen tobten über das Vorschiff der HENDERSON – und erloschen.
    Jonas stieß ein ärgerliches Knurren aus und starrte auf das Schiff. Der Blitz war ungleich heftiger gewesen als der, der die beiden Polynesier oder auch Delanos Männer am Strand getötet hatte, aber die HENDERSON war kein kleines Kanonenboot, sondern ein gewaltiges Kriegsschiff. Ein Teil ihrer Reling und etliche Quadratmeter der Panzerplatten am Bug glühten in einem düsteren Rot, aber der Blitz hatte nicht soviel Kraft gehabt, sie zu vernichten oder auch nur ernsthaft zu beschädigen. Und so sehr dieser unerwartete Angriff die Besatzung auch überrascht haben mochte, Franklin und seine Männer reagierten augenblicklich. Das große Geschütz im Bug der HENDERSON stieß eine brüllende Feuerzunge aus, und Indiana begriff beinahe zu spät, in welcher Gefahr er sich befand.
    In einer hastigen Bewegung warf
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