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Incubus et Succubus

Incubus et Succubus

Titel: Incubus et Succubus
Autoren: Asher Reed
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und machte viele Sachen alleine.
      Und da genau eine Mischung aus beiden Ereignissen aus ihrer Beziehung dazu führte, dass sie sich nach einem weiteren halben Jahr auseinander lebten und ein ernstes Gespräch stattfinden musste, was denn nun wieder falsch gemacht worden war, entschlossen sie, einen Teil ihrer Solo-Freizeit für gemeinsame Stunden zu opfern. Da Dominik und Daniel sich auch nach sieben Jahren noch immer liebten, war das verhältnismäßig nur ein geringes Opfer.
      Das einzige was sie noch nicht miteinander teilten, war eine gemeinsame Wohnung. Daniel wohnte noch immer im Vorort von St. Peter in Graz, er hatte dort ein Haus geerbt und sein Freund Dominik hielt eisern an seiner Wohnung fest, die er sich nach zehn Jahren harter Arbeit und dem vorzeitigen Ausbezahlen seines Erbteils leisten konnte. Dominik überlegte oft ob er seine Wohnung aufgeben sollte, um zu Daniel ins Haus zu ziehen, aber da Daniel das Thema so gut wie nie ansprach, ließ er ihn dort, wo er war. Männer waren doch komplizierter als gedacht, egal wie oft in diversen Frauenratgebern versucht wird, uns vom Gegenteil zu überzeugen.
      „Wir sind gleich da!“, sagte Daniel und Dominik ließ das Auto langsam auf der schlecht befahrbaren Landstraße in Richtung Spielfeld/Strass rollen.
      Sie kamen an kleinen und großen Häusern vorbei , in denen selten Menschen zu sehen waren. An den Straßenrändern wuchs büschelweise Gras, das sich durch Betonspalten zwängte; manche Straßenstellen waren vom Unwetter der letzten Tage verdreckt und verunreinigt und schwer zu befahren, besonders wegen der abfallenden Reste aus den Wäldern, die der Regen angeschwemmt hatte. Dominik fragte sich, ob dieser Ausflug wohl das Richtige für ihn war, denn er war nicht so ein Frischluftler wie sein Partner; aber ihm zuliebe brachte er dieses Opfer gerne. Wurde er doch mit viel Sex im Freien geködert.
      Daniel holte aus seinem kleinen Handkoffer seine Kamera heraus. Er mochte die Natur sehr gerne, das konnte man schon an seinem vom Wetter gegerbten Gesicht erahnen; seine Haut war dadurch ledriger geworden, dafür hatte er die schmalere und sehnigere Figur von beiden. Dominik, der deutlich jünger aussah, obwohl sie beide im selben Jahrgang 1979 geboren waren, hatte dafür einen höheren Körperfettanteil und weniger Kondition.
      „Da, das ist die Einfahrt“, sagte Daniel, der auf einem alten, vergammelten Schild den Schriftzug Dobler-Anwesen las, gleich daneben stand ein altes, verfallendes Haus. Dominik sah etwas skeptisch drein, aber er versuchte gute Miene zum bösen Spiel zu machen und setzte seine Sonnengläser auf, damit man nicht auch noch an seinen Augen seinen Unwillen, diesem Wald-und-Natur-Abenteuer zugestimmt zu haben, ablesen konnte.
      „Du sagst ja gar nicht s!“, sagte Daniel leicht gekränkt.
      Dominik fragte sich, warum sich Daniel nicht um seinen Kram kümmern konnte, musste er zu jeder Blume ein „Ach!“ oder ein „Ohh!“, sagen? Hoffentlich konnte er bald seinen Schwanz in dessen Rosette einführen. Er hätte den jungen Nachbarstypen doch vernaschen sollen, als er die Gelegenheit dazu gehabt hatte, vielleicht wäre daraus eine recht angenehme Affäre geworden. Irgendwann dann, wenn sich der junge Nachbarssohn in ihn verliebt hätte, dann hätte er sich auch verliebt und er hätte es Daniel beichten müssen, dieser wäre dann ausgeflippt, hätte geschrieen, ihn als Arschloch bezeichnet aber er wäre diese lästigen Ausflüge für immer los geworden. – Oh Gott, an was dachte er denn da?
      Sie bogen von der Hauptstraße ab und fuhren eine schmale Landstraße entlang.
      „Dominik? Ist alles okay?“
      „Ja, ja, alles bestens, mir gefällt es hier sehr, aber du kennst mich ja, ich brauch immer meine Zeit mich einzugewöhnen, fotografier ruhig alles, ich steh’ dir auch Modell, wenn du willst.“
      Daniel legte seine Kamera in Position und fotografierte ohne einen Kommentar weiter.
      Der Weg in den Wald hinein wurde düsterer . Auffällig nur deshalb, weil der Tag eigentlich sehr hell und sehr warm war. Immer dichter wurde das Blätterdach und das Vogelgezwitscher setzte unheimlicherweise aus. Die Straße wurde auf einmal noch holpriger; Schlaglöcher gruben sich tief in die Landstraße ein, als wäre ein Monster auf der Landstraße gelaufen und hätte seine Fußabdrücke hinterlassen. Daniel konnte sich bei seinem letzten Besuch, als er die Kapelle besichtigt hatte, nicht an solch tiefe Schlaglöcher
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