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Incubus et Succubus

Incubus et Succubus

Titel: Incubus et Succubus
Autoren: Asher Reed
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erinnern. Wahrscheinlich hing das auch damit zusammen, dass er in einem Landrover der Marke Mercedes chauffiert worden war. „Letzte Woche waren da nicht so viele Schlaglöcher, hat sicher was mit den starken Regenfällen der letzten Tage zu tun, meinst du nicht?“
      „Ja, schon möglich!“, sagte Dominik und konzentrierte sich. Wenn es nach ihm ginge, war der Weg schon nicht mehr befahrbar, aber wenn er jetzt aufgab, würde ihm das wohl ewig nachgesagt werden und genauso ängstlich und so was von risikoarm wie er Auto fuhr, führte er auch die Beziehung – gepaart mit Langeweile natürlich. In manchen Situationen wünschte sich Dominik die Kraft einfach stehen zu bleiben und die Tür aufzumachen, um so etwas in der Art wie „Das war’s“ oder „Raus!“ sagen zu können, aber dann dachte er sich, dass die Situation noch gar nicht am Dampfen war … warum also so negativ denken. Eigentlich war er doch ganz froh, Daniel zum Partner zu haben, der verstand es immerhin die alten Gewohnheiten zu durchbrechen, um Neues auszuprobieren. – Und andersrum genauso. Vielleicht machte das die Mischung ihrer Liebe – und das Anhalten seit sieben Jahren – aus! Jetzt lachte er sogar und er erinnerte sich wie er zum ersten Mal Outdoor-Sex mit Daniel gehabt hatte. Wie aufregend, das war …
      Langsam war Daniel zu ihm gekrochen, es war in einem kleinen Zelt und er fühlte sich anfangs ziemlich unwohl darin, und erstaunlicher weise nahm Daniel ihm diese Phobie von den unzähligen Spinnen und ekelhaftem, schleimigem Zeugs, das in Wald und Flur hauste, ab. Sachte hatte er ihm seinen Schwanz gestreichelt, bis dieser ganz fest und stramm gen Himmel ragte. Dominik mochte seinen eigenen Schwanz sehr, da er groß und dick war. Besonders mochte er seine dicke Eichel, die immer noch einen kleinen Schubser brauchte, wenn sie in Daniels Loch eindringen wollte. Bei den Gedanken an Sex hatte er schon wieder eine Beule. Er rieb sich den Schritt und versuchte es so zu tun, dass es nicht auffiel.
      Zu spät.
      „Hast du eine Latte?“
      „Ja, hab gerade an unser erstes Mal draußen, in freier Natur gedacht.“
      „Echt? Mmm.“
      „Was? Was? Hab ich was Falsches gesagt?“
      „Nein … ach Gott … ich hab nur gerade an dasselbe gedacht. Schon komisch, oder?“
      „Nein, wir haben uns halt gern …“
      Und Daniel schwenkte mit seinem süßen und lieben Kopf zu Dominik hinüber und sie küssten sich. Aber nur kurz, denn Dominik wollte sich auf die Straße konzentrieren, man konnte nie wissen, welches Tier aufgescheucht herumirrte.
      Ein Ru ck, ein Schlagloch. Daniel jaulte kurz auf, wie ein Mädchen aus dem Kindergarten hörte sich seine fiepsende Stimme an, gepaart mit dem tiefem Luftholen eines ältern Mannes. Die Schatten der Bäume umgaben sie und die Straße wurde enger. Dominik musste über die komischen Lautkreationen Daniels lachen und plötzlich tauchte wie aus dem Nichts eine alte, krumm-gehende Frau auf dem Wegrand auf.
      „Pass auf!“, schrie Daniel (wieder so hoch wie ein sopransingendes Schulmädchen) und obwohl das Auto langsam gefahren war, hatte Dominik Mühe gehabt, die Frau nicht mit dem rechten Kotflügel zu rammen.
      „Boa, gerade nochmal gut gegangen“, sagte Dominik mit ausstoßendem Luftstrom und Daniel nickte nur, er kurbelte sein Fenster runter und fragte die Frau, ob alles okay sei.
      Diese machte ein erleichtertes Gesicht und klammerte sich an ihrem Korb fest, der voll mit Kräutern und Pilzen war. Daniel erkannte einige ihrer Waldschätze, wie Schafgarbe, Rotklee und wilder Thymian, bei den Pilzen war er sich nicht so sicher. Die alte Frau hatte tiefe Falten in ihrem Gesicht. Sie begannen an der Stirn, zogen sich kreuz und quer über ihre Augen bis hin zu den Wangen, die eingefallen – fast hohl wirkten – und dann seitwärts hinab zum Hals verliefen. Ihre Lippen wirkten gegenüber den restlichen Gesichtskonturen noch etwas voller, aber sie hatte einen gütigen Augenaufschlag. Sie öffnete den Mund, ein paar Zähne fehlten ihr, aber sie sagte freundlich: „Danke, danke mir geht’s gut, wo wollen Sie denn hin, Sie beide?“
      Aus beiden Mündern, die so aussahen als hätten sie ein Gespenst gesehen, kam kleinlaut: „Zum Dobler-Anwesen.“
      „Ach, das ist nich ’ mehr weit, nur geradeaus. Ihr kommt aus der Stadt, nich wahr?“
      Daniel und Dominik nickten. Die Frau sagte, da ss sie an der Hauptstraße wohne.
      „Oh, das schmucke kleine Häuschen, das ist
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