Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben
Autoren: J Goodhind
Vom Netzwerk:
reinzuschmuggeln?«
    »Räucherlachs und Fetakäse wären nicht schlecht, und noch eine Schachtel Battenberg-Törtchen von dieser deutschen Discounterkette.«
    »Ich weiß, wie man dein Herz erreicht, Hannah Driver.«
    »Marzipan geht immer, am besten mit Schokoüberzug. Wenn ich nur an diese Battenberg-Törtchen denke, ist das der reine Orgasmus.«
    »Wirklich? Mehr als bei mir?«
    Er sah ein wenig geknickt aus, als sie kurz zu überlegen schien.
    »Da kann ich mich noch nicht recht entscheiden«, sagte sie schließlich.
    »Dir wird’s da gut gehen«, meinte er. »Es ist doch nur für kurze Zeit. Du wirst schon nicht verhungern.«
    Sie seufzte. »Was man nicht alles aus Liebe tut.«
    »Süße! Wie kann ich dir das je heimzahlen?«
    »Meinst du nicht vergelten?«
    »Nein, heimzahlen. Und jetzt kannst du mir noch ein bisschen was heimzahlen.«
    Honey strich ihm über das stoppelige Kinn. »Da. Mehr ist nicht drin. Ich muss meine Energiespeicher auffüllen. Du willst doch nicht, dass ich mich plötzlich nicht mehr konzentrieren kann, weil es mir an angemessener Ernährung fehlt, oder? Das würde dich sicherlich schrecklich enttäuschen.«
    »Höchstwahrscheinlich«, murmelte er zwischen ihren Brüsten hervor.
    Honey seufzte, schloss die Augen und genoss es einfach. »In so kurzer Zeit kann mir ja nichts Furchtbares zustoßen, oder? Und die werden mich nicht gleich umbringen, weil ich ihren mageren Speiseplan ein bisschen ergänze?«
    »Nur wenn du nicht mit den anderen Insassen – äh, Kundinnen – schwesterlich teilst.« Er schaute zu ihr hoch. Jetzt war sein Blick sehr ernst. »Sei vorsichtig und halte die Augen auf.«
    »Geht in Ordnung.«
    »Also«, meinte er und machte da weiter, wo er aufgehört hatte, »wann willst du deiner Mutter und deiner Tochter gestehen, dass wir miteinander schlafen?«
    »Lindsey ist nicht auf den Kopf gefallen.«
    »Und deine Mutter?«
    »Daran arbeite ich noch.«

Kapitel 4
    »Ich glaube, ein bisschen Ruhe wird mir gut tun«, erklärte Honey, während sie ihre Kommodenschublade durchwühlte, um zu entscheiden, welche Unterwäsche für diesen Anlass angemessen wäre. »Außerdem ist es nur für ein paar Tage. Meinst du, du kommst hier klar?«
    Honey und ihre Tochter Lindsey wohnten gemeinsam in dem umgebauten Kutscherhäuschen hinten im Garten. Die Front des Kutscherhäuschens war auf die Rückseite des Hotels gerichtet – eine bequeme Entfernung zwischen zu Hause und dem Arbeitsplatz.
    Lindsey schien nach ihrem Badmintonschläger zu suchen. Lindsey war ganz scharf auf Bewegung und Fitness; Honey konnte sich nicht erklären, wo das Mädchen
das
wohl herhatte.
    »Ich komm dich holen, wenn hier was Schreckliches passiert – zum Beispiel, wenn Oma ihren Kopf zur Küchentür reinstreckt«, sagte Lindsey.
    Honey fuhr herum. »Was auch immer geschieht, du darfst niemals – wirklich niemals – meine Mutter in die Küche lassen. Unter gar keinen Umständen. Ist das klar?«
    Lindsey grinste. »War nur ein Scherz.«
    Gloria Cross begriff einfach nicht, dass Chefköche sehr gefährlich werden können, wenn man sich auf ihr Territorium verirrte. Honey hatte sie schon gewarnt, dass Chefköche scharfe Messer und Fleischklopfer hatten. Es war äußerst unklug, sie zu verärgern.
    Die Tatsache, dass in einer Hotelküche nur der Chefkoch das Sagen hat, sickerte nur sehr langsam in Glorias Hirn. Ein, zwei Mal hatte sie sich in die Küche verirrt, hier einenPudding geprüft, dort ein wenig in einer köchelnden Soße gerührt und dabei überhaupt nicht bemerkt, dass Smudger, der Chefkoch, sein Hackebeil aufgenommen hatte und es mit dem irren Blick eines Massenmörders schärfte.
    »So«, sagte Honey, als sie ein paar Frotteepantoffeln oben auf ihre Tasche quetschte. »Ich glaube, das war’s dann.«
    »Was?«, blaffte sie, als sie den fragenden Gesichtsausdruck ihrer Tochter sah. »Hab ich noch was vergessen?«
    Lindsey verengte die Augen zu Schlitzen. »Ja, du hast vergessen, dass du und eine gesunde Lebensführung einfach nicht zusammenpassen.«
    »Ich gehe wegen der Schönheitsbehandlung hin.«
    »Ach, komm schon, wann hast du dir die letzte Gesichtsmaske gekauft oder zum letzten Mal die Beine gewachst?«
    »Das ist gar nicht so lange her.«
    »Du lügst.«
    Honey versuchte, ihr Gesicht abzuwenden und so zu tun, als wäre sie damit beschäftigt, noch ein Fischbeinkorsett in ihre Tasche zu stopfen.
    »Und meine Beine sind in Ordnung. Glatt wie ein Kinderpopo.«
    »Du trägst Jeans.«
    »Ich trage
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher