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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod
Autoren: J. D. Robb
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erst verstehen. Dann klappte sie kurz die Augen zu. »Ihr werdet diesen Menschen finden. Ich werde euch alles sagen, was ich weiß.«
    Eve schaltete den Rekorder an und gab die erforderlichen Informationen ein. »Sie sind heute Nacht hier in New York gelandet, richtig?«
    »Ja. Ich hatte den Flug aus Vegas. Wir sind gegen zwei gelandet, vielleicht zwanzig Minuten später war mein Dienst vorbei. Dann sind Mae - sie hatte denselben Flug wie ich - und ich noch auf ein Glas Wein in eine Bar im Flughafen gegangen und haben uns anschließend ein Taxi in die Innenstadt geteilt. Sie ist als Erste ausgestiegen. Sie hat eine Wohnung zusammen mit ein paar anderen Flugbegleiterinnen drüben in der East Side. Dann bin ich weiter zu Nat gefahren.«
    Sie brach ab, atmete ein und nahm einen Schluck aus dem Plastikbecher mit Wasser auf dem Tisch. »Ich habe das Taxi bezahlt und meine Schlüsselkarte aus der Handtasche genommen. Aber das Haustürschloss war aufgebrochen. Das ist auch schon vorher ab und zu passiert, also habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Aber als ich nach oben kam und auch das Schloss von ihrer Wohnung aufgebrochen war, wurde ich ein bisschen nervös. Trotzdem dachte ich - ich weiß nicht - ich habe mir gesagt, vielleicht hätten die Leute von dem Schlüsseldienst es einfach nicht richtig eingebaut.«
    »Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen, als Sie in die Wohnung kamen?«, fragte Eve.
    »Ich habe gar nicht drauf geachtet. Ich habe die Kette von innen vorgelegt - die hat sie immer für mich aufgelassen. Dann habe ich meine Tasche neben die Tür gestellt, weil ich nur kurz nach ihr sehen und mich vergewissern wollte, dass alles in Ordnung ist. Aber das war es nicht.«
    Wieder stiegen in ihren Augen Tränen auf und rannen ihr über das Gesicht, doch sie fuhr mit leiser Stimme fort: »Sie lag auf dem Boden, alles war voller Blut und das Schlafzimmer sah aus - als ob dort ein Kampf stattgefunden hätte. Die Parfümflakons und kleinen Schälchen, die sie gesammelt hat, waren zerbrochen, und überall war Glas. Sie lag auf dem Boden. Auf einem der rosafarbenen Teppiche. Ich war dabei, als sie sie gekauft hat. Sie waren herrlich weich wie das Fell von einer Katze. Sie konnte keine Haustiere in ihrer Wohnung haben. Aber die Teppiche waren genauso weich. Es tut mir leid.«
    »Du machst deine Sache gut«, erklärte Baxter ihr. »Du machst sie wirklich gut.«
    »Dann bin ich, glaube ich, weggelaufen. Ich kann mich nur noch undeutlich erinnern. Ich weiß nicht mehr, ob ich geschrien habe. Ich glaube, ich habe ihren Namen geschrien und versucht, sie hochzuheben und sie wachzurütteln, obwohl ich wusste - ich wollte einfach nicht, dass sie tot ist. Ihr Gesicht war blutig und geschwollen und ihre Augen - ich wusste, sie war tot. Ihre Hände waren mit Klebeband gefesselt.«
    Als fiele ihr das jetzt erst ein, riss sie schockiert die Augen auf. »Oh Gott, ihre Hände, ihre Knöchel. Sie waren gefesselt.« Palma hob eine zitternde Hand an ihren Mund. »Ich wollte Hilfe holen, aber mir wurde schlecht, bevor ich zu meiner Tasche und zu meinem Handy kam. Ich habe mich übergeben, und dann bin ich rausgerannt. Ich konnte nicht dort bleiben, also bin ich rausgerannt und habe die Polizei gerufen und mich auf die Treppe vor dem Haus gesetzt. Ich hätte wieder reingehen und bei ihr bleiben sollen. Ich hätte sie nicht alleine lassen sollen.«
    »Du hast genau das Richtige getan.« Baxter griff nach dem Wasserbecher und drückte ihn ihr nochmals in die Hand. »Genau das Richtige.«
    »Hat sie Ihnen erzählt, dass ihr irgendetwas Sorgen macht?« Eve sah sie fragend an.
    »Nein, aber ich habe ihr trotzdem angemerkt, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Sie wirkte bedrückt, als ich gestern Morgen mit ihr sprach, aber als ich sie gefragt habe, was los ist, meinte sie, nichts, worüber ich mir Gedanken machen müsste. Sie hätte einfach viel im Kopf.«
    »Hatte sie einen Freund?«
    »Bick! Oh, mein Gott, Bick. An ihn habe ich noch gar nicht gedacht.« Abermals brach sie in Tränen aus und hielt sich beide Hände vor den Mund. »Die beiden sind verlobt. Sie wollen im Mai heiraten. Oh, mein Gott, ich muss es ihm sagen.«
    »Wie ist sein vollständiger Name?«
    »Bick, Bick Byson. Sie haben zusammen gearbeitet - oder zumindest für dasselbe Unternehmen. Aber in verschiedenen Abteilungen. Nat war Buchprüferin bei Sloan, Myers und Kraus. Bick ist Vizepräsident der Privatkundenabteilung. Sie waren seit fast zwei Jahren zusammen. Wie soll ich ihm
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