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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod
Autoren: J. D. Robb
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sein. Nicht Nat.«
    Ihre Stimme wurde schrill, das Baby zog den Daumen aus dem Mund und brach in lautes Heulen aus.
    »Sie haben sie gekannt.« Eve machte einen diskreten Schritt zur Seite, damit sie nicht mehr so dicht vor dem Baby stand.
    »Sicher. Sie war sehr oft hier. Sie wollten in ein paar Monaten heiraten.« Die Augen der Frau füllten sich mit Tränen, und sie zog ihr Baby eng an ihre Brust. »Ich habe sie sehr gern gehabt. Wir hatten uns alle darauf gefreut, Nachbarn zu werden. Bick, Nat, ich und mein Mann. Wir - ich kann es einfach nicht glauben. Was ist passiert? Was ist mit Nat passiert?«
    »Wir müssen mit Mr Byson sprechen.«
    »Gott. Gott. Okay, okay.« Eindeutig erschüttert wandte sich die Frau wieder dem Fahrstuhl zu. »Das wird ihn umbringen. Pst, Crissy, pst.« Während sie sich alle in den Fahrstuhl quetschten, wiegte sie das Baby in den Armen und strich ihm über den Kopf. »Sie waren total verrückt nacheinander - aber auf eine gesunde, angenehme Art, falls Sie mich verstehen. Ich habe sie wirklich sehr gemocht. Vielleicht haben Sie sich ja geirrt.«
    »Es tut mir leid«, war alles, was Eve dazu sagte. »Hat sie jemals erwähnt, dass sie Probleme hat? Gab es irgendwas, weswegen sie in Sorge war?«
    »Nein, nicht wirklich. Sie war ziemlich aufgeregt wegen der Hochzeit, aber das ist schließlich ganz normal. Sie wollten in Cleveland heiraten, weil sie von dort stammt. Hunt und ich wären hingefahren - das wäre unsere erste Reise gewesen, seitdem Crissy auf die Welt gekommen ist. Hunt ist mein Mann. Hören Sie, ich hole schnell den Schlüssel«, fügte sie hinzu, als sich die Tür des Fahrstuhls öffnete. »Das da ist seine Wohnung. Er wohnt im selben Stock wie wir.«
    »Dann gibt es in dieser Etage nur diese beiden Wohnungen?«
    »Ja. Sie sind wunderbar geräumig und vor allem herrlich hell. Hunt und ich haben unser Apartment gekauft, als ich schwanger wurde. Es ist eine nette Gegend, und wir haben drei Schlafzimmer.«
    Sie öffnete ihre eigene Wohnungstür und wippte das Baby, das inzwischen den schläfrigen, glasigen Blick eines zufriedenen Junkies hatte, weiter auf der Hüfte auf und ab. Gleichzeitig hielt sie die Tür mit einem Ellenbogen auf und nahm einen Schlüssel aus der Schale, die auf einem Tischchen direkt neben dem Eingang stand.
    »Sie haben uns noch gar nicht gesagt, wie Sie heißen«, meinte Eve.
    »Oh, tut mir leid. Gracie, Gracie York.« Sie drehte den Schlüssel im Schloss und gab einen Code in die darüber befindliche Zahlenleiste ein. »Vielleicht musste Bick noch ein paar Besorgungen machen oder so. Ich habe nicht gehört, dass er die Wohnung verlassen hat, er muss also schon früh gegangen sein. Crissy war heute Nacht ein bisschen anstrengend, deshalb habe ich länger geschlafen als normal. Sie kriegt gerade die ersten Zähne.« Als Gracie die Tür aufschieben wollte, hob Eve abwehrend eine Hand.
    »Einen Augenblick.« Sie klopfte vernehmlich an die Tür. »Mr Byson«, rief sie laut. »Hier ist die Polizei. Bitte machen Sie uns auf.«
    »Ich glaube wirklich nicht, dass er zu Hause ist«, setzte Gracie an.
    »Trotzdem werden wir kurz warten, bevor wir in die Wohnung gehen.« Eve klopfte ein zweites Mal. »Mr Byson, hier ist Lieutenant Dallas von der New Yorker Polizei. Wir kommen jetzt rein.«
    Sobald sie die Tür geöffnet hatte, wusste Eve, dass Bick zu Hause war und dass die Worte seiner Nachbarin ins Schwarze getroffen hatten. Nats Ermordung oder vielleicht eher ihr Mörder hatte den Ärmsten umgebracht.
    »Ohmeingottohmeingottohmeingott!«, brabbelte Gracie hysterisch, drückte das Gesicht von ihrem Baby fest an ihre Schulter und wich erschrocken einen Schritt zurück.
    »Ms York, gehen Sie wieder in Ihre Wohnung«, befahl Eve. »Gehen Sie in Ihre Wohnung und schließen Sie die Tür von innen ab. Entweder meine Partnerin oder ich werden in einer Minute bei Ihnen sein.«
    »Es ist Bick. Es ist Bick, nicht wahr? Direkt gegenüber. Wir wohnen direkt gegenüber.«
    Auf Eves wortloses Signal hin packte Peabody die Frau am Arm. »Bringen Sie Crissy heim«, bat sie sanft. »Bringen Sie sie rein. Ihr wird nichts passieren. Gehen Sie einfach in Ihre Wohnung und warten dort auf uns.«
    »Ich verstehe nicht. Was ist mit ihm passiert? Er muss tot sein. Jemand hat ihn umgebracht. Direkt gegenüber unserer Wohnung.«
    Peabody brachte die Nachbarin in ihr eigenes Apartment und wandte sich resigniert wieder an Eve. »Ich nehme an, dass ich mich um sie kümmern soll.«
    »Auf jeden
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