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In einer heißen Sommernacht

In einer heißen Sommernacht

Titel: In einer heißen Sommernacht
Autoren: Sandra Brown
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Predigers schuld sind. Der übrigens von Sheriff Anderson als Selbstmord deklariert wurde.«
    » Das ist grotesk.«
    » Alle wissen das. Darum ist die Stimmung sehr angespannt.«
    Obwohl Ella sich wegen der brisanten Situation Sorgen machte, war sie aus egoistischen Gründen erleichtert, dass Mr Rainwater wohlbehalten zu ihr zurückgekehrt war. Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte ihm das gesagt, aber vom oberen Treppenabsatz kam plötzlich eine bebende Stimme.
    » Ist alles in Ordnung in der Stadt, Mrs Barron?«
    Ella wandte sich um und entdeckte nicht nur eine, sondern beide Dunne-Schwestern oben am Geländer. » Ja, alles okay«, rief sie und unterdrückte mit Mühe die Enttäuschung in ihrer Stimme. Sie hatte gehofft, Mr Rainwater nach seiner Rückkehr direkt in ihr Zimmer mitnehmen zu können. Nun war das unmöglich. Sie wurde um Zeit mit ihm betrogen, und am liebsten hätte sie ihrem Ärger Luft gemacht. Aber stattdessen sagte sie ruhig: » Mr Rainwater ist gerade zurückgekommen.«
    Er näherte sich der Treppe. » Meine Damen, es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, dass das Feuer gelöscht ist und dass lediglich ein Gebäude davon betroffen war. Für Mr Simpson ist das ein trauriger Verlust, aber wenigstens sind keine Menschen zu Schaden gekommen.«
    Die Schwestern murmelten zustimmend.
    Er war halb auf der Treppe, bevor er einen Blick auf Ella zurückwarf. » Ich entschuldige mich, weil Sie so lange aufbleiben mussten, um mich hereinzulassen, Mrs Barron.«
    » Ich wäre ohnehin noch wach gewesen, Mr Rainwater. Gute Nacht.«
    Es war die längste Stunde in Ellas Leben, weil jede Minute, die verstrich, Zeit war, die sie nicht mit ihm verbringen konnte. Sie befürchtete, dass ihn, nachdem er sich in sein Zimmer zurückgezogen hatte, die Müdigkeit übermannte und er einschlief. Die Vorstellung, eine Nacht mit ihm zu verpassen, brachte sie fast zum Weinen.
    Sie kannte diese Hysterie nicht von sich. Noch vor vierundzwanzig Stunden war sie eine besonnene Frau, der jede einzelne Haarlocke bewusst war, die sich aus ihrem Knoten gelöst hatte. Eine Frau, die sich Gedanken machte, ob es sich schickte, sein Buch als Geschenk zu akzeptieren, die Unbehagen spürte, wenn er sie bei ihrem Vornamen ansprach, und die beunruhigt war, dass man sie zusammen in seinem Auto sehen könnte. Nun hatte sie Angst, dass er nie wieder das Bett mit ihr teilte.
    Als es klopfte, flog Ella praktisch durch den Raum. Sie öffnete die Tür, und er glitt herein. » Hat dich jemand gehört?«
    » Ich glaube nicht.«
    Ella überkam plötzlich eine große Befangenheit, und sie wagte kaum zu atmen, während sie versuchte, seine Silhouette in der Dunkelheit auszumachen. Aber dann griff er nach ihr und zog sie an sich. Als ihre Lippen sich trafen, verflog Ellas Schüchternheit.
    Ihr Verlangen nach einander war so groß, dass sie sich nicht einmal auskleideten, was ihre fieberhafte Vereinigung noch verbotener erscheinen ließ als in der letzten Nacht, als sie bedächtig, beinahe ehrfürchtig, sich gegenseitig aus den Kleidern geholfen hatten, bevor sie auf das Bett sanken. Irgendwie hatte Ella dieses gegenseitige Entkleiden im Vergleich zu nun, da sie sich voll bekleidet in enger Umklammerung hin und her wälzten und lustvoll stöhnten, züchtiger gefunden.
    Erst danach zogen sie die störenden Kleider aus. Ihre Nacktheit weckte erneut ihre Leidenschaft, und sie konnten die Hände nicht voneinander lassen. Als sie zwischen den vielen Küssen nach Luft ringen mussten, wanderte sein Mund zu ihren Brüsten hinab. Ella umfasste seinen Kopf und drückte ihn an ihre Brust, während sie sich wünschte, ihre Brüste würden Milch geben, damit sie ihn nähren konnte, ihm Kraft spenden, ihn heilen.
    Die Traurigkeit überkam sie plötzlich und erbarmungslos. Sie begann zu schluchzen. » Verlass mich nicht.«
    Er hob den Kopf und berührte ihre Wange, wobei er ihre Tränen spürte.
    Ihre Hände klammerten sich um seinen Hals. » Du darfst nicht. Du darfst mich nicht verlassen.«
    » Sch, Ella.«
    » Oh, bitte, lieber Gott.« Sie presste sich in ihrer Verzweiflung an ihn, besessen davon, für immer und ewig an ihm festzuhalten. » Ich ertrage es nicht, wenn du mich verlässt. Versprich mir, dass du das nicht tust. Schwöre es.«
    » Schsch.« Er hielt sie umschlungen und wiegte sie im Arm wie ein Kind, während seine Lippen über ihren Kopf streiften. » Verlange nicht ausgerechnet das, was ich dir nicht geben kann, Ella. Wenn ich könnte,
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