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In der Hitze jener Nacht

In der Hitze jener Nacht

Titel: In der Hitze jener Nacht
Autoren: MAUREEN CHILD
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abzulenken, war sie kläglich gescheitert. Denn dieses Leben hatte sich leer und kalt angefühlt. Die traurige Wahrheit war: Sie begehrte Justice und konnte sich gar nicht vorstellen, wie sie ohne ihn glücklich sein sollte.
    Er war der beste Liebhaber, den sie jemals gehabt hatte. Jede seiner Berührungen tat ihr gut, jeder Atemhauch von ihm beruhigte sie. Und jedes geflüsterte Wort aus seinem Mund verhieß erneut grenzenlose Lust. Ganz egal, wie oft er sie zuvor in einen Rausch der Gefühle versetzt hatte. Sie spürte dieses feine Kribbeln immer noch lange, nachdem sie miteinander geschlafen hatten. Dann schloss Maggie die Augen und erinnerte sich daran, wie es sich angefühlt hatte, als er in ihr gewesen war. Fühlte, wie ihre Herzen im gleichen Rhythmus schlugen, und wunderte sich, dass zwei Menschen einander so nah und zugleich so fern sein konnten.
    Sie beobachtete ihn, während er nackt aus dem Bett stieg und durch das Schlafzimmer lief. Durch die jahrelange Arbeit an der frischen Luft war Justice gleichmäßig gebräunt. Das dunkelbraune Haar reichte ihm bis zu den Schultern. Maggie hatte sein Haar schon immer besonders sexy gefunden. Was ihn aber so sehr anziehend machte, war, dass er offenbar keine Ahnung hatte, wie gut er aussah. Und wie gefährlich. Ihr Herz schlug sofort schneller, als sie seinen Rücken und seinen Po betrachtete. Justice bewegte sich mit einer natürlichen Anmut, die angeboren zu sein schien. Alles an ihm war fantastisch, das musste sie zugeben. Er hatte das gewisse Etwas, das Frauen dazu bewegen konnte, sich die Kleider vom Leib zu reißen und Halleluja zu schreien. Maggie bildete da keine Ausnahme.
    Er hockte sich vor den Kamin und warf einen Holzscheit ins Feuer. Sofort loderten die Flammen auf, und es knisterte.
    Maggie war in seinen Anblick versunken. Seine Beine waren muskulös und wohlgeformt. Sein Rücken und seine Schultern waren durch die jahrelange Arbeit auf der Ranch genauso gut trainiert. Als einer der Kings hätte er ohne Weiteres Männer einstellen können, die die schweren Arbeiten für ihn erledigt hätten. Maggie wusste, warum er es nicht tat. Für ihn war es eine Frage der Ehre.
    Gemessen an der Zeit, in der er lebt, ist Justice King eigentlich ein altmodischer Mann, dachte Maggie. Sie strich mit einer Hand über den leeren Platz neben sich, wo er bis vor wenigen Minuten noch gelegen hatte. Lächelnd überlegte sie, in welche Epoche er hervorragend gepasst hätte, und stellte ihn sich als Highlander vor. Im Geiste sah sie Justice bereits vor sich – in einem vom Kampf zerfetzten Schottenrock und mit einem Schwert in der Hand.
    Als spürte er, dass sie ihn beobachtete, sah er sie an. Das flackernde Licht des Feuers warf tanzende Schatten auf ihn und auf die Wände.
    Plötzlich wirkte Justice so ernst, streng und unnahbar, dass es Maggie einen Stich versetzte.
    Er war zwar ihr Ehemann, doch das Band, das sie noch zusammenhielt, war dünn und zerfasert. Im Bett erlebten sie glutvolle Leidenschaft, dort verstanden sie sich so gut, dass es ihr fast schon wehtat. Aber sobald sie sich wieder außerhalb des Betts aufhielten, wurde es kompliziert. Jeder von ihnen wollte etwas anderes. Sie beide beharrten hartnäckig auf dem jeweiligen Standpunkt, sodass Kompromisse undenkbar waren.
    Der Sonntagabend war gekommen und das Wochenende fast vorüber. Schon bald musste sie wieder in ihre Welt zurückkehren. Zu wissen, dass die Zeit mit ihm zu Ende ging, löste einen unfassbaren Schmerz in Maggie aus.
    Draußen heulte der Sturm, der von der Küste herüberwirbelte, gegen das Fenster prasselte Regen und sie hörten den Wind leise pfeifen. Justice fiel auf, dass Maggie nachdenklich geworden war.
    Das ist kein gutes Zeichen, sagte er sich, als er merkte, dass seine Frau ihn beobachtete. Er kannte diesen Gesichtsausdruck – der bedeutete, dass sie ihm gleich etwas sagen würde, das ihm mit Sicherheit nicht gefiel. Es würde Ärger geben.
    Im Grunde hatte er damit schon das ganze Wochenende über gerechnet. Nichts hatte sich verändert. Zweifellos harmonierten sie im Bett ausgezeichnet. Aber was den Rest betraf, waren sie meilenweit voneinander entfernt. Auch der großartigste Sex konnte das nicht ausgleichen.
    Ihr rötlich schimmerndes Haar ergoss sich wie flüssige Seide auf dem Kissen. Maggie hatte sich das dunkelblaue Laken bis zur Brust hochgezogen, doch ihr langes Bein schaute unter der Decke hervor. Justice wusste, dass er diesen Anblick niemals vergessen würde, egal was
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