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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen
Autoren: Lena Morell
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Eingängen, sowohl Dreiunddreißigste Straße, als auch Sixth Avenue und auf den Zugangsstraßen. Vor allem sollen sie auf Piet achten. Er ist fünfundsechzig Jahre alt, graues Haar, einsachzig groß, schlank, braune Augen. Er wird vermutlich verfolgt.“ Er hatte schon die Anzugjacke übergezogen, und bei der heftigen Bewegung tat der verbrannte Arm weh, aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. „Steht Ihr Wagen unten?“
    „Ja.“ Joe lief hinter im her, aus der Wohnung auf den Gang, sein Handy in der Hand und gab die Anweisungen durch.
    Forrester knöpfte im Gehen das Hemd zu. „Piet Manson ist ein ehemaliger Kollege. Zuverlässig. Schon in Pension“, erklärte er Joe im Telegrammstil die Situation. „Und sie sind hinter ihm her.“
    „Wer?“
    „Vermutlich Leute des Syndikats.“
    Sie waren beim Aufzug angelangt. Forrester stopfte sein Hemd in den Hosenbund, wich einer älteren Frau aus, die soeben ausstieg, und schob seinen Fuß zwischen die sich schließenden Schiebetüren. Joe sprang hinter ihm in die Kabine.
    ***
    Sie fanden Piet auf der Herrentoilette. Er lehnte unterhalb eines Waschbeckens mit dem Rücken an der Wand. Sein Gesicht war bleich, seine Jacke vorne aufgerissen und blutdurchtränkt. Auch neben ihm am Boden eine Blutlache. Blut auch auf dem Becken. Er musste noch im Fallen versucht haben, sich festzuhalten.
    Mit beiden Händen hielt er zitternd eine Waffe auf die Tür gerichtet. Er senkte sie erst, als er Forrester erkannte. Der kniete neben dem grauhaarigen Mann nieder, während Joe und ein Polizeibeamter mit erhobener Waffe alle Türen zu den Kabinen aufstießen und hineinsahen. Als sie sich überzeugt hatten, dass sie allein waren, nahm der Polizist an der Eingangstür Aufstellung, sodass niemand plötzlich hereinkommen und sie überraschen konnte. Joe hatte sofort einen Krankenwagen gerufen, aber Forrester befürchtete, dass es zu spät war. Zu viel Blut. Vermutlich sogar eine verletzte Arterie. Und die Lunge hatte ebenfalls etwas abbekommen. Er wollte vorsichtig die Wunden untersuchen, aber Piet stieß ihn weg und krallte seine Hand in Forresters Jacke.
    „Nicht … hab’ keine Zeit mehr. Mac warnt dich … das Syndikat ist hinter dir her. Gedungene Auftragsmörder aus Asien. Vermutlich Hongkong, Triaden …“ Er hustete, spuckte Blut auf Forrester, ein schmales, dunkelrotes Rinnsal führte von seinem Mundwinkel über sein Kinn und tropfte herab. Seine Kräfte schwanden zusehends.
    Forrester hörte von draußen Schritte, Stimmen, mehrere Männer kamen heran, Sanitäter.
    Piet schüttelte den Kopf. „Nein … keine Zeit mehr“, wiederholte er, „… muss reden.“
    Joe unterrichtete die Sanitäter kurz und in leisem Tonfall und hockte sich dann neben Piet und Forrester. Forrester beugte sich tief zu Piet hinab, stützte ihn mit seinem Arm, um ihm das Sprechen zu erleichtern. Der Sterbende suchte mit seiner Rechten in der Jackentasche. Er brachte ein halbzerknülltes Stück Papier hervor, das ihm Forrester aus der Hand nahm. Es war ein Foto, blutig von Piets Hand, aber er konnte einen Mann und eine Frau darauf erkennen, die eng umschlungen über einen Platz gingen. Dahinter war die Metropolitan Opera zu sehen. Forrester strich mit der Hand über das Foto, wischte vorsichtig das Blut weg, um die beiden Gesichter besser erkennen zu können.
    „Der Mann auf dem Bild …“, keuchte Piet, „… Charles Pratt. Steckt vermutlich hinter Anschlägen. Hat Kontakte nach Hongkong. Arbeitet für Jadedrachen.“ Er nickte leicht, als er sah, dass Forrester zusammenzuckte.
    „Mac … ist auch … in Gefahr, weiß von den Triaden, weiß aber nicht, dass der Jadedrache dahinter … er ist wieder da … hinter euch beiden her … es ist eine Falle … will sich rächen …“ Schwere Atemzüge unterbrachen seine Sätze.
    „Unmöglich. Er ist tot.“
    „Nein. Hab ihn gesehen … stark verändert … Aber bin sicher, er war es.“ Er hustete, ein Blutschwall kam aus seinem Mund, und ein schmerzvolles Beben ging durch seinen Körper, als er die Hand auf seine Brust legte. „Die hier … war … von ihm.“
    Er zerrte Forrester mit erstaunlicher Kraft näher. „Gib acht auf … Mac …“
    Forrester ergriff seine Hand und drückte sie sanft. „Das werde ich. Ganz bestimmt sogar.“
    Der Sterbende brachte ein Lächeln zustande. „Sag Mac …“ Dann schloss er die Augen und sein Kopf fiel zurück.
    ***
    Forrester stand am Fenster in seinem Büro im zwanzigsten Stockwerk und sah
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