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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen
Autoren: Lena Morell
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ließ.
    Er war kein Kostverächter, niemals gewesen, aber sein Verhältnis zu Frauen war üblicherweise nicht das eines zärtlichen Liebhabers. Er nahm sich, was er brauchte, und vermied seit einiger Zeit jede engere Beziehung. Wobei die Frauen ohnehin nicht danach drängten, die Distanz, die ihn umgab, mit mehr als ihren Körpern zu durchdringen. Einige hatten sogar Scheu vor ihm. Und nicht zu Unrecht. Das brachte schon sein Beruf mit sich. Er war, bevor er die Leitung des Einsatzteams gegen das Syndikat erhalten hatte, seit vielen Jahren beim Geheimdienst gewesen und war dabei in seinen Methoden nicht immer sanft vorgegangen.
    Während sein Körper auf Sabrina reagierte, glitten seine Gedanken wieder zu dem Anschlag ab, dem er nur durch Glück entkommen war.
    Sie hatten durchsickern lassen, dass einer der Zeugen gegen das Syndikat im Wagen sitzen würde, und damit gerechnet, dass das Syndikat die Herausforderung nicht unbeantwortet ließ. Einer seiner Leute hatte den Zeugen gespielt. Überall waren Schützen postiert gewesen. Unter die Passanten hatten sich Agenten und Polizisten gemischt.
    Und dann war alles schiefgegangen. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass das Syndikat im Besitz von ferngesteuerten Waffen war. Oder zumindest nicht, dass es diese auch gegen einen einfachen Zeugen einsetzte.
    Was verdammt einfältig gewesen war.
    Die Aktivitäten des Syndikats hatten schon vor etlichen Jahren, nämlich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Beendigung des Kalten Krieges begonnen. Einige der damals für die verschiedensten Länder agierenden Spione hatten es als grandiose Idee angesehen, sich zusammenzuschließen und eben diese Organisation zu gründen. Sie hatten die besten Voraussetzungen dafür: eine hervorragende Ausbildung, die nötigen Beziehungen, jede Menge Geheiminformationen. Und inzwischen mussten sie schon weitaus besser organisiert sein, als er bisher gedacht hatte.
    Sie hatten einige davon geschnappt. Drei davon waren ehemalige Kollegen von ihm. Einer hatte Selbstmord begangen, bevor sie ihn hatten verhören können. Der zweite, ein beinharter Kerl, schwieg wie das Grab – und sie waren in ihren Verhörmethoden nicht gerade liebenswürdig. Der dritte war bei der Festnahme erschossen worden.
    Seine Aufmerksamkeit kehrte zu Sabrina, ihrer Möse und seinem darin gepressten Schwanz zurück. Gleich war es so weit. Er fühlte schon das bekannte Ziehen, den Krampf in seinen Hoden, der sich auf seinen Unterleib ausbreitete und nur darauf wartete, endlich durch einen Abschuss die Spannung zu lösen. Dieser Augenblick war immer der Beste. Derjenige kurz vorm Durchbruch – und dann jener, bei dem alles andere aussetzte, bis er wieder zur Gegenwart zurückfand. Sekunden meist nur, aber die waren großartig. Es hatte einmal eine Zeit – und eine Frau – gegeben, da waren ihm diese Sekunden wie Minuten erschienen. Manchmal eine ganze Ewigkeit. Aber diese Frau war aus seinem Leben verschwunden.
    „Oh … ich störe wohl …“
    Sabrina erstarrte auf seinem Schwanz, und Forresters Kopf ruckte zur Seite. Ein Blick auf eine Pistole, ein verdutztes Gesicht, dann hatte Joe sich auch schon umgedreht und schleunigst wieder den Raum verlassen. „Die Tür war nicht ganz geschlossen“, hörte er ihn von draußen sagen. „Ich wäre sonst nicht so reingeplatzt, aber ich war besorgt. Vor allem nach den Anschlägen der letzten Zeit.“
    Sabrina war die Letzte gewesen, die die Wohnung betreten hatte. Er war sonst nicht so großzügig bei der Verteilung seiner Schlüssel, aber Sabrina hatte er einen gegeben. Um es jetzt zu bereuen. Wäre er aufgestanden, um sie reinzulassen, hätte er niemals die Tür offen gelassen, gleichgültig, wie geil er schon auf sie war. Unfassbar. Eine intelligente und fähige Frau, aber blöd genug, ihn bei offener Tür zu vögeln.
    Sabrina und er sahen sich sekundenlang an. Sabrina mit schlechtem Gewissen, er unterdrückt vorwurfsvoll, und beide sichtlich überlegend, ob sie weitermachen sollten oder aufhören angesichts Joes Anwesenheit im Nebenzimmer.
    Sein Assistent entschied die Sache. Seine Hand erschien in der Tür und wedelte mit einer Akte herum. „Der Bericht über die Geschosse, Sir. Sie wollten ihn sofort haben, deshalb bin ich extra noch heute Nacht reingekommen.“
    Zwei Minuten später wäre auch noch früh genug gewesen
, dachte Forrester frustriert. Der Orgasmus hätte ihm gut getan. Ihnen beiden. Sabrina war so besorgt um ihn gewesen, und er so versessen darauf,
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