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In den Tod gejagt

In den Tod gejagt

Titel: In den Tod gejagt
Autoren: Carter Brown
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hatte die Affäre ihres
Lebens mit diesem Michael hier. Sie öffnete ihm Herz und Seele, während er die
entsprechenden bohrenden Fragen stellte; und währenddessen ließ sein Freund
Monahan nebenan das Tonbandgerät laufen .«
    »Wer hat Sie gefragt ?« Linderman sah mich finster an. »Meiner Ansicht nach haben
Sie soeben ein paar wörtliche Zitate von einem der Tonbänder gehört«, fuhr ich
fort, ohne auf Linderman zu achten. »Sie können ebensogut grinsen und es ertragen, Theo. Diese Burschen hier wissen alles über Ihr Leben
mit Fleur, bis zum letzten intimsten Detail .«
    »Abgesehen von diesem letzten
Treffen in Malibu«, sagte Linderman mit leiser Stimme. » Wieviel hat Terry Wood für die Fotos verlangt, Flagellant ?« Sein Mund wurde schmal. »Ich bin nur neugierig und möchte wissen, um wieviel der Preis für sein Leben zu hoch war .« Auf Altmans Gesicht breiteten sich wieder die roten
Flecken aus, und er starrte mich an. »Wood? Den haben Sie doch vorhin erwähnt,
Rick! Und da habe ich Ihnen gesagt, daß ich den Namen noch nie gehört habe.
Was, zum Teufel, geht hier eigentlich vor ?« Sein Mund
öffnete sich plötzlich weiter; und ich dachte mir schon, daß er nun seinen
unvermeidlichen idiotischen Schluß daraus ziehen würde. »Ein weiterer
Bestandteil des Komplotts? Nie zuvor in meinem Leben habe ich diese beiden
Männer getroffen, aber sie behaupten, jedes Detail dessen, was zwischen Fleur
und mir vorging, zu kennen. Was wollen Sie von mir ?« Sein ganzer Mund bewegte sich jetzt, und der Speichel floß, während er mühsam
die Worte herausbrachte: »Ihr versucht, mich zum Wahnsinn zu treiben !«
    »Fleur hat Sie angerufen und
Ihnen vorgeschlagen, sich an dem Abend mit ihr draußen auf der Klippe zu
treffen«, sagte Linderman mit noch leiserer Stimme. »Bestreiten Sie’s nicht,
Flagellant, denn ich habe
angerufen .«
    »Er wäre niemals gegangen, wenn
Sie — ein völlig Fremder — ihm angeblich etwas von Fleur ausgerichtet hätten«,
wandte ich ein.
    »Stimmt !« kicherte Monahan.
    Schlagartig ging mir ein Licht
auf. »Sie haben Ihrem Vater gar nicht alle Tonbänder zurückgegeben«, sagte ich
zu Linderman. »Sie haben ein paar davon zurückgehalten ?«
    »Die besten«, sagte er
gleichgültig. »Diejenigen, auf die sich in einer Regennacht gut lauschen läßt.
Vor allem höre ich immer wieder gern, wie Altman sich auf die Knie niederließ
und sie anflehte, ihn mit einem Ledergürtel auszupeitschen, und wie er in
Tränen ausbrach, als sie sich weigerte.«
    Ich sah, wie Theos Gesicht eine
hellviolette Färbung annahm, und unterbrach Linderman schnell. »Sie
überspielten die Wörter, die Sie brauchten, und machten ein neues Band daraus.
Als Sie dann Altman angerufen hatten, ließen Sie in dem Augenblick, als er
abgehoben hatte, das Band ablaufen und legten dann auf .«
    »Das Dasein war langweilig; wir
haben ein bißchen Pfiff reinbringen wollen«, sagte er gelassen. »Die gute alte
Fleur war wieder mal was wert. Wir schickten Terry dort rauf, damit er sich
hinter einem Busch verstecken und die rührende Szene vermittels seiner Kamera
für die Nachwelt festhalten sollte .«
    »Und dann riefen Sie im letzten
Augenblick Fleur an und sagten ihr, sie solle Sie auf der Klippe treffen ?«
    »Das Frauenzimmer hätte sich
für mich die Kehle durchgeschnitten«, sagte er selbstzufrieden. »Ich brauchte
sie bloß darum zu bitten .«
    »Aber als sie über die Klippe
stürzte, geriet alles ein bißchen durcheinander, ja ?« bohrte ich weiter.
    »Als Terry zurückkam, sagte er,
sie sei die einzige gewesen, die dort oben aufgetaucht sei. Dann rutschte sie
aus und fiel über den Felsrand. Er konnte nur ein Bild von ihr machen, nachdem
die anderen sie wieder hochgehievt hatten. Bloom hatte ihm zweihundert Dollar
für das Foto geboten; aber wenn ich gewollt hätte, hätte ich es haben können.
Ich sagte ihm, er solle es Bloom verkaufen .«
    »Er hat natürlich gelogen«,
sagte ich. »Jemand ist dort oben aufgetaucht, und er muß ein paar gute Aufnahmen davon gemacht haben.
Deshalb wurde er ermordet. Wer auch immer dort oben hinkam, dem hat die Idee,
für den Rest seines Lebens an Terry Wood Erpressungsgelder abführen zu müssen,
nicht behagt .«
    »Versuchen Sie bloß nicht, mich
auf dieselbe Weise reinzulegen wie meinen Alten Herrn, Holman«, sagte er mit
gepreßter Stimme. »Wir haben Sie gleich durchschaut! Nur bei der Verbindung
haben wir uns getäuscht. Es handelt sich nicht um Sie und meinen Alten
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