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In den Tod gejagt

In den Tod gejagt

Titel: In den Tod gejagt
Autoren: Carter Brown
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Herrn,
sondern um Sie und den Flagellanten .«
    »Bevor Sie eintrafen«, sagte
Altman, und sein Gesicht wirkte eingefallen bei seinem Versuch, sich klar
auszudrücken, »erzählte ich Holman, daß ich diese Verabredung nicht eingehalten
habe. Ich war überhaupt nicht dort oben. Verstehen Sie? Ich will zugeben,
vorübergehend geschmeichelt gewesen zu sein, weil Fleur sich an mich wandte,
wenn sie in Schwierigkeiten steckte — nach all den Jahren! Aber später
überlegte ich, ob das Ganze die Mühe wert sei. Am Ende entschied ich mich
dagegen und ging nicht dorthin. Ich hatte bereits eine wichtige Verabredung für
diesen Abend, die hielt ich ein .«
    »Sie vergeuden Zeit und Kraft«,
sagte Linderman zu ihm.
    »Verstehen Sie denn nicht ?« Wieder floß Speichel, als die Wut in Altman Oberhand
gewann. »An diesem Abend war ich zum Essen bei Miles Bennett eingeladen, und
ich ging dort erst nach Mitternacht weg. Wir waren zu zwölft am Eßtisch. Wenn
Sie mir nicht glauben, rufen Sie Miles an und fragen Sie ihn. Lassen Sie sich
die Namen der anderen Leute sagen, die auch dort waren, wenn Sie Miles nicht
glauben, und rufen Sie sie, verdammt noch mal, an !«
    »Sparen Sie sich die Mühe«,
sagte Linderman verächtlich. »Vielleicht können wir Sie nicht wegen Ermordung
Terrys der Polizei übergeben, weil wir selber ein bißchen zu tief in die
Angelegenheit verwickelt sind. Aber etwas anderes können wir tun, Flagellant !«
    »He! Weißt du was, Mike ?« Monahans Stimme schnappte vor Erregung über. »Vielleicht
macht ihm das auch noch Spaß ?« Er lachte gellend,
während er Altman ansah. »Ausgleich für damals, als Fleur Sie nicht mit dem
Ledergürtel schlagen wollte. Was?«
    Theos Lippen zogen sich über
die Zähne zurück, während er Linderman anstarrte. »Wovon reden Sie ?« fragte er schwerfällig.
    »Wir wollen für Terry die
Rechnung ein bißchen ausgleichen«, flüsterte Linderman. »Und Sie verdreschen,
Flagellant. Nichts Tödliches! Nichts, was zwei Monate Krankenhausaufenthalt und
ein bißchen kosmetische Chirurgie nicht wieder in Ordnung bringen könnten.«
    »Wir wollen nur Ihr Gesicht und
ein paar Eingeweide umfunktionieren .«
    »Wagen Sie nicht, mich
anzurühren !« zischte Altman. »Ich warne Sie, ich bin
bewaffnet !« Erneut fummelte seine rechte Hand
verzweifelt in der Jackentasche herum und kam mit der Pistole wieder heraus.
    »Sie haben also eine Waffe ?« Linderman lachte kurz. »Ich auch. Er zog die Pistole aus
seiner eigenen Jackentasche. »Ein mexikanisches Duell! Bloß haben Sie nicht den
Mumm dazu, aber ich .« Er ging langsam auf Altman zu,
offene Verachtung auf dem Gesicht.
    »Wenn Sie näher kommen, schieße
ich«, sagte Altman, aber das Beben in seiner Stimme beeinträchtigte die Wirkung.
    »Sie brauchen ja bloß
abzudrücken«, sagte Linderman scharf.
    »Hört mal zu«, sagte ich
eindringlich. »Was, zum Teufel, wird hier eigentlich gespielt? Die große Szene
in einem drittklassigen Gangsterfilm? Wenn Sie sich mal alle beruhigen würden,
dann könnten wir...«
    »Bleiben Sie hier raus«,
knurrte Linderman. »Oder ich ziele auf Sie .«
    »Dann sollten Sie vielleicht
wissen«, knurrte ich zurück, »daß diese Pistole nicht...«
    Da geschah es. Linderman war
noch gut anderthalb Meter von Altman entfernt, und das war von dessen
Standpunkt aus zu nahe. Er gab einen gequälten, fast tierischen Laut tief in
seiner Kehle von sich, schloß die Augen, zielte blindlings irgendwohin und
drückte ab. Die Kugel schlitzte die Oberfläche meines besten Marmortisches auf
und grub sich in die Wand. Vorübergehend waren beide Männer wie betäubt von dem
Schuß. Das Ganze war eine Tragödie der Irrungen, die sich allzu schnell
abspielte, um noch aufgehalten werden zu können.
    Theo öffnete die Augen wieder,
und ein Ausdruck der Erleichterung trat auf sein Gesicht, als er merkte, daß er
danebengeschossen hatte. Linderman glaubte, daß Altman nun, da er ihn verfehlt
hatte, es erneut versuchen würde, zielte schnell auf die Brust seines Gegners
und drückte ab. Das Klicken der leeren Pistole klang unnatürlich laut. Der
plötzliche verzweifelte Ausdruck in Theos Augen verriet, daß ihm klar war, nur
durch ein Wunder gerettet worden zu sein, und daß dies kein zweites Mal
geschehen würde. Er streckte seine Pistole auf Armeslänge aus, zielte direkt
auf Linderman, und diesmal schloß er die Augen nicht. Er drückte ab, wieder und
wieder, bis das Magazin leer war. Linderman taumelte unter der Wucht des
Aufpralls
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