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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
Autoren: Shannon Mckenna
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Seine Haare wehten ihm offen um die Schultern, und seine Miene war grimmig. Wachsam.
    Die Plastiksäcke mit ihren Kleidern rutschten ihr aus den Armen und schlitterten die Treppenstufen hinunter.
    »Sieh mal einer an!«, entfuhr es Barbara. »Da hat aber jemand lange gebraucht, um hier aufzutauchen!«
    Cindy schaute ihre Mutter entsetzt an, dann bückte sie sich, um Erins verstreute Klamotten aufzuheben. »Mom! Mach es nicht noch schlimmer!«
    »Schlimmer? Wie könnte es denn noch schlimmer werden? Schlimmer als erstochene Verbrecher und literweise Blut? Mit Vergewaltigung, Folter und Tod bedroht zu werden? Deine Schwester kann nicht schlafen, sie isst nicht mehr! Erzähl mir nicht, es ginge noch schlimmer!«
    Connors Miene wurde weicher. Fast lächelte er. »Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Barbara.«
    »Mach dich nicht über mich lustig, Connor McCloud! Ich bin ziemlich sauer auf dich und hatte eine miserable Woche.«
    »Die hatte ich auch.« Er richtete seinen Blick auf Erin.
    Barbara warf die Kleidersäcke in den Lieferwagen. Erin war noch immer wie zur Salzsäule erstarrt. Das Schweigen zog sich in die Länge. Es wurde ohrenbetäubend laut.
    »Hallo, Erin.«
    Diese simplen, unverfänglichen Worte lösten eine Sturmflut der Emotionen aus. Sie erfasste Erin und hätte sie um ein Haar von den Füßen gerissen.
    »Hi«, antwortete sie kraftlos.
    Connor sah zu Barbara, Miles und Cindy hinüber. »Ich hatte gehofft, Erin dazu überreden zu können, eine Spazierfahrt mit mir zu machen. Hättet ihr etwas dagegen?«
    »Frag sie, nicht uns.« Barbara nickte in Erins Richtung. »Sie ist diejenige, die seit einer Woche die Luft anhält.«
    »Mom!«, stöhnte Cindy. »Hör auf! Du wirst noch alles kaputt machen!«
    Connor schaute zu Erin. »Würdest du mich auf eine Spazierfahrt begleiten?«
    Irgendwie schaffte sie es, ihre Muskeln so weit zu lockern, dass sie nicken konnte.
    »Dann werden wir uns jetzt verabschieden«, verkündete Barbara. »Bestimmt habt ihr einiges zu bereden. Connor, sie hat noch immer nicht gegessen. Sorg dafür, dass sie es tut.«
    Cindy zeigte Erin zwei erhobene Daumen, bevor sie die Schiebetür des Lieferwagens hinter sich schloss, und Miles verfrachtete seinen unglaublich langen Körper auf den Beifahrersitz. Barbara riss die Fahrertür auf, dann zögerte sie.
    Sie ging zu Connor, legte ihre Arme um seine Taille und drückte ihn steif, aber fest an sich. Dann trat sie einen Schritt zurück und schlug ihm so hart gegen die Brust, dass er keuchend zurückwankte.
    »Autsch!« Entrüstet rieb er sich die schmerzende Stelle. »Wofür war das denn?«
    Barbara stieß einen frustrierten Laut aus.
    Connor sprang zwischen sie und seinen Wagen und breitete schützend die Arme aus. »Vergreif dich bloß nicht an meinem Cadillac, Barbara! Ich liebe dieses Auto.«
    »Idiot«, schnaubte sie. Auf ihrem Rückweg zum Lieferwagen sagte sie an Erin gewandt: »Ruf mich an. Ich will mir keine Sorgen machen müssen, ganz gleich, was du ansonsten tust. Ich könnte das im Moment nicht ertragen.«
    »In Ordnung«, versprach Erin mit matter Stimme.
    Sie warteten, bis der Lieferwagen um die Ecke gebogen war.
    Connor massierte seinen Brustkorb. »Das wird einen blauen Fleck geben. Herrgott, diese Frau ist gemeingefährlich!«
    »Meine Mutter muss sich zurzeit mit vielen komplizierten Gefühlen auseinandersetzen.«
    »Tun wir das nicht alle?«, grummelte er. »Aber solange sie sich nicht mithilfe schwerer Werkzeuge mit ihnen auseinandersetzt, sollten wir in Sicherheit sein.«
    Es wurde Zeit, dass Erin die Beine bewegte, aber sie fürchtete, dass alle Kraft aus ihnen entweichen und sie flach aufs Gesicht fallen würde, sobald sie sich rührte. Wie in Zeitlupe entkrampfte sie ihre Knie und machte einen Schritt, dann noch einen. Sie schaffte es, ohne zu stürzen, zum Auto.
    Connor hielt ihr, ganz der perfekte Gentleman, die Tür auf. Er riss sie weder ungestüm in seine Arme, noch bedeckte er ihr Gesicht mit Küssen oder demonstrierte mit einer anderen großen Geste seine Gefühle. Nein, er öffnete ihr einfach höflich die Tür, als wäre sie seine achtzigjährige altjüngferliche Tante. Mit einem gemurmelten »Danke« glitt Erin auf den Beifahrersitz.
    Während Connor sich aufs Fahren konzentrierte, durchstöberte sie die Datenbank ihres Gehirns nach einer der zigtausend Eröffnungsreden, die sie vorbereitet hatte. Sie waren nirgends zu finden. Sie konnte nichts weiter tun, als sein fein geschnittenes Profil, den schönen
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