Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
Autoren: Shannon Mckenna
Vom Netzwerk:
Explosion entsetzlicher Parallelhandlungen, die sich wie die Risse in einer eingeschlagenen Windschutzscheibe in alle Richtungen verzweigten. Etwas in ihr schrie vor Entsetzen und konnte nicht mehr aufhören.
    So wurden sie von Connors beiden Brüdern und seinem Freund Seth gefunden. Schattengleich glitten sie in das Zimmer und blickten sich angesichts des Gemetzels sprachlos um. Sie lösten Connors Arme von Erin und legten ihr eine noch warme Männerlederjacke um die Schultern. Connor zog sie wieder in seine Arme, und sie kuschelte sich mit geschlossenen Augen an ihn.
    Die Lichter gingen an, der Raum füllte sich mit Menschen, Geräuschen, hektischer Aktivität. Nichts hätte ihr gleichgültiger sein können. Connor trug sie aus dem Haus.
    Still und leise kehrte Erin sich nach innen, verkroch sich in sich selbst. Grelle Lichter, der Stich einer Nadel. Eine heulende Sirene. Dann nichts mehr.

 
    26
    Connor parkte den Wagen, schaltete den Motor ab und saß einfach nur da. Er sehnte sich nach einer Zigarette, und es gab keinen vernünftigen Grund, warum er sich nicht einfach Tabak und Zigarettenpapier kaufen sollte. Er hatte das Rauchen aufgegeben, um Erin zu gefallen, aber er war weder ihr Freund noch ihr Ehemann oder auch nur ihr Bodyguard, wozu also das Ganze? Er war gar nichts für sie. Verflucht! Das schrie geradezu nach einer Zigarette.
    Aber er konnte es nicht tun, so als ob dieses Versprechen das letzte zarte Band wäre, das sie miteinander verband. Indem er sich eine Zigarette anzündete, würde er sich eingestehen, dass er Erin niemals haben würde. So weit war er noch nicht.
    Sie hatte seit dem Blutbad vor mehr als einer Woche keinen Schritt auf ihn zugemacht. Sie hatte ihm davor sehr entschieden den Laufpass gegeben, deshalb fand er, dass eigentlich sie am Zug war. Allerdings würde er es nicht mehr viel länger aushalten können. Den Verlobungsring mit sich herumzutragen, machte ihn mürbe, und er fühlte sich an wie eine Zeitbombe in seiner Hosentasche.
    Connor stieg aus dem Auto und massierte den Muskel in seinem Oberschenkel, der sich immer dann verkrampfte, wenn er unter Stress stand, was derzeit fast ununterbrochen der Fall war. Er starrte zu dem düsteren Kasten des Staatsgefängnisses hoch. Das Gebäude setzte ihm auf eine ähnliche Weise zu wie Krankenhäuser. Was vermutlich Sinn und Zweck des Ganzen war.
    Es war ein langes, ermüdendes Warten. Er hatte sich ein paar Blatt Papier in die Tasche gesteckt, um sie zu Origami-Tieren zu falten – ein müßiger Versuch, seine Gedanken zu beschäftigen, um nicht über seinen bescheuerten Plan nachzugrübeln. Darüber, wie viel falsche, idiotische Hoffnung er vielleicht in ihn setzte.
    Endlich wurde sein Name aufgerufen. Er hatte ein flaues, nervöses Gefühl im Magen, fast so, als würde er einen Arzt oder Zahnarzt aufsuchen.
    Connors Blick traf durch die dicken Glasscheiben auf Ed Riggs’ dunkle Augen. Er realisierte, dass er stärker humpelte als sonst, und zwang sich zu gleichmäßigeren Schritten.
    Erin hatte ihre weit auseinanderstehenden braunen Augen von ihrem Vater geerbt. Es war seltsam, diese so ähnlichen und doch so unterschiedlichen Augen in Eds versteinertem Gesicht zu sehen. Riggs ergriff den Hörer, hielt ihn ans Ohr und wartete.
    Connor nahm auf seiner Seite ab. »Hallo, Riggs.«
    Eds Miene war grimmig. »McCloud.«
    Es gab so viele Möglichkeiten, das Thema anzuschneiden. Alle kamen ihm bescheuert vor.
    Riggs stieß ein ungeduldiges Grunzen aus. »Die lassen mir nicht viel Zeit, wenn du also etwas zu sagen hast, spuck es aus.«
    Connor holte tief Luft. »Ich werde Erin bitten, mich zu heiraten.«
    Ed starrte sein Gegenüber durch die Glasscheibe ausdruckslos an. »Warum sagst du mir das?«, fragte er langsam.
    Da war sie. Die Eine-Million-Dollar-Frage. Er suchte schon seit Tagen, seit seine innere Stimme ihm den Marschbefehl erteilt hatte, zu Riggs zu gehen, selbst eine Antwort darauf.
    »Ich weiß es nicht genau«, gestand er. »Um reinen Tisch zu machen, schätze ich. Du bist ihr Vater. Ich wollte, dass du es von mir erfährst.«
    Riggs quittierte das mit einem verbitterten bellenden Lachen. »Von Mann zu Mann, meinst du? Bist du hier, um mich um meine Erlaubnis zu bitten?«
    Brennender Zorn stieg in Connor auf, und der vertraute scharfe Schmerz des Verrats verätzte ihm die Eingeweide. Er atmete ihn weg und ließ ihn los.
    »Ich brauche deine verdammte Erlaubnis nicht«, sagte er. »Und Erin braucht sie auch nicht.«
    Riggs
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher