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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes
Autoren: MELANIE MILBURNE
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an, aber auch sehr kostspielig und zudem riskant“, bemerkte sie.
    „Stimmt. In dieser Woche steht mir ein Meeting zu einer Firmenübernahme bevor, die ich schon seit Jahren plane.“
    „Sie klingen so entschlossen.“ Sie griff nach ihrem Glas.
    „Das bin ich auch. Der Besitzer dieser Firma hat Geld von meinem Vater erschwindelt. Mein Vater wurde betrogen von jemandem, den er für einen Freund hielt. Also bin ich hier, um jeden Cent zurückzuholen.“
    Ein leichter Schauer rann Nikki über den Rücken. Massimos Miene hatte sich verfinstert; das Leuchten aus seinen Augen war verschwunden und hatte einem bösen Glitzern Platz gemacht. „Sie wollen sich rächen?“
    Er nickte grimmig. „Ich werde den Mann, der meinen Vater betrogen hat, in die Knie zwingen. Selbst wenn es den Rest meines Lebens dauern sollte.“ Als sie ihn alarmiert anschaute, lächelte er. „Natürlich werde ich nichts Illegales tun. Ich werde ihn einfach auf geschäftlicher Ebene übertrumpfen. Das sollte nicht allzu schwer werden …“ Er nahm einen Schluck Champagner. „Aber genug von mir und meinen Problemen. Erzählen Sie mir von Ihrer Familie.“
    „Meine Familie?“, stammelte sie. Die altbekannte Panik machte sich in ihr breit.
    „Ja. Haben Sie Geschwister?“
    Sie starrte auf die Bläschen in ihrem Glas, um seinen Blick zu vermeiden. „Einen Bruder.“
    „Und was ist mit Ihren Eltern?“
    „Mit meinen Eltern? Wie meinen Sie das?“
    „Sind sie noch verheiratet, oder leben sie getrennt?“
    „Verheiratet.“ Das war keine echte Lüge. Schließlich hatten ihre Eltern noch immer zusammengelebt, als die schreckliche Katastrophe geschah, die ihre Mutter das Leben kostete und Jaydens Welt für immer veränderte.
    „Sie können sich glücklich schätzen, aus stabilen Verhältnissen zu stammen.“ Massimo schenkte Champagner nach. „Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich sechzehn war.“
    Glücklich schätzen? Nikki musste an sich halten, um nicht bitter aufzulachen. Niemand käme auf den Gedanken, ihren familiären Hintergrund als stabil oder gar glücklich zu bezeichnen. Jeder Tag war ein Kampf ums Überleben gewesen, jeder Abend ein quälendes Warten auf die bevorstehende Explosion, sobald ihr Vater zur Tür hereinkam.
    „Das Geschäft zu verlieren war schlimm genug für meinen Vater, aber als er auch meine Mutter verlor, brach er zusammen.“ Massimo hielt inne, als suche er nach Worten. „Er nahm sich das Leben.“
    „Wie schrecklich“, entfuhr es Nikki leise.
    „Ich habe ihn gefunden, in der Garage. Er hat Abgase ins Auto geleitet. Der Notarzt konnte ihn nicht mehr retten.“
    „Das tut mir so leid.“ Sie griff nach seiner Hand und drückte seine Finger. „Kein Wunder, dass Sie auf Rache aus sind. Dieser schreckliche Mann, dieser Betrüger, hat Ihnen alles genommen.“
    Mit grimmig verzogenem Mund sah Massimo sie an. „Aber ich werde mir alles zurückholen. Im Moment habe ich noch nicht die finanziellen Mittel dazu, doch eines Tages … Ich weiß, dass ich sie irgendwann haben werde.“
    „Wissen Sie, Massimo“, sie lächelte ermutigend, „ich bin sicher, dass es so sein wird.“
    Er drückte ihre Hand. „Ich habe noch nie jemanden wie Sie getroffen.“ Sein dunkler Blick hielt ihren gefangen. „Ich fühle diese enorm starke Verbindung zu Ihnen. Obwohl wir uns gerade erst begegnet sind, meine ich, Sie schon sehr lange zu kennen.“
    In ihrem Magen flatterten tausend Schmetterlinge auf, als er mit dem Daumen ihr Handgelenk streichelte. Ein Strudel von Empfindungen riss Nikki mit sich, als sie in seinen Augen versank. „Ja, ich fühle es auch“, sagte sie heiser.
    Bedauern zeigte sich auf seinen Zügen. „Ich bin nur eine Woche hier. Am Sonntag muss ich nach Italien. Aber wenn ich zurückkomme, darf ich Sie dann wiedersehen?“
    Nikki konnte nur hoffen, dass ihr Gesicht sie nicht verriet. „Sicher werden Sie mich bei Ihrer Rückkehr längst vergessen haben“, meinte sie mit einem gezwungenen Lächeln.
    „Nein, Nikki.“ Seine Finger umfassten fest die ihren. „Ich werde Sie nie vergessen.“
    Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. „Ich hätte es Ihnen eher sagen sollen – ich komme gar nicht aus Melbourne. Ich bin nur für den Urlaub hier. Ich werde also nicht mehr hier sein, wenn Sie zurückkehren.“
    „Wo dann?“
    „Ähm … in Cairns.“ Sie nannte die erste Stadt, die ihr einfiel.
    „Dann komme ich eben nach Cairns. Wir können zusammen zum Great Barrier Reef
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