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In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers
Autoren: Sharon Kendrick
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beunruhigt und wusste nicht mehr, was sie denken sollte.
    Natürlich war ihr klar, weshalb sie hier war: wegen Gino, aus keinem anderen Grund. Zwar begehrte Vincenzo sie körperlich genauso sehr wie damals, doch das allein genügte nicht, darauf ließ sich nichts aufbauen.
    Aus dem Augenwinkel warf sie ihm einen Blick zu. Ja, er konnte sie immer noch verletzen, denn sie hatte ihre Liebe zu ihm noch längst nicht überwunden. Sie musste sich unbedingt etwas einfallen lassen, um aus der ganzen Sache einigermaßen unbeschadet herauszukommen.
    Vincenzo spürte, wie angespannt sie war. Seine Miene wurde hart. Er entschloss sich, das, was getan werden musste, nicht noch länger hinauszuschieben.
    Nach der Rückkehr wartete er, bis Gino im Bett lag und schlief. Sie saßen sich am Esszimmertisch gegenüber, und Emma nahm kaum einen Bissen zu sich. Auch auf der Party hatte sie nur wenig gegessen, wie ihm aufgefallen war.
    Ärgerlich verzog er die Lippen. Hoffte sie etwa, er würde die Signale empfangen, die sie aussandte, sodass sie nicht auszusprechen brauchte, was sie bedrückte? Oder glaubte sie, er sei völlig gefühllos und spüre nicht, wie ruhelos sie war und dass sie unbedingt nach England zurückkehren wollte? Eigentlich müsste ihr klar sein, dass ich das niemals zulassen werde, sagte er sich.
    „Emma, es gibt einiges zu besprechen, nicht wahr?“
    Langsam hob sie den Kopf und versuchte, seiner Miene zu entnehmen, was er meinte. Die aber war so verschlossen wie immer. „Was denn?“
    Er trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch. Sie wollte also wieder ihre Spielchen beginnen. „Wir müssen uns über die Zukunft unterhalten.“
    „Über Ginos Zukunft?“
    „Nicht nur, sondern auch über unsere, deine und meine.“
    Wäre sein Blick nicht so hart und würde seine Stimme nicht so gefährlich ruhig klingen, könnte ich fast auf den Gedanken kommen, dass er mir indirekt einen Antrag macht, dachte Emma spöttisch. Doch es ging natürlich um etwas ganz anderes, das war ihr völlig klar. „Okay, dann fang an“, forderte sie ihn angespannt auf, auf das Schlimmste gefasst. „Wahrscheinlich hast du dir Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen soll.“
    Vincenzo konnte kaum glauben, wie kalt ihre Stimme klang, fast so, als wäre sie ein Roboter oder eine gewiefte Rechtsanwältin. Er sah sie durchdringend an. „Ich möchte, dass Gino hier in Sizilien aufwächst, Emma. Unter keinen Umständen werde ich zulassen, dass er mit dir nach England zurückfliegt, damit musst du dich abfinden. Außerdem habe ich nicht vor, in die Scheidung einzuwilligen.“

12. KAPITEL
    Schockiert blickte Emma ihn an. Seine harten Worte trafen sie zutiefst und brachten sie aus dem seelischen Gleichgewicht. „Aber du hast doch gesagt, beziehungsweise angedeutet, es sei nur ein Kurzbesuch, um Gino Sizilien zu zeigen und ihn deiner Familie vorzustellen.“
    Vincenzo lachte auf. „Und du warst dumm und naiv genug, das zu glauben“, spottete er. „Meinst du wirklich, ich würde meinem Sohn erlauben, nach England und in das Leben, das er dort mit dir führen musste, zurückzukehren? Ich habe ihm gezeigt, wohin er gehört. Auf Sizilien hat er die Zukunft, die ihm als meinem Sohn und Erben zusteht.“
    Ihr war, als hätte er ihr einen Schlag versetzt. „Dann hast du mich also hereingelegt“, stellte sie resigniert fest. „Du willst mir also allen Ernstes verkaufen, dass ich praktisch hier auf der Insel festsitze. Okay, Vincenzo, auch wenn du sagenhaft reich und mächtig bist, musst du dennoch begreifen, dass wir im einundzwanzigsten Jahrhundert leben und du nicht nach Belieben über andere bestimmen kannst. Du kannst mich nicht zwingen hierzubleiben.“
    „Nein? Dann lass es doch darauf ankommen“, forderte er sie auf.
    Plötzlich spürte sie, wie zornig er war, und hielt alarmiert inne. So kam sie nicht weiter. Wenn sie ihn noch wütender machte, hatte sie nicht die geringste Chance, ihn umzustimmen. Ich muss ruhig und besonnen mit ihm verhandeln, mahnte sie sich und deutete ein Lächeln an. „Lass uns vernünftig miteinander reden, Vincenzo. Du kannst nicht einfach …“
    „Doch, das kann ich, Emma“, unterbrach er sie unerbittlich. „Es bleibt dabei, mein Entschluss steht fest. Ich bin allerdings bereit, dir eine Alternative vorzuschlagen.“
    „Eine Alternative?“, wiederholte sie und sah ihn misstrauisch an, als befürchtete sie, er würde das Fünkchen Hoffnung, das er in ihr weckte, sogleich wieder zerstören. „Was
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