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In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers
Autoren: Sharon Kendrick
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wirklich zu glauben.
    „Vincenzo“, schluchzte sie.
    „Schsch …“ Vincenzo drückte sie an sich und hielt sie fest umschlungen, bis sie aufhörte zu beben und die Tränen versiegten. So sanft und zärtlich hatte er noch nie zuvor eine Frau umarmt. Es war die gefühlvollste und innigste Umarmung, mit der er alles ausdrückte, was er für Emma empfand. Die Intensität seiner Gefühle schien ihn zutiefst zu erschüttern.
    Lange standen sie so da, bis sich ihr innerer Aufruhr etwas gelegt hatte und Emma an seinem Hals leise seufzte. Er legte ihr einen Finger unter das Kinn, hob ihren Kopf an und wischte ihr die letzten Tränen weg, die ihr über die leicht geröteten Wangen liefen. Ich werde alles tun, damit sie nie wieder weinen muss, nahm er sich vor.
    Um endgültig einen Strich unter die Vergangenheit zu ziehen, musste jedoch noch einiges geklärt werden. „Ich hätte damals in Rom nicht weglaufen dürfen“, flüsterte Emma. „Als einiges in unserer Ehe schiefgelaufen ist, hätte ich bleiben und versuchen müssen, mit dir zusammen eine Lösung unserer Probleme zu finden. Ich glaube, ich war keine gute Ehefrau.“
    Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. „Wahrscheinlich war alles meine Schuld. Wenn ich mich nach unserer Hochzeit nicht so selbstherrlich und rücksichtslos verhalten hätte, als lebten wir noch im Mittelalter, hätten wir sicher weniger Probleme gehabt“, antwortete er sanft. „Ich war kein guter Ehemann, Emma. Wir haben uns also gegenseitig nichts vorzuwerfen.“
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Dass ihr wunderbarer sizilianischer Macho jemals so etwas zugeben würde, hätte sie nie für möglich gehalten. Obwohl sie sich über sein Eingeständnis freute, musste sie unbedingt noch etwas wissen. „Heißt das, du wirst nie wieder irgendwelche Regeln aufstellen und dann von mir erwarten, dass ich mich stillschweigend und widerspruchslos deinen Anordnungen füge und mich deinem Willen beuge?“, fragte sie mit Unschuldsmiene.
    Lächelnd verschränkte er seine Finger mit ihren. „Das ist eine interessante Frage“, stellte er fest. „Lass uns ins Schlafzimmer gehen und in Ruhe darüber reden, okay?“

EPILOG
    Es sollte eigentlich nur ein Abschiedsessen für Salvatore werden. Für Emma war es jedoch ein ungemein wichtiges Ereignis, denn zum ersten Mal veranstalteten sie und Vincenzo eine Familienfeier. Die ganze Woche war sie von morgens bis abends beschäftigt gewesen und hatte vor lauter Aufregung kaum schlafen können. Sie stellte das Menü zusammen und beriet sich mit Vincenzo, um nichts falsch zu machen. Außerdem suchte sie die Blumen für die Gestecke selbst aus, mit denen die Tische geschmückt werden sollten, die draußen unter den Bäumen aufgestellt waren.
    Salvatore verließ das Weingut, und Vincenzo hatte sich bereit erklärt, die Leitung zu übernehmen. Das bedeutete, er würde mit seiner Familie fortan ständig auf Sizilien leben. Gino war glücklich hier und würde hoffentlich noch einen Bruder oder eine Schwester bekommen.
    „Warum will Salvatore unbedingt weg?“, fragte Emma jetzt ihren Mann, während sie sich kritisch im Spiegel betrachtete. Sie hoffte, dass das elegante grüne Seidenkleid nicht zu auffallend für den Anlass war.
    Vincenzo zuckte die Schultern und sah ihr lächelnd dabei zu, wie sie in die hochhackigen Schuhe schlüpfte. „Er war schon immer ruhelos, carissima . Vielleicht hat er eingesehen, dass es viele Vorteile hat, verheiratet zu sein, und will sich jetzt noch einmal nach Strich und Faden austoben, ehe er eine Sizilianerin zur Frau nimmt.“
    Wenn man den Gerüchten glauben konnte, die im Umlauf waren, war Salvatore kein Kind von Traurigkeit. Emma zog die Augenbrauen hoch, als sie Vincenzo die Hände auf die Schultern legte und sein Jackett glatt strich. Ihr war bewusst, wie überflüssig diese Geste war, aber sie berührte ihn gern. Neuerdings verbrachten sie viel Zeit zusammen und unterhielten sich oft und lange über alles Mögliche. Seitdem zwischen ihnen alles geklärt war, alle Missverständnisse ausgeräumt waren und sie sich ihre Liebe gestanden hatten, gingen sie freier und liebevoller miteinander um. Und sie zeigten einander ihre Gefühle.
    „Wir sollten gehen“, schlug sie widerstrebend vor. „In einer Stunde treffen unsere Gäste ein, und es gibt noch viel zu tun. Außerdem möchte ich Carmela Gino abnehmen.“
    „Mein Schatz, du weißt genau, dass alles fertig ist. Carmela würde unseren Sohn liebend gern mit nach Hause nehmen, wenn
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