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In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers
Autoren: Sharon Kendrick
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für eine?“
    Teilnahmslos ließ er den Blick über ihr blasses Gesicht gleiten. „Dass wir zusammenbleiben und unseren Sohn sowie alle anderen Kinder, die wir noch bekommen, gemeinsam großziehen.“
    Sollte das ein schlechter Scherz sein? Nein, wahrscheinlich nicht, denn seine entschlossene Miene verriet, dass er es ernst meinte. Dennoch, seine Worte klangen so kalt … „Warum wärst du dazu bereit?“, fragte sie leise.
    „Kannst du dir das nicht denken? Ich würde mich niemals damit begnügen, im Leben meines Sohnes nur die Rolle eines Teilzeitvaters zu spielen. Außerdem würde ich nie dulden, dass ein Fremder meinen Sohn großzieht oder irgendeinen Einfluss auf ihn ausübt. Und ehe du jetzt wieder einwendest, es würde in deinem Leben keinen anderen Mann geben, mag das ja für den Moment stimmen.“ Er bemühte sich, den Anflug von Eifersucht zu unterdrücken, der ihn auf einmal überkam. „Doch früher oder später wird es einen anderen Mann geben, das ist völlig klar. Eine so schöne Frau wie du bleibt nicht lange allein, Emma.“
    Die Bemerkung verletzte sie genauso tief wie alles andere, was er ihr an den Kopf geworfen hatte. Was war er doch für ein dummer, begriffsstutziger Mensch, wenn er wirklich annahm, sie würde jemals einen anderen Mann auch nur anschauen, nachdem sie mit ihm zusammen gewesen war. Das würde sie ihm natürlich nicht verraten, denn er war auch so schon viel zu sehr von sich überzeugt. Im Übrigen würde er es ihr sowieso nicht glauben, jedenfalls nicht in der derzeitigen Stimmung.
    „Du bist grausam“, erwiderte sie deshalb nur und stand auf.
    „So? Findest du?“ Er erhob sich auch und ging um den Tisch herum auf sie zu. „Das scheint dir ja zu gefallen, Emma, oder irre ich mich da? Du solltest endlich zugeben, dass dich eine gewisse Härte erregt. Es ist doch sinnlos, immer so zu tun, als würdest du es abstoßend finden.“
    Das darf doch nicht wahr sein, dachte sie fassungslos und bestürzt. „Fass mich nicht an!“, fuhr sie ihn ärgerlich an.
    „Wenn du mir versicherst, dass du es ernst meinst, halte ich mich vielleicht zurück“, entgegnete er spöttisch, während er sie in die Arme nahm. „Wenn ich es mir allerdings recht überlege …“
    Ihr halbherziger Protest war nicht von langer Dauer. Schon nach wenigen Sekunden schmiegte sie sich an ihn, und als er den Kopf senkte, um die Lippen über ihre gleiten zu lassen, gestand sie sich ein, dass sie ihre Reaktion auf ihn nicht unter Kontrolle hatte. Sie spürte seinen warmen Atem auf der Haut, und seine Nähe betörte ihre Sinne.
    „Denk doch wenigstens über meinen Vorschlag nach, Emma. Wäre es wirklich so schlimm, für immer hierzubleiben?“
    Sie fühlten sich körperlich zueinander hingezogen, das war alles, was sie verband. Sekundenlang schloss Emma die Augen. Er durfte nie erfahren, wie sehr sie sich nach seiner Liebe sehnte. Obwohl er sie wie einen Gegenstand behandelte, mit dem er nach Belieben verfahren konnte, brachte sie es nicht über sich, sich von ihm zu lösen. Offenbar war er der Meinung, sie sei sein Eigentum.
    Doch selbst wenn sie sich wehrte, würde ihr das kaum etwas nützen. Er würde sie geschickt verführen, und sie würde in seinen Armen dahinschmelzen. „Vincenzo …“
    „Denk darüber nach“, wiederholte er rau. „Wir passen gut zusammen und ergänzen uns im Bett perfekt. Das können nicht viele Paare von sich behaupten.“
    Andere lieben sich aber, und das ist viel mehr wert, überlegte sie wehmütig.
    „Habe ich überhaupt eine Wahl?“, flüsterte sie und sah ihm in die Augen. „Ich bezweifle es. Du setzt dich rücksichtslos über meine Wünsche hinweg, so war es schon immer.“
    „Natürlich hast du eine Wahl. Du bist durchaus in der Lage zu entscheiden, wie du leben willst“, wandte er ein. „Du kannst so tun, als wärst du gezwungenermaßen hier, und dich in eine Opferrolle hineinsteigern.“ Nachdenklich zeichnete er mit dem Finger die Linie ihres Kinns nach. „Du kannst aber auch das Beste aus der Situation machen. Immerhin haben wir Gino, wir sind gesund und besitzen genug Geld, um uns nicht einschränken zu müssen.“
    Was für eine Untertreibung angesichts des unermesslichen Reichtums der Cardinis! Die Aussicht, eine Ehe ohne Liebe zu führen, gefiel ihr nicht, dennoch blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als seinem Vorschlag zuzustimmen. Da sie die Ausbildung abgebrochen hatte, fand sie sowieso keine gut bezahlte Arbeit. Woher sollte sie also die Mittel nehmen,
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