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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals
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erst zum Turm gegangen.“ Er blieb vor ihr stehen.
    „Schon möglich. Aber dann hätte Alasdair mir irgendwo anders aufgelauert. Und dir auch. Es war nur eine Frage der Zeit.“
    „Wenn ich nur daran denke, was du in diesem Loch hast durchmachen müssen.“
    „Ich denke ganz bewusst nicht daran.“ Sie sah an ihm vorbei, weil sie es nicht ertrug, ihn anzuschauen. Ihr Blick fiel auf Hollyhock, der sich der Länge nach auf einem Sessel ausgestreckt hatte und wohlig döste. Er schien so sehr in seiner Zufriedenheit aufzugehen, dass er bei ihrem Eintreten nicht einmal mit dem Schwanz gewedelt hatte. „Du musst diesen Hund trainieren, Iain. Ich werde nicht mehr hier sein, um es zu übernehmen.“
    „Hollyhock wird für den Rest seines Lebens alles bekommen, was er will. Ich bin sein williger Sklave. Er war es, der dich gefunden hat.“
    „Hollyhock?“
    Der Hund ließ sich nun doch dazu herab, ihre Anwesenheit mit einem Schwanzklopfen zu registrieren. Dann ließ er sich vom Sessel gleiten und trottete zum Zimmer hinaus, vermutlich auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen, um ungestört schlafen zu können – oder vielleicht noch eine Scheibe Roastbeef zu ergattern.
    „Sein Bellen hat mich zu dir geführt“, sagte Iain. „Er muss dich gehört haben, als ich dich nicht hören konnte.“
    Billies Blick traf auf seinen. „Dann muss ich euch beiden danken. Ich werde ihm einen original amerikanischen Büffelknochen schicken.“
    „Ich wäre morgen zu dir gekommen. Das hatte ich bereits fest eingeplant. Vorher ging es nicht. Ich darf nicht Auto fahren, bevor diese Schwindelanfälle aufhören.“
    „Schwindelanfälle? Solltest du dann überhaupt aufstehen?“
    „Mir geht es gut.“
    „Wieso wolltest du morgen zu mir kommen?“
    „Um das hier zu tun.“ Sanft strich er ihr übers Haar. Sie wollte zurückweichen, doch er umfasste ihr Gesicht und hielt sie fest. Er beugte den Kopf. Sie schloss die Augen, weil sie die Zweifel in seinem Blick nicht sehen wollte. „Öffne deine Augen“, sagte er leise.
    Sie gehorchte, und in seinem Blick erkannte sie nur Verlangen. Der leichte Druck seiner Lippen auf ihren war so alt wie die Liebe selbst und so neu wie ein unverbrauchtes Versprechen. Er lockte sie, sich ihm zu öffnen, behutsam und zärtlich.
    Stattdessen löste sie sich von ihm. „Wir wissen doch schon, dass wir gut darin sind. Brauchst du noch eine weitere Bestätigung?“
    „Ich brauche dich.“
    Ihr Herz begann unkontrolliert zu pochen. „Ich kann so nicht weitermachen, Iain. Ich wäre fast gestorben, und du auch. Aber das hat nichts geändert. Du willst mich nicht länger in deinem Leben als ein paar Nächte. Ich muss gehen, bevor mein Herz in tausend Fetzen zerrissen wird.“
    „Bleib bei mir.“
    „Hast du auch nur ein Wort von dem gehört, was ich gesagt habe?“
    „Ich habe den Test machen lassen.“
    Es dauerte einen Moment, bevor sie verstand. Dann wurde ihr klar, was er damit meinte. „Den Gentest?“
    Er nahm ihre beiden Hände, hielt sie in seinen. „Aye.“
    Sie brachte kein Wort hervor. Gefühle und Gedanken verschlangen sich, webten sich zu einer Form zusammen, die sie nicht klar erkennen konnte. Dann sprang das Muster, das ganze Bild, sie geradezu an.
    Und sie wusste, dass sie niemals zusammen sein konnten.
    Sie zog ihre Hände zurück. „Ich verstehe.“
    „Tust du das wirklich?“
    „Ja. Du hast das Resultat abgewartet, um deine Entscheidung zu treffen. Kopf, du bist frei, um mich zu lieben. Zahl, und du wirst den Rest deines Lebens allein verbringen.“
    „Wäre das denn so falsch?“
    „Und ob! Ich freue mich, dass es gute Nachrichten sind. Ich bin glücklich darüber, mehr, als du dir vorstellen kannst. Aber Iain, du hast nie herausgefunden, was du eigentlich über mich wissen müsstest. Ich habe dich geliebt, und was immer die Zukunft für uns bereitgehalten hätte, mit dir zusammen hätte ich mich allem gestellt. Ich brauche kein Attest von deinem Arzt. Vielleicht sind es diesmal gute Neuigkeiten, doch was ist beim nächsten Mal? Es gibt Hunderte von Krankheiten, die dich jederzeit niederstrecken können. Und was ist mit mir? Kann ich nur mit einer Garantie zu dir kommen?“
    „Billie …“
    Er sprach ihren Namen mit solcher Zärtlichkeit aus, dass sie fast schwach geworden wäre. Doch sie stählte sich, um fortzufahren: „Ich habe nie eine Garantie verlangt, dass unsere Zukunft perfekt sein muss. Ich habe dich auch ohne diese Garantie geliebt. Aber du hast mich nie genug
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