Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden
Autoren: Emily McKay
Vom Netzwerk:
… Die Wahrheit war: Er hatte einfach zuschlagen müssen. Als er gesehen hatte, wie dieser Simon Kitty hatte küssen wollen, waren bei ihm die Sicherungen durchgebrannt.
    All die Gefühle dieser Woche – Angst, Sehnsucht und Enttäuschung – hatten sich in plötzlicher blinder Wut entladen.
    „Ich frage dich noch einmal: Hast du mir irgendetwas zu sagen?“
    „Ich möchte nicht darüber reden.“
    „Was soll das heißen, zum Teufel?“, rief sie und sah ihn an. „Von allen blöden …“
    „Ich weiß. Sei einfach still.“ Ford sah ihr ins Gesicht. „Glaubst du, ich weiß nicht selbst, dass das dumm war? Verdammt, ich bin zweiunddreißig und damit alt genug, um einen Fehler einzusehen. Im Grunde weiß ich, dass ich einen Mann nicht schlagen darf, nur weil er meine Frau küsst.“
    Wortlos sah Kitty ihn an. Sie wirkte, als ob sie davonlaufen wollte, was natürlich im Taxi nicht ging. Da sie weiterhin schwieg, sprach Ford weiter. „Ich bin kein Trottel, auch wenn es vielleicht manchmal danach aussieht. Ich verstehe nicht, was in mich gefahren ist. Normalerweise prügle ich mich nicht. Als wir Kinder waren, sind Jonathon und Matt keiner Rauferei aus dem Weg gegangen. Ich habe Probleme von Anfang an durch Reden gelöst. Eigentlich bin ich zu klug, um mich zu schlagen.“
    Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Es ist einfach so, dass du nie gekannte Eigenschaften an mir zutage förderst – allerdings nicht immer die besten …“
    „Sonst hast du nichts zu sagen?“, fragte sie mit zusammengekniffenen Augen.
    „Was willst du denn noch hören?“
    „Nichts. Gar nichts“, antwortete sie, beugte sich nach vorne und klopfte an die Glasscheibe zwischen Fahrgastteil und Chauffeur. „Halten Sie bitte da vorne an.“
    „Lass das, Kitty. Von hier sind es mindestens zwanzig Minuten bis zu deiner Wohnung. Du kannst doch hier nicht einfach aussteigen.“
    „Das habe ich auch nicht vor. Du steigst aus!“

11. KAPITEL
    Als Kitty Ford nachschaute, wie er das Taxi verließ, krampfte sich ihr der Magen zusammen. Wenn es nicht noch zu früh dafür gewesen wäre, hätte sie geglaubt, dass das Baby ihr einen Tritt in den Magen verpasst hatte.
    Sie hatte Ford eine goldene Brücke gebaut, damit er ihr seine Liebe gestehen konnte. Und alles, was er herausgebracht hatte, war etwas wie Du förderst nie gekannte Eigenschaften an mir zutage – leider nicht immer die besten.
    Kein Ich liebe dich. Nicht einmal Ich ertrage es nicht, wenn ein anderer Mann dich berührt. Sie wäre bereits mit einem schlichten Ich war eifersüchtig zufrieden gewesen. Aber nein. Nichts von alldem hatte er gesagt!
    Sie seufzte. Was hätte sie auf sein Du förderst nie gekannte Eigenschaften an mir zutage erwidern sollten? Etwas wie Gern geschehen! Freut mich, dass ich helfen konnte ?
    Simon hatte sich geirrt. Ford liebte sie nicht. Aber sie liebte ihn.
    Erst als sie im Taxi nebeneinandergesessen hatten und ihr Herz bis zum Hals geklopft hatte, war ihr das endgültig klar geworden. Sehnsüchtig hatte sie darauf gewartet, dass er sich erklären würde …
    Als er dann diese dumme Antwort gegeben hatte, hatte sie einsehen müssen, dass sie sich die ganze Zeit etwas vorgemacht hatte. – Ihre Gefühle für ihn hatten nichts Beliebiges – er hatte die Macht, ihr Herz zu brechen.
    Wie sollte sie ihn jemals wiedersehen? Auf jeden Fall durfte sie sich nicht noch mehr in ihn verlieben.
    Deshalb brauchte sie Abstand. Und Zeit. Normalerweise war es nicht Kittys Art zu kneifen, aber sie kannte Ford: Er würde sie nicht zur Ruhe kommen lassen. Also musste sie sich von ihm fernhalten …
    Als kurz darauf das Taxi vor ihrer Wohnung hielt, fragte sie den Fahrer: „Können Sie bitte warten? Ich bin in ein paar Minuten wieder da.“
    In Windeseile packte sie ihre Tasche und stieg wieder in das Taxi. Natürlich war es nicht ideal, gerade jetzt zu verschwinden, da der Vertrag mit FMJ noch immer nicht unter Dach und Fach war.
    Doch Kitty hatte keine Wahl. Immer hatte sie gedacht, nichts würde für sie schwerer sein als der Verlust von Biedermann’s. Sie hatte sich getäuscht: Ford zu verlieren war noch schlimmer.
    Am nächsten Morgen sah Ford schon etwas klarer, und er wollte dringend mit Kitty reden. Nur war die nirgends zu finden – weder bei der Arbeit, noch zu Hause. Und auch in keinem der Wellnessstudios, die Ford angerufen hatte.
    Schließlich beschloss er, mit dem Menschen zu sprechen, den er eigentlich am wenigsten treffen wollte: mit Simon Durant.
    Als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher