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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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übersprungen haben und gleich zu den Flitterwochen übergegangen sind. Nicht dass ich mich darüber beschwere. Es waren sehr hübsche Flitterwochen. Aber das Werben fehlt trotzdem.«
    »Das Werben«, wiederholte sie, unsicher, worauf er hinauswollte.
    »Zusammen ausgehen, einander besser kennen lernen, Blumen und Pralinen, sich schick machen, Essen und ins Kino gehen, all diese Dinge. Ich möchte nicht, dass wir auf all das verzichten.«
    »Nein?«
    »Cassandra, nur falls du es noch nicht gemerkt haben solltest, ich bin verliebt in dich.« Er hielt inne und senkte den Kopf, als überkomme ihn mit einem Mal die Schüchternheit. »Ich bin völlig verrückt nach dir.«
    »Wirklich?«
    Wieder lachte er. »Ja.«
    Er schien es zu genießen, die Worte auszusprechen, und für den Bruchteil einer Sekunde stieg Panik in ihr auf, bei der Vorstellung, es ebenfalls zu sagen. Es zu denken war eine Sache, es laut zuzugeben, eine ganz andere. Wenn es erst einmal ausgesprochen war, ließ es sich nicht mehr zurücknehmen. Aber wenn sie es nicht sagte, würde sie damit vielleicht seine Gefühle verletzen. Oder er würde seine eigenen Worte zurücknehmen. »Hector.«
    »Ja?«
    Hector . Es war das einzige Wort, das sie im Sinn hatte, das einzige, das über ihre Lippen kommen wollte. Mit hämmerndem Herzen schlang sie ihm die Arme um die Taille und legte ihr Gesicht an seine Brust. »Hector«, murmelte sie in sein Hemd. Sie sog tief seinen Duft ein, das warme Aroma aus Rasierwasser und Schweiß. Sie wollte nicht ausatmen, sondern
seinen Geruch am liebsten für immer in sich aufnehmen. Er wollte sie, wollte ihr den Hof machen, sie umgarnen, für sich gewinnen, und sie wollte es ihm gestatten. Es würde nicht ausreichen, ihm jetzt zu sagen, dass sie ihn liebte. Sie würde es einfach tun.

SPÄTER
    »Die Erde ist rund. Und der Ort, der wie das Ende der Welt aussieht, ist vielleicht nur der Anfang.«
    Ivy Baker Priest

51
    Von der Rampe vor dem Laden aus sah Cassandra, wie der alte Mr. Willis in seinen Cadillac stieg. Er sah fast genauso aus wie der von Harry Jack, nur war seiner in Silber. Was hatten alte Männer nur immer mit Cadillacs? Er ließ den Motor an und fuhr los, ehe er hupte und winkte. Sie winkte zurück, dann schloss sie die Augen und genoss die Brise, die Sonne auf ihrer Haut, den Salzgeruch in der Luft. Es war noch immer warm genug, um im Meer zu schwimmen und in Shorts herumzulaufen, auch wenn der Herbst nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Der Herbst, eine betriebsame Zeit, hatte Chester gesagt. Seebarben, Blaubarsche, alle möglichen Fischarten, die in großen Schwärmen umherzogen, aufmerksam darauf bedacht, ihr Ziel zu erreichen. Nur sie nicht.
    Als sie gesehen hatte, dass der Pier nach dem Hurrikan noch stand, hatte etwas in ihr gewusst, dass sie nirgendwohin gehen würde. Ihre Unterredung mit Hector am Vorabend besiegelte ihren Entschluss. Er liebte sie. Und sie liebte ihn. Allein bei dem Gedanken wäre sie am liebsten wie ein aufgeregtes Kind zu Weihnachten herumgesprungen.
    Was den Iron Steamer Pier betraf - wenn ein Hurrikan ihn nicht zerstören konnte, wollte sie verdammt sein, wenn
es eine Horde Immobilienhaie schaffte. Niemand konnte sagen, wie lange Mr. Willis es noch schaffen würde, aber er hatte sich zumindest bereit erklärt, ihnen eine Chance zu geben, der Gute.
    Sie ging hinein, kam kurz darauf wieder raus und trat zum Picknicktisch, wo Hazel und Chester warteten. Sie sahen so reizend aus, wie sie zusammen dort saßen, er mindestens einen Kopf größer als sie.
    »Und?«, fragte Hazel.
    Cassandra reckte die Daumen. »Er hat gesagt, die einzige Möglichkeit sei, es Jahr um Jahr anzugehen, je nachdem ob seine Gesundheit mitspielt oder nicht. Er kann uns aber nichts Schriftliches geben.«
    »Harold Willis’ Handschlag ist allemal mehr wert als ein Dokument von vielen anderen Leuten«, bemerkte Chester. »Ich bin hochzufrieden.«
    »Also, was machen wir jetzt?«, wollte Hazel wissen.
    »Zusehen, dass wir möglichst viel Geld verdienen.« Cassandra setzte sich ihnen gegenüber hin und sah sich die Notizen an, die sie sich auf einem gelben Block gemacht hatte.
    Chester legte die Arme auf den Tisch. »Wir sind vielleicht nicht so schick und strahlend wie die anderen Piers, aber ich bin überzeugt, dass die Fische hier besser beißen. Das ist ein Pluspunkt für uns.«
    »Was ist mit Videospielen?«, fragte Hazel.
    »Nein!«, riefen Cassandra und Chester wie aus einem Munde.
    »Ich hasse solche Dinge«,
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