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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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Zwar kannte Logan diese Wölfe hier nicht, doch ihnen haftete eindeutig die Note seines Rudels und dessen Anführers an. Leise knurrend rannte Logan weiter.
    Nadia war so lange gelaufen, dass sie kurz vor dem Zusammenbruch stehen musste. Angetrieben von seinem Rudelführerinstinkt, zu finden und zu schützen, hetzte Logan bergan.
    Den Feuerschein sah er früh genug, um sich lautlos anzuschleichen. Vier Männer standen um ein Lagerfeuer und tranken Kaffee. Einem von ihnen hing ein gesichertes Gewehr über den Arm. Typische Jäger, auf den ersten Blick, nur dass drei von ihnen Werwölfe waren.
    Weder der Mensch noch die Wölfe kamen Logan bekannt vor, allerdings roch er, dass sie mit Matt zusammen gewesen waren. Also, wo steckte Matt?
    Der Mensch, der das Gewehr bei sich trug, gebärdete sich wie ihr Anführer – besser gesagt, wie ihr Wanderführer. Logan entging jedoch nicht, dass er nervös war.
    Auf dem Bauch kriechend näherte Logan sich der Gruppe. Ein Motorrad parkte gleich außerhalb des Kreises, der vom Feuer erhellt war.
    »Verflucht kalt hier draußen«, stellte ein Werwolf fest. Das Feuer knackte sehr viel lauter, als die Männer sprachen, aber Logan hatte ein gutes Gehör.
    Der Mensch kicherte. »Ihr könnt ja jederzeit wieder in euren Pelz wechseln.«
    Als ihn alle drei Werwölfe stumm ansahen, war der Mann sofort still.
    Einer der Wölfe lief unruhig auf und ab. »Wer sagt uns, dass die Schlampe nicht abhaut, während wir uns hier die Ärsche wärmen?«
    »Keiner entkommt meinen Netzen«, entgegnete der Mann. »Sie sind mit Zaubern von einer weißen Hexe gesichert. Darin bleibt sie, bis wir bereit sind.«
    Einer der Werwölfe fasste sich an den Schritt. »Ich bin jetzt bereit.«
    Ein anderer lachte. »Lass sie erst einmal wieder zu Puste kommen! Es macht viel mehr Spaß, wenn sie sich wehren.«
    Ein Knurren stieg in Logans Kehle auf, und er musste sich beherrschen, um nicht sofort anzugreifen, denn der Wolf in ihm verlangte nach dem Blut dieser Mistkerle.
    Er war stärker als jeder einzelne der Wölfe, denn Beta-Wölfe wurden auf Kraft und Masse gezüchtet. Aber er müsste es gegen alle gleichzeitig aufnehmen, und einer von ihnen könnte ihm entwischen und Nadia etwas antun.
    Deshalb schluckte er seine Wut herunter und umkreiste das Lager. Hinter dem Motorrad duckte er sich und nahm wieder seine menschliche Gestalt an.
    Als Mensch konnte er sich nicht so lautlos bewegen, doch solange er auf Händen und Knien blieb, schirmte die Maschine ihn ab. Zudem standen die vier dicht genug am Feuer, so dass sie zu geblendet waren, um etwas in der umgebenden Dunkelheit zu erkennen. Was für Idioten!
    Logan wusste, welche Kabel er herausreißen musste, damit der Motor nicht mehr ansprang. Die Benzinleitung zu zerschneiden, wäre reizvoll gewesen, aber die Maschine parkte zu nahe am Feuer und könnte den ganzen Wald in Brand setzen.
    Mit den Kabeln schlich er in den Schutz der Bäume zurück, wo er die Teile auf der Erde verstreute, ehe er wieder in seine Wolfsgestalt schlüpfte. Mit der Nase über dem Boden folgte er Nadias Spur.
    Er fand sie ein Stück weiter oben auf dem Hügelkamm. In ihrer Menschengestalt kauerte sie unter einem Netz, das buchstäblich nach Magie stank.
    Ihr dunkles Haar und ihre großen dunklen Augen sollten sie schön erscheinen lassen, doch im Moment sah sie nur ängstlich und müde aus. Vor sechs Monaten war Nadia beängstigend hager gewesen; heute hingegen hatte sie sehr hübsche Kurven, die umso mehr auffielen, als sie vollkommen nackt war. Das Netz schmiegte sich an ihre schöne Figur wie ein bizarres Designerkleid.
    Der Wolf in ihm sträubte sich, dem Menschen Logan wieder die Kontrolle zu überlassen. Er war maßlos wütend, wollte retten und morden, und vor allem wollte er dieses Gefühl nicht aufgeben. Aber Logan zwang seine Glieder zurück in die Menschenform, was schmerzhaft war, denn der Wolf kämpfte gegen die Verwandlung.
    Sobald er wieder ein Mann war, näherte er sich Nadia, so dass sie ihn sehen konnte. »Logan«, flüsterte sie, »den Göttern sei Dank!«

Kapitel 4
    L ogan griff nach dem Netz, riss seine Hand jedoch sogleich zurück. Der Mensch musste es mit Silber verwoben haben – um die Werwölfe davon abzuhalten, Nadia vorzeitig in Stücke zu reißen?
    »Geht es dir gut?«, fragte er, während er nach einem losen Faden suchte.
    »Ich bin erledigt, am Verhungern und habe Angst«, antwortete sie und sah trotzig zu ihm auf. »Aber sonst geht es mir bestens.«
    Logan
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