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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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sie nicht vor Erschöpfung tot umfallen ließen, denn das würde ihnen den Spaß verderben. Wenn sie sich hinlegte und starb, konnten sie ihr schließlich nichts mehr tun.
    Sie hörte sie kommen, die Werwölfe, die auf allen Vieren liefen, gefolgt von einem Menschen auf einem Geländemotorrad, dessen Scheinwerfer durch die Bäume strahlte. Sie genossen es, dass Nadia ihnen falsche Fährten auslegte, Kreise lief, und wann immer sie ihre Fährte wiederfanden, stießen sie Triumphgeheul aus. Nun aber wollten sie sie nur noch fangen, keine Spiele mehr.
    Dass sie es geschafft hatte, Logan anzurufen, war unglaubliches Glück gewesen. Nadia war aus dem Wald gestürmt und fand mitten auf einem verlotterten Parkplatz eine Tankstelle mit zwei beleuchteten Telefonzellen, ihr zugewandt wie Freunde.
    Sie hatte sich am Waldrand entlanggeschlichen und in ihre menschliche Gestalt verwandelt, ehe sie sich vorsichtig näherte. Natürlich war sie nackt und musste hoffen, dass niemand um die Gebäudeecke kam und sie sah. Aber der Parkplatz war verlassen, und das einzige Lebenszeichen war das leise Brummen der Eismaschinen neben dem Haus gewesen.
    Ihre Finger zitterten, als sie erst ihre Telefonkartennummer eingab, dann die von Logans Handy. Dreimal musste sie es versuchen, weil es so viele Zahlen waren und sie dauernd eine vergaß, so dass sie wieder von vorn anfangen musste.
    Sie hatte Logan nie erzählt, dass sie sich seine Nummer gemerkt hatte. Die wenigen Male, die sie sich gesehen hatten, seit er sie im Krankenhaus befragte, hatten sie sich auf harmlose Themen beschränkt, die sie beide interessierten – Motorräder, Filme, Musik, Fernsehserien. Welchen Grund hätten sie, sich die Telefonnummer des anderen zu merken? Dennoch dachte Nadia oft daran, ihn anzurufen. Täglich, um genau zu sein. Sie hatte den Werwolf einfach nie vergessen können, dessen sandbraune Augen so voller Mitgefühl für eine verwundete Dämonin gewesen waren.
    Als Logans tiefe Stimme in ihr Ohr gedrungen war, war sie viel zu froh gewesen.
    Sie kamen. Nadia rang nach Luft, krabbelte einen weiteren Hügel hinauf und rannte los, kaum dass sie den Kamm erreicht hatte. Mehrmals stolperte sie, rappelte sich wieder auf, aber sie wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie vor lauter Entkräftung nicht mehr hochkäme. Und dann hätten sie sie.
    Sie raffte ihre letzte Kraft zusammen und stürzte vorwärts, als sie auch schon das Heulen der Wölfe hörte, die über den Hügelkamm kamen und ihr nachsetzten.

Kapitel 3
    U nweit von dem Supermarkt mit Tankstelle fand Logan ein Motel, eingeschossig und heruntergekommen, wo wenige Pick-ups vor den blaugestrichenen Türen standen. Die übermüdet wirkende Frau an der Rezeption nannte ihm den Zimmerpreis und reichte ihm einen Schlüssel.
    Er parkte sein Motorrad vor dem Zimmer Nummer fünf und warf seine Satteltasche nebst der Plastiktüte mit seinen Einkäufen auf das durchgelegene Bett. Dann schloss er die Tür von innen, klappte alle Jalousien zu und schob einen Stuhl gegen die Jalousie an der Tür, um den Spalt zwischen ihr und der Wand zu schließen.
    Aus Gewohnheit suchte Logan das Zimmer nach magischen wie technischen Wanzen ab. Erst als er sicher war, dass es hier weder das eine noch das andere gab, öffnete er seinen Rucksack, zog die Jacke aus und überprüfte die Waffen, die er bei sich hatte.
    Er legte seine Neun-Millimeter-Dienstwaffe auf das Bett und die Ersatzmagazine daneben. In einem Target-Markt auf dem Weg aus L.A. hatte er sich eine dicke fleecegefütterte Jacke gekauft, weil er wusste, dass er seine Jagd in den Bergen beginnen musste. Auch jetzt, im März, konnte man hier oben noch in einen Schneesturm geraten.
    Neben die Waffe legte er das Messer, das seine Partnerin Samantha ihm geschenkt hatte, nachdem sie den Polizeidienst quittiert hatte. Wie sie gesagt hatte, sorgte sie sich um Logan, und die Klinge, die von einer Lufthexe namens Leda mit einem Zauber versehen worden war, würde ihm gegen Dämonen und andere helfen, denen mit konventionellen Waffen nicht beizukommen war. Samantha war ein Schatz, auch wenn sie heute als Königin ihres Dämonen-Clans herrschte.
    Matriarchin,
hatte sie ihn korrigiert.
Nur eingebildete Dämonen aus der tieferen Hölle machen auf königlich.
    Logan hatte noch eine weitere Waffe dabei, einen 45 er-Colt, von dem er nie jemandem beim Los Angeles Police Department etwas gesagt hatte. Er hatte den Revolver auch noch nie für etwas anderes als Zielschießen
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