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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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war ein Fehler«, antwortete der Gott gelassen, ohne eine Spur von Reue.
    Früher hätte Dave eine Entschuldigung verlangt, aber seit ein paar Monaten, seit er die Göttin Sekhmet kennenlernen durfte, wusste er, wie unsinnig es war, irgendetwas von den Göttern zu fordern. »Dann können wir gehen?«
    »Ja.«
    Dave traute ihm nicht. »Aber?«
    Poseidons Lächeln machte Dave noch skeptischer. »Jenna möchte nicht gehen.«
    »Was?!«
    »Sie wünscht, ihre Schwester zu retten.«
    »Sarah ist tot!«
    »Sarah starb durch Magie. Ich habe Jenna die Chance gegeben, ihre Schwester zurückzuholen. Falls es ihr gelingt, schicke ich beide wieder zurück in das Leben, das sie gehabt hätten, wäre Sarah nie entführt worden.«
    Das bedeutete, dass Jennas Leben nach Sarahs Verschwinden – der Teil ihres Lebens, in dem er vorkam – nie stattgefunden hätte. »Dann wird sie sich nicht an mich erinnern.«
    »Nein«, bestätigte Poseidon, »ebenso wenig, wie du dich in der veränderten Realität an sie erinnern wirst.«
    Die Worte trafen ihn wie ein Dolchstoß, und er musste seinen Schmerz verdrängen, um noch eine Frage zu stellen. »Du sagtest, ›falls es ihr gelingt‹. Was geschieht, wenn sie es nicht schafft?«
    »In diesem Fall hat sie mir ihre Seele versprochen.«
    »Nein!«, schrie Dave voller Angst. Der Preis war viel zu hoch. »Lass mich es tun, was immer es auch sein mag!« Er atmete tief durch. »Wenn ich versage, kannst du meine Seele haben.«
    »Du liebst sie so sehr, dass du ihren Platz einnehmen würdest, obwohl es deinen Tod bedeuten könnte?«
    Dave zögerte keine Sekunde. »Ja.«
    »Wie überaus edelmütig!« Nur klangen die Worte verächtlich, nicht wie ein Lob. »Ich frage mich«, fuhr Poseidon nachdenklich fort und streichelte sich den Bart, »ob du sie genug liebst, um nichts zu tun.«
    »Wie?«
    »Wenn du es wünschst, schicke ich Jenna und dich sofort in euer Leben zurück.«
    Dave öffnete den Mund, schloss ihn jedoch gleich wieder. Irgendetwas hatte er übersehen. »Was wäre mit Sarah?«
    Poseidon schüttelte den Kopf. »Das Angebot gilt nur für dich und Jenna.«
    Das war der Haken. Sollte Dave ihn bitten, sie nach Hause zu bringen, dann wäre es kein böser Dschinn, der Jenna ihre Schwester raubte. Dave wäre schuld. Und er war vollkommen sicher, sollte er das tun, würde sie ihn am Ende hassen. Er holte tief Luft. »Du sagtest, ich hätte eine Wahl.«
    Poseidon lächelte. »Ich kann dich allein zurückschicken.«
    Eine teuflische Wahl, dachte Dave verbittert. Er wollte auf den Gott und jeden anderen losgehen, der sich zwischen ihn und Jenna stellte.
    »Du musst dich jetzt entscheiden.«
    Das Happy End mit Jenna, das er sich wünschte, war ihm so oder so nicht beschert, aber eine Option erlaubte Jenna, es ohne ihn zu finden. »Schick mich nach Hause – nur mich!«
    Noch ehe er das letzte Wort ausgesprochen hatte, stand er in seinem und Nicks Wohnzimmer, wo er fortan versuchen müsste, die Frau nicht zu vergessen, die er liebte. Er hatte ihr Held sein, für sie kämpfen, sie retten, sie beschützen wollen. Stattdessen hatte er sie im Stich gelassen, und dafür verachtete er sich.
    Angespornt von seiner Wut, befreite er seinen Geist und ließ ihn aufsteigen, vorbei am Geisterreich ins Traumreich. Dort waren keine Barrieren mehr, die seine Gedanken hinderten, Nick zu finden. Er rief nach seinem Freund.
    »Nick, ich brauche deine Hilfe!«
    Lange musste er nicht warten, bis Nick und Darius gemeinsam vor ihm erschienen.
    »Was ist los?«, fragte Nick hörbar besorgt.
    »Es geht um Jenna. Er hat sie.«
    »Wer?«, fragte Darius.
    »Poseidon.« So schnell er konnte, erzählte er ihnen alles, was passiert war. »Ich weiß nicht, wie ich sie retten kann«, gestand er schließlich. »Und ich will sie nicht verlieren, schon gar nicht vergessen. Ich liebe sie.«
    Falls diese Nachricht Nick überraschte, zeigte er es nicht. Er wandte sich zu Darius. »Poseidon ist ein Gott. Denkst du, deine Mutter kann uns helfen?«
    Darius zuckte mit den Schultern. »Mutter!«, rief er.
    Fast sofort tauchte Sekhmet vor ihnen auf. Sie lächelte, als sie Dave sah, und er bemühte sich, ihr Lächeln zu erwidern. Er hatte Sekhmet immer gemocht und hoffte, sie mochte ihn genug, um ihm zu helfen.
    Sekhmets Züge verfinsterten sich, als Darius ihr erklärte, worum es ging. »Und deshalb dachten wir, dass du vielleicht mit ihm reden kannst, von Göttin zu Gott, du weißt schon.«
    »Tut mir leid, Dave«, antwortete sie. »Ehrlich, aber
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