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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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und erzeugte Abertausende Blasen im Wasser. Als sie sich klärten, war Poseidon fort und Jenna allein.
    Über sich nahm sie ein goldenes Funkeln wahr, und als sie genauer hinsah, erkannte sie eine goldene Kugel, die zu ihr herabschwebte.
    Die Seele ihrer Schwester war blassblau gewesen, so dass Jenna, schon bevor sie die Kugel fing, wusste, dass es nicht Sarahs war. Angewidert von der bösartigen Essenz dieser Seele, ließ Jenna die Kugel auf den Meeresboden fallen, wo der Sand sie verschluckte.
    Ihr blieb keine Zeit, sich zu fragen, wo sie hingelangen mochte, denn schon schwebte die nächste Kugel aus dem Brunnen zu ihr. Ginge es in diesem Tempo weiter, hätte sie gute Chancen, ihre Schwester zu finden.
    Die nächste Kugel war hellblau, und Jenna musste ihre Aufregung bändigen. Sie fing die Seele, musste aber enttäuscht feststellen, dass es nicht Sarahs war. Nachdem sie die Kugel losgelassen hatte und wieder hinaufsah, schwamm eine weitere schon dicht über ihr. Und oben fiel bereits die nächste über den Brunnenrand.
    Sie kamen schneller, aber Jennas Zuversicht blieb. Sie schaffte das hier.
    Bald fing sie zwei auf einmal, dann drei. Aus Angst, sie könnte versehentlich eine fallen lassen, hielt sie ihr T-Shirt hoch, um es zu einem Beutel zu formen.
    Zuerst funktionierte es bestens. Sie fing die Kugeln in ihrem T-Shirt ein und nahm sie einzeln heraus, um sie anzusehen. Nur leider schienen sie immer schneller zu fallen, je rascher Jenna arbeitete. Wie viele mochten sich noch in dem Brunnen verbergen? Gewiss war er bald leer.
    Sie blickte wieder nach oben, wo die Kugeln nun in einem steten Strom über den Brunnenrand kippten. Bei dieser Geschwindigkeit war sie nicht mehr in der Lage, jede Einzelne zu prüfen. Sie musste sie irgendwie verlangsamen.
    Vielleicht konnte sie es mittels Magie.
    Sie sammelte ihre Kraft und richtete sie auf den Kugelstrom, der tatsächlich langsamer wurde. Vor lauter Konzentration hätte sie beinahe den dunklen Schatten über sich übersehen.
    Als sie hinschaute, sah sie, dass er die verlängerte Diamantform eines Schiffsrumpfes annahm. Es war nicht Poseidons Schiff. Dieses war viel kleiner, ein Fischerboot eher.
    Sie wandte sich gerade wieder den Kugeln in ihren Armen zu, da bemerkte sie einen winzigen Schatten, der unter dem Boot schwamm. Zuerst dachte sie, es wäre ein Fisch, aber dann erkannte sie, dass es sich um einen kleinen Meerjungen handelte.
    Besorgt, er könnte dem Boot zu nahe kommen, schaute sie sich nach seinen Eltern um, wobei sie versehentlich mehrere Kugeln auf den Meeresgrund fallen ließ. Sie beschwor einen Zauber, um den Kugelstrom zu verlangsamen, was sie reichlich Energie kostete und ermüdete.
    Wieder blickte sie zu dem Jungen hinauf. In diesem Moment fiel ein breiter heller Schatten von dem Boot, so dass das Wasser sich kräuselte und Fische aufgescheucht davonschwammen. Ein Fischernetz.
    Jenna fühlte eine Kugel über ihre Hand rollen und wurde panisch, als sie hinunterblickte. Ihr T-Shirt war über und über voller Kugeln. Eilig fing sie die fallende ab, ehe sie auf den Grund traf, und verstärkte ihre Magie, um das Schweben weiter zu verlangsamen. Doch es war, als wollte sie einen tosenden Fluss aufhalten.
    Während sie arbeitete, sorgte sie sich um den Jungen. War er klug genug, um in Sicherheit zu schwimmen?
    Unweigerlich blickte sie wieder nach oben, und ihr Herz setzte beinahe aus. Der Kleine war in dem Fischernetz gefangen und strampelte ängstlich, womit er jedoch nur erreichte, dass er mitsamt dem Netz gefährlich dicht auf die Schiffsschraube zutrieb.
    »Hilfe!«, schrie sie in der Hoffnung, dass Poseidon sie hörte. »Da ist ein Junge in Gefahr! Helft ihm!«
    Unterdessen schwebten mehrere Kugeln zu Boden, ehe Jenna sie aufhalten konnte. Die Angst, ihre Schwester zu verlieren, rang mit der Sorge um den Kleinen. Warum half ihm niemand?
    Mittlerweile war die Lage des Jungen überaus bedrohlich. Jenna würde Sarah nicht retten können, wenn sie hinschwamm und den Jungen aus dem Netz befreite, aber der Kleine starb, sollte sie nichts tun.
    Vor lauter Verzweiflung kamen ihr die Tränen, die der Ozean sofort wegspülte. Es war nicht fair! Andererseits, wann war das Leben je fair gewesen?
    Abrupt nahm sie ihre Magie zurück, ließ die Kugeln ungehindert zu Boden schweben und schwamm so schnell sie konnte nach oben. Mutter Göttin, betete sie stumm, gib mir Kraft! Wieder bündelte sie ihre Magie und richtete sie in einem dichten Strahl auf die
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