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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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warst. Ich schätze, das heißt, du warst der Obercop in deinem Rudel.«
    Das Lächeln erstarb. »Früher einmal.«
    Er schob seinen Burger beiseite und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Seine Unterarme waren von goldenem Haar gesprenkelt, und winzige Narben kreuzten sich auf seiner Haut.
    »Einer der Wölfe, die dich gejagt haben, war mein früherer Alpha-Wolf, Matt Lewis.«
    Bildete sie es sich ein, oder wollte er sehen, wie sie auf diesen Namen reagierte? »Ach ja? Jagt er häufiger Dämonen?«
    »Er dürfte sie überhaupt nicht jagen. Ich denke, hier geht es um mich, nicht um dich. Er benutzt dich als Köder.«
    Nadia blickte auf die Reste ihres Burgers. »Wieso sollte er das machen? Du kennst mich doch kaum.«
    »Ich kenne dich gut genug«, erwiderte er, wobei er seltsam unbehaglich wirkte.
    Zweimal hatten sie sich nach der Befragung im Krankenhaus gesehen, zusammen Bier oder Kaffee getrunken und über Harleys geredet. Sie hatten sich nie persönliche Fragen gestellt oder ein richtiges Date gehabt. Was immer Nadia an erotischen Phantasien um Logan spann, waren und blieben Phantasien.
    »Ich bin sicher, dass Matt einen Spion in Los Angeles hat, der ihn über mich auf dem Laufenden hält«, erläuterte er.
    Nadia fühlte, dass mehr dahintersteckte.
    »Haben Matt oder seine Wölfe dich in Los Angeles erwischt?«
    Waren Halbwahrheiten besser als gar keine? »Nicht ganz. Ich kam allein hierher.«
    Logan runzelte die Stirn. »Wozu?«
    Sehr sorgfältig zupfte Nadia Käse von dem Papier. »Ich brauchte mal einen Tapetenwechsel, und ich dachte, ich guck mich hier nach einem Job um.«
    Er sah sie genauso an, wie er einen Verdächtigen ansehen dürfte, dem er im Verhörraum gegenübersaß. »In dieser Gegend tummeln sich nicht direkt viele übernatürliche Wesen. Keine Werwolfrudel, keine Vampire. Wie kommst du auf die Idee, jemand würde eine Dämonin einstellen? Oder gibt es hier draußen Dämonenclubs?«
    »Nein, es ist nicht, wie du denkst«, erwiderte sie beleidigt. »Ich dachte, ich könnte vielleicht in einem Berghotel als Empfangsdame oder so etwas arbeiten. Ausflüge für reiche Skitouristen planen. In den Clubs in L.A. habe ich bloß gearbeitet, weil ich dringend das Geld brauchte.« Und sie es von Kunden bekam, die high werden wollten, während eine Dämonin ihnen die Lebensessenz aussaugte. Bei den Annäherungsversuchen war ihr regelmäßig übel geworden, nur hatte sie keine andere Wahl gehabt.
    »Aber du und deine Schwester, ihr habt doch gar nicht mehr in den Clubs gearbeitet«, widersprach Logan.
    »Weil der Mistkerl, der den Club in Santa Monica betrieb, dauernd hinter Bev her war. Sie hatte Angst vor ihm. Also habe ich ihm gesagt, was er mit sich machen kann, und wir sind abgehauen.«
    »Der Clubbesitzer gehörte nicht zu deinem Clan, stimmt’s? Du bist vom Lamiah-Clan, er war ein Obsejan.«
    »Gute Arbeit, Detective! Du hast mich überprüft, ja?«
    »Ich wollte wissen, warum zwei Mädchen aus einer Lamiah-Familie im Club eines rivalisierenden Clans arbeiten. Und wieso ihr danach nicht in einen der Lamiah-Clubs gegangen seid, zum Beispiel ins Merrick’s.«
    Sie grinste. »In die Clubs zu kommen, ist nicht so einfach, wie du meinst. Die Chefs neigen dazu, jede ihrer Angestellten als ihr persönliches Eigentum zu betrachten. Merrick war okay und ließ uns meistens in Ruhe, aber er hätte uns nie geholfen, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Jetzt darfst du dreimal raten, wie die aussehen sollte.«
    Zwar rührte Logan sich nicht, doch Nadia spürte, wie er wütend wurde. »Ich konnte Merrick noch nie ausstehen.«
    »Ja, er ist manchmal ein echter Kotzbrocken.«
    »Ich bin froh, dass du aufgehört hast«, sagte Logan leise.
    »Nach dem, was mit Bev passierte …«
    Sie verstummte, denn der Schmerz wallte in ihr auf. Ihre Schwester und sie waren entführt und furchtbar verprügelt worden, weil sie Dämonen waren, wehrlos gemacht durch Zauber, gegen die sie nichts ausrichten konnten. Die Fanatiker hatten Bev ermordet, und Nadia hatte sich geschworen, nie wieder sich oder jemanden, der ihr etwas bedeutete, in solch eine Gefahr zu bringen.
    Bald darauf hatte sie angefangen, mit den Dämonenmädchen in den Clubs und auf der Straße über die Risiken zu reden, denen sie sich aussetzten. Ja, sie war zu einer Kreuzritterin geworden.
    Es dauerte nicht lange, bis die Clubbesitzer ihr Hausverbot erteilten, denn in den Dämonenclubs verdienten sie üppig an den Idioten, die nach dem Dämonenerlebnis gierten. Zum
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