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Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft
Autoren: Jennifer Ashley
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legen?«
    »Falls du irgendetwas über Hexerei wüsstest, wäre dir klar, dass das hier ein reiner Schutzkreis ist!«, konterte Amber gereizt.
    »Den du zufällig mitten in der Nacht in einem Lagerhaus bastelst, das in einer Gegend liegt, in der sich jede Menge Vampire herumtreiben – von Ratten, Schlangen, räudigen Kötern und Menschen, die für einen Nickel morden würden, ganz zu schweigen.« Er beugte sich weiter zu ihr. »Warum liegst du nicht zu Hause in deinem warmen Bettchen?«
    »Warum interessiert dich das?«
    Einer seiner Mundwinkel zuckte vor Ungeduld. »Sag’s mir einfach!«
    »Sag du mir erst, wer du bist!«
    Er nickte kurz, als wäre ihre Forderung berechtigt. »Nenn mich Adrian.«
    »Ist das dein Name?«
    »Ziemlich dicht dran.«
    »Geht das auch genauer? Was zum Beispiel ist ein Unsterblicher? Bist du ein Vampir?«
    Er schüttelte den Kopf. »Süße, ich bin das, was Vampire fürchten. Wenn Vampire sich Gruselgeschichten erzählen, handeln sie von mir.«
    »Verstehe. Du bist jedenfalls nicht übermäßig von dir eingenommen oder so.«
    Zu ihrer Überraschung lachte er, und die kleinen Fältchen in seinen Augenwinkeln ließen ihn beinahe menschlich, ja, freundlich wirken. »Ich bin kein Wesen der schwarzen Magie, falls das deine Sorge ist. Wie du stehe ich auf der Seite der Lebensmagie, was ein Grund ist, weshalb ich wissen möchte, wieso du dich in schwarze Magie einmischst, denn hier stinkt’s geradezu danach.«
    »Du fühlst sie auch?«
    »Fühlen? Ich kann gar nicht atmen, ohne eine ganze Wagenladung davon zu inhalieren. Apropos … hast du einen Wagen?«
    Sie erschrak, weil die Frage so abrupt kam. »Ja. Warum?«
    »Weil ich vorschlage, dass wir von hier verschwinden und irgendwo einen Kaffee trinken gehen«, sagte er und erhob sich mit bewundernswerter Geschmeidigkeit. »Dann können wir uns in Ruhe unterhalten. Seattle ist doch berühmt für seinen Kaffee, oder nicht?«
    »Ich hasse Kaffee«, erwiderte Amber matt. Das war im einundzwanzigsten Jahrhundert ein echtes Handicap, und erst recht in Seattle. Dauernd musste sie erklären, dass sie den Geschmack nicht mochte, und jedes Mal starrten die kaffeegetränkten anderen sie ungläubig an.
    »Okay, ich spendiere dir einen Tee. Komm.« Er reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen.
    »Hast du keine Angst, dass ich dich in einen Frosch verwandeln könnte?«
    »Das Risiko gehe ich ein.«
    Sie sah ihn an und überlegte, ob es nicht vollkommen irrsinnig wäre, ihm zu trauen. Auch wenn er ein atemberaubender Mann war – und das war er fraglos –, könnte sich hinter diesem netten Äußeren ein wahrer Ausbund an Bösem verbergen. Er hätte nicht fähig sein dürfen, ihren Zauber zu durchbrechen, ohne seinerseits einen mächtigen heraufzubeschwören. Andererseits machte er nicht den Eindruck, als wäre er ein Dämon, und von einem Zauberer von dieser Stärke hätte sie garantiert gehört.
    Was er über Seattle und Kaffee sagte, hieß wohl, dass er neu in der Stadt war, aber wieso er mitten in der Nacht in einem Lagerhaus aufkreuzte, um sie zu retten, war ihr schleierhaft. »Zufällig vorbeigekommen« – klar doch!
    Während er wartete, dass sie reagierte, empfand sie plötzlich eine seltsame Erleichterung, als wäre sie ein wenig benommen. War das die Nachwirkung des Zaubers? Oder besaß er auch noch telepathische Fähigkeiten? So oder so, sie musste mehr über ihn wissen.
    »Na gut«, sagte sie. »Wir sollten uns unterhalten.«
    Ganz Gentleman, half er ihr, ihre Ausrüstung wieder in der geschnitzten Sandelholzkiste zu verstauen, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Dann griff er nach seinem zerrissenen Ledermantel, warf ihn sich über die Schultern und führte Amber hinaus in die Nacht.
     
    »Ich möchte wetten, dass Kobras Frösche fressen«, sagte die junge Frau. Ihr Auto – ein Honda, der vom regnerischen Klima schon recht ramponiert war – stand auf dem verlassenen Kiesparkplatz neben dem Lagerhaus.
    »Bring ihn bloß nicht auf solche Ideen!« Adrian stellte die Holzkiste auf die Rückbank und hielt der Frau die Fahrertür auf.
    Verwundert sah sie ihn mit ihren unglaublichen Augen an, stieg dann aber ein und startete den Motor. Statt davonzubrausen und ihn stehen zu lassen, wartete sie, bis er auf dem Beifahrersitz saß und sich angeschnallt hatte.
    Lediglich ganz sachte hatte er ihr Denken berührt, damit sie sich beruhigte und ihm vertraute – zumindest so lange, bis er ihr ein paar Informationen entlockt hatte.
    »Versteht deine
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