Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortal. Dunkle Leidenschaft

Immortal. Dunkle Leidenschaft

Titel: Immortal. Dunkle Leidenschaft
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
nichts von dieser Gattung wusste. Mit Wesen, die die schwarze Magie beherrschten, konnte man gar nicht vorsichtig genug sein.
    Er bückte sich und hob sein Schwert auf. Seine Jeans saß eng, so dass Amber weder die schmalen Hüften noch der fantastische Po entgingen. Als er den Griff seines Schwertes berührte, verwandelte es sich wieder in eine Schlange, die sich zutraulich um sein Handgelenk wickelte, bevor sie den Kopf hob und Amber ansah, um nicht zu sagen: Sie fixierte sie geradezu mit ihren hellen Augen. Dabei erschnupperte sie Amber züngelnd und spreizte ihren Nackenschild.
    Amber schluckte. »Das … ist eine Kobra.«
    »Ja.« Der Mann sagte etwas zu der Schlange, die ihr Nackenschild wieder anlegte und an seinem Arm hinaufglitt. Sie wickelte sich um seinen Oberarm und verwandelte sich ein weiteres Mal, diesmal in eine schlangenförmige silberne Armbinde, die im Mondlicht schimmerte.
    »Ist sie weg?«
    »Nein.« Der Mann tippte auf die Armbinde, und Amber vernahm ein metallisches Klingen. »Er kommt wieder, wenn ich nach ihm rufe.«
    »Ach ja? Na, dann wäre ich dir sehr dankbar, wenn du ihn fürs Erste nicht rufen würdest.«
    Er grinste nur ganz kurz, wurde dann wieder ernst. Dazwischen aber erkannte Amber für einen Sekundenbruchteil einen Ausdruck unglaublicher Erschöpfung, wie eine Mischung aus Kummer und Müdigkeit, die alles menschlich Nachvollziehbare bei weitem übertraf. Und obgleich er recht jung wirkte – nicht älter als dreißig –, hatte er den Blick von jemandem, der bereits Jahrtausende bezeugte.
    Die Absätze seiner schwarzen Stiefel donnerten auf dem Estrich, als er auf sie zukam und sich hinhockte, um sie näher zu betrachten. Zwangsläufig konnte auch sie ihn nun genauer anschauen.
    Stark, groß, ging es ihr durch den Kopf, aber zumindest konnte sie sich gerade noch bremsen, bevor ihr ein »Guck sich einer diese Schenkel an!« entfuhr. Der Mann hatte die Statur eines Ringers, wenn auch weniger gedrungen. Sein T-Shirt spannte sich über dem durchtrainierten Oberkörper und gab oben am Halsausschnitt den Blick auf ein kleines Stück dunkel behaarter Brust frei. Er hatte sonnengebräunte sehnige Hände und trug einen silbernen Ring am Mittelfinger der rechten Hand.
    Sein Gürtel war aus feinstem Krokodilleder, und die Jeans spannte sich verführerisch über seinen Lenden. Eilig blickte Amber wieder in sein Gesicht, das hart und kantig war, mit breiten Wangenknochen und einem wie gemeißelt wirkenden Kinn. Seine Nase musste mehrmals gebrochen sein. Das nach hinten gebundene Haar betonte seine eckige hohe Stirn.
    Dann begegneten sich ihre Blicke. Eine solch dunkle Tiefe hatte sie noch niemals gesehen, und Amber hatte durchaus Erfahrungen mit überirdischen Kreaturen. Sie hatte bereits Vampire mit verführerischen oder Werwölfe mit goldenen Augen gesehen, die einen buchstäblich bannten, so dass man gar nicht mehr auf die Idee kam, wegzurennen. Aber die Augen dieses Mannes waren anders. Sie spürte sowohl uralte Weisheit als auch eine unersättliche Gier nach Neuem.
    Trotz des schwarzen Dämonenblutes auf seinem Shirt und seinen Armen war er vollkommen gelassen und sich seines atemberaubenden Aussehens offensichtlich gar nicht bewusst.
    »Versteckst du dich gern hinter diesem Ding?«, fragte er.
    »Vorsicht ist besser als Nachsicht, sage ich immer.«
    Er schnipste einmal vor der Blase mit den Fingern, und sie verschwand, indem das bläuliche Licht in den Salzkreis sank und erlosch.
    »Mist!«, fluchte Amber leise. Unmöglich könnte sie ihre Steine aufladen, um einen neuen Schild heraufzubeschwören, bevor er zuschlug. Sie saß da wie die sprichwörtliche Gans, wenn’s donnert. Niemand sollte imstande sein, ihren Schutz zu durchbrechen, als wäre das gar nichts!
    »Dein Zauber kann mir nichts anhaben«, erklärte er und stützte die Hände auf seine Knie. »Und ich werde dir nichts tun, also spar dir die Mühe, einen neuen heraufzubeschwören, und beantworte mir lieber meine Fragen.«
    Allmählich wurde ihr Zorn größer als ihre Angst. »Wer zum Teufel bist du?«
    »Viel wichtiger ist doch, wer du bist und warum du dämlich genug bist, um einen Dämon herbeizurufen – noch dazu einen von solchem Kaliber!«
    »Ich habe ihn nicht herbeigerufen!«
    Er strich mit den Fingern über ihre Steine. »Ich sehe einen Kreis, einen Kelch, ein Messer, Kerzen, Salz, Weihrauch und Kristalle. Und als ich hereinkam, war auch noch ein Dämon da. Was wolltest du denn dann – ihm sein Horoskop
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher